In Ausstellungsteil über die jetzigen Forschungsarbeiten erläutern beim Jubiläumsfest die Wissenschaftler, warum das Zoologische Forschungsmuseum Alexander Koenig und Leibniz-Institut für Biodiversität der Tiere heute noch ebenso wie zu Zeiten seines Gründers Alexander Koenig den Aufgaben von Forschung und Bildung gerecht wird. Denn im Angesicht des größten und schnellsten, durch den Menschen verursachten Artensterbens, das die Erde je erlebt hat, widmet sich das Forschungsinstitut der aktuellen Forderung nach einer schnellstmöglichen Erfassung der Artenvielfalt. Insbesondere weil nur ein Bruchteil der existierenden Arten heute bekannt ist, drängt die Zeit, Methoden zu entwickeln, mit denen schnell und effizient Arten im Gelände bestimmt werden können.
Doch letztlich verdankt dieses Museum seine Existenz dem Gründer und Zoologen Alexander Koenig. Mit der Grundsteinlegung eines neuen Museumsgebäudes am 3. September 1912, dem Geburtstage seiner Frau Margarethe, begann ein neues Kapitel in der faszinierenden Geschichte des Sohns des russischen Zuckerproduzenten Leopold Koenig, der damals die Villa Hammerschmidt besaß, die jetzt Dienstsitz des Bundespräsidenten ist. Ein neues und großes Naturkundemuseum sollte in Bonn entstehen, um den schnell wachsenden Sammlungen des Wissenschaftlers Platz zu verschaffen.
Die spannende und wechselvolle Geschichte wird in den Themenbereichen "Alexander Koenigs Forschungen", "Architektur", "Beschlagnahmung", "Eröffnung", "Nazizeit", "Nachkriegszeit", "Schaumuseum", "Personalentwicklung", "Sammlungen" auf etwa 250 m2 anhand von Originalstücken aus Alexander Koenigs Zeit, anhand von Großfotos, die von Originalbildern stammen und durch eine Animation präsentiert. Erstmalig wird der Öffentlichkeit ein Film von einer Expedition nach Spitzbergen gezeigt, die das Material und die Anregungen zum Bau eines besonders schönen Dioramas (Großschaukasten) erbrachte, das man auch heute noch in der Dauerausstellung sehen kann.
Im Jahr 1884 hatte Koenig die Exponate noch im Obergeschoss einer Villa unterbringen können, die ihm sein Vater geschenkt hatte. Ende des Jahrhunderts erwies sich der Platz als nicht mehr ausreichend und Koenig entwickelte ehrgeizigere Pläne. Er ließ um das Jahr 1900 zusätzlich neben seiner Villa ein Ornithologisches Museum errichten, um allen gesammelten Exponaten den angemessenen Rahmen zu verleihen. 12 Jahre später sollten schließlich die Baumaßnahmen beginnen, die darauf abzielten, ein großes Museum zu schaffen, das die außergewöhnlichen und spektakulären Schau- und Sammlungsstücke beherbergen sollte. Dabei war Alexander Koenig von Anfang daran gelegen, dass Skelette, aufgestellte Säugetiere und Vögel, Insekten sowie Eier oder andere Ausstellungsstücke nicht nur Erstaunen hervorrufen, sondern auch der Bildung der Allgemeinheit dienen sollten. Somit wurde das Museum Koenig sowohl ein Ort hochkarätiger Sammlungen und Wissenschaft als auch ein Ort der Wissensvermittlung und Bildung.
Aufgrund der relativ geringen Schäden am Haupthaus wurden die Räumlichkeiten nach dem zweiten Weltkrieg der Politik in der (provisorischen) Hauptstadt der Bundesrepublik Deutschland zugänglich gemacht. So fand die feierliche Eröffnung der konstituierenden Sitzung des parlamentarischen Rates am 01.09.1948 im repräsentativen Lichthof des Museums Koenig statt. 1949/50 nutzte Konrad Adenauer als erster Bundeskanzler der Bundesrepublik einige Monate das Arbeitszimmer Alexander Koenigs zum Führen der Amtsgeschäfte, der Hörsaal wurde zum Kabinettsaal. Bis 1955 waren Teile des Bundeskanzleramts, später auch des Auswärtigen Amts untergebracht. In einem Behelfsbau, der heute nicht mehr existiert, begann die Arbeit des "Amt Blank", des späteren Bundesministeriums für Verteidigung.
Mit freundlicher Unterstützung der Alexander Koenig Gesellschaft e.V.
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Das Zoologische Forschungsmuseum Alexander Koenig (ZFMK) ist eine außeruniversitäre Forschungseinrichtung des Ministeriums für Innovation, Forschung und Technologie des Landes Nordrhein-Westfalen. Als Leibniz-Institut für die Biodiversität der Tiere hat es einen Forschungsanteil von mehr als 75 %. Das ZFMK betreibt sammlungsbasierte Biodiversitätsforschung zur Systematik und Phylogenie, Biogeographie und Taxonomie der terrestrischen Fauna. Innovative Methoden- und Arbeitsansätze der molekularen Biodiversitätsforschung dienen auch Studien zur Nachhaltigkeit. Das ZFMK hat 89 fest angestellte Mitarbeiter, davon 37 Wissenschaftler. Studenten der Biologie werden in Kooperation mit der Universität Bonn ausgebildet. Die Ausstellung „Unser blauer Planet“ trägt zum Verständnis von Biodiversität unter globalen Aspekten bei.
Zur Leibniz-Gemeinschaft gehören zurzeit 86 Forschungsinstitute und wissenschaftliche Infrastruktureinrichtungen für die Forschung sowie drei assoziierte Mitglieder. Die Ausrichtung der Leibniz-Institute reicht von den Natur-, Ingenieur- und Umweltwissenschaften über die Wirtschafts-, Sozial- und Raumwissenschaften bis hin zu den Geisteswissenschaften. Leibniz-Institute arbeiten strategisch und themenorientiert an Fragestellungen von gesamtgesellschaftlicher Bedeutung Bund und Länder fördern die Institute der Leibniz-Gemeinschaft daher gemeinsam. Näheres unter www.leibniz-gemeinschaft.de
Hinweise zur Teilnahme:
Der Eintritt ist frei. Familienfest im Jahr der Wissenschaften "Zukunftsprojekt Erde".
Termin:
02.09.2012 10:00 - 18:00
Veranstaltungsort:
Zoologisches Forschungsmuseum Alexander Koenig
Adenauerallee 160
53113 Bonn
Nordrhein-Westfalen
Deutschland
Zielgruppe:
jedermann
E-Mail-Adresse:
Relevanz:
überregional
Sachgebiete:
Bauwesen / Architektur, Biologie, Geowissenschaften, Pädagogik / Bildung, Umwelt / Ökologie
Arten:
Ausstellung / kulturelle Veranstaltung / Fest
Eintrag:
14.08.2012
Absender:
Sabine Heine
Abteilung:
Presse- und Öffentlichkeitsarbeit
Veranstaltung ist kostenlos:
ja
Textsprache:
Deutsch
URL dieser Veranstaltung: http://idw-online.de/de/event40565
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