Wissenschaftliche Karrieren sind in Deutschland gerade für Historikerinnen und Historiker schwierig geworden. Dies läge, so die Präsidentin des Europäischen Forschungsrates (ERC), Prof. Dr. Helga Nowotny, u. a. an den starren Hierarchien an deutschen Universitäten, die eine Bremse für die nationale Forschung darstellten (duz Europa Nr. 2/2012, S. 12). Im Gegensatz dazu ergab eine Umfrage unter deutschen Spitzenforschern im Ausland, dass das heimische Wissenschaftssystem durchaus positiv gesehen wird, so z. B. die Einführung von Juniorprofessuren und Nachwuchsgruppenleitungen oder internationalen Graduiertenprogrammen. Die Lebensqualität und die solide und weitestgehend gebührenfreie Schulbildung in Deutschland führten ebenfalls dazu, dass viele Wissenschaftler gerne in Deutschland arbeiten und leben würden (Reformpapier „Building Bridges“, German Scholars Organization e. V.).
Wofür sollen sich Postdoktorandinnen und Postdoktoranden nun entscheiden - internationale Karriere oder nationale Laufbahn? Ziel dieser Podiumsdiskussion ist es, die aktuelle Situation von Nachwuchswissenschaftlerinnen und Nachwuchswissenschaftlern in den deutschen Geschichtswissenschaften und im internationalen Vergleich zu beleuchten. Dabei werden neueste Ergebnisse der Nachwuchs-Umfrage des Verbandes der Historiker und Historikerinnen Deutschlands in Bezug gesetzt zu den Erfahrungen der Diskutanten u. a. mit angloamerikanischen und französischen Karrieremodellen. Welche Vor- und Nachteile der jeweiligen Wissenschaftssysteme dabei aus Sicht von erfahrenen und jüngeren Historikerinnen und Historikern bestehen, soll mit Vertretern deutscher Forschungsförderorganisationen diskutiert werden. Auf dem Podium sitzen Guido Lammers (DFG), Carl Antonius Lemke Duque (Leibniz-Institut für Europäische Geschichte), Ulrike Lindner (Universität Bielefeld), Christiane Reinecke (Forschungsstelle für Zeitgeschichte in Hamburg) und Arndt Weinrich (DHI Paris). Die Veranstaltung wird moderiert von Hartmut Berghoff (Direktor des DHI Washington).
Dabei stehen unter anderem folgende Fragen im Vordergrund: Welche Karrierechancen stehen in Deutschland auch für Rückkehrer aus dem Ausland zu Verfügung? Welche planbaren und verlässlichen Karriereperspektiven gibt es jenseits von Wissenschaftszeitvertragsgesetz und Professur? Welche Lösungsansätze existieren im Ausland für die Vereinbarkeit von Beruf und Familie? Sind Postdoktorandenstellen im Ausland attraktiver? Und wenn ja, lassen sich erfolgreiche internationale Postdoktorandenstrukturen auf Deutschland übertragen? Welche Hürden stehen einer Qualifikation für deutsche und internationale Berufungen im Wege?
Erfahrungsberichte aus dem Plenum sind herzlich willkommen.
Die Veranstaltung wird begleitet von [gab_log] Geisteswissenschaft als Beruf
Ein Blog der Max Weber Stiftung über Karriere, Förderung und Internationalität [http://gab.hypotheses.org/].
Hinweise zur Teilnahme:
Termin:
26.09.2012 09:15 - 13:00
Veranstaltungsort:
Johannes Gutenberg-Universität Mainz
Historisches Seminar
Hegelstraße 59
P 104
55099 Mainz
Rheinland-Pfalz
Deutschland
Zielgruppe:
Studierende, Wissenschaftler
E-Mail-Adresse:
Relevanz:
überregional
Sachgebiete:
Geschichte / Archäologie
Arten:
Seminar / Workshop / Diskussion
Eintrag:
17.09.2012
Absender:
Gesche Schifferdecker
Abteilung:
Presse- und Öffentlichkeitsarbeit
Veranstaltung ist kostenlos:
nein
Textsprache:
Deutsch
URL dieser Veranstaltung: http://idw-online.de/de/event40918
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