Wendepunkt für Anwälte in Deutschland: 25 Jahre ist es her, dass das Bundesverfassungsgericht die Bastille-Entscheidungen erließ. Mit dem Namen soll - analog zum Sturm auf die Bastille als Beginn der Französischen Revolution – an die bahnbrechenden Neuerungen erinnert werden, die das Urteil nach sich zog. Eine Ringvorlesung am Institut für Prozess- und Anwaltsrecht der Leibniz Universität Hannover im nächsten Wintersemester befasst sich mit den Auswirkungen der Bastille-Entscheidungen.
Die Beschlüsse der Karlsruher Richter im Juli 1987 bildeten die Grundlage für einen Wandel der Anwaltschaft in vielen Bereichen. Internationale Großkanzleien mit mehreren hundert oder gar tausend Angestellten waren vor 25 Jahren genauso unbekannt wie die vielfältigen Auswirkungen des EU-Rechts auf die Anwaltschaft. Das Gebührensystem ist heute vielfach durch Stundenhonorar ersetzt worden, und in bestimmten Grenzen ist nun anwaltliches Erfolgshonorar möglich. Rechtsschutzversicherer versuchen, die so entstandenen Spielräume für sich zu nutzen. Gleichzeitig stößt globales anwaltliches Handeln an rechtliche Grenzen. Unklar ist zum Beispiel, inwiefern das Anwaltsgeheimnis eines Anwalts aus den USA in Deutschland geschützt ist.
Das Institut für Prozess- und Anwaltsrecht greift das Thema Bastille-Entscheidungen anlässlich des Jubiläums in einer Ringvorlesung auf, die sich mit den Veränderungen der vergangenen 25 Jahre und den möglichen Entwicklungen in der Zukunft befasst. Hochrangige Praktiker und Wissenschaftler tragen zu jeweils einem bestimmten Aspekt der Fragestellung „Quo vadis, Anwaltschaft?“ vor. Die Vorträge sollen später als Buch veröffentlicht werden.
Die Vorträge finden jeweils donnerstags von 16 bis 18 Uhr im Hörsaalgebäude auf dem Conti Campus, Raum 004, Königsworther Platz 1, 30167 Hannover, statt.
Termine:
25. Oktober 2012 Freiheit und Bindung der Anwaltschaft, Rechtsanwalt Dr. Michael Krenzler, Vizepräsident der Bundesrechtsanwaltskammer, Freiburg
15. November 2012 Europa als Motor eines liberalen Anwaltsrechts
Rechtsanwalt Professor Dr. Hans-Jürgen Hellwig, HengelerMueller, Frankfurt
22. November 2012 Wie es zu den Bastille-Entscheidungen gekommen ist Rechtsanwalt Dr. Michael Kleine-Cosack, Freiburg
6. Dezember 2012 Die Funktion der Rechtsschutzversicherungen für den Anwaltsmarkt, Rainer Tögel, Vorstandsvorsitzender D.A.S., München
13. Dezember 2012 Perspectives on the Global Law Firm and the international framework, Solicitor Stephen Denyer, Allen & Overy, Frankfurt
10. Januar 2013 Sicherung des Zugangs zum Recht durch das anwaltliche Gebührensystem, Rechtsanwalt und Notar Herbert Schons, Präsident der Rechtsanwaltskammer Düsseldorf
17. Januar 2013 „… but you won’t fool the children of the revolution“ – Der Strafverteidiger als Organ der Rechtspflege oder Vertragspartner des Beschuldigten?, Richter am OLG Professor Dr. Matthias Jahn, Lehrstuhl für Strafrecht und Forschungsstelle Recht und Praxis der Strafverteidigung (RuPS), Erlangen-Nürnberg
24. Januar 2013 Anwaltliche Berufsfreiheit – Artikel 12 als Garant einer unabhängigen starken Anwaltschaft, Richter des Bundesverfassungsgerichts Professor Dr. Reinhard Gaier, Karlsruhe
Hinweis an die Redaktion:
Für weitere Informationen steht Ihnen Prof. Christian Wolf, Geschäftsführender Vorstand des Instituts für Prozess-und Anwaltsrechts der Leibniz Universität Hannover, unter Telefon +49 511 762 8268 oder per E-Mail unter wolf@jura.uni-hannover.de gern zur Verfügung.
Hinweise zur Teilnahme:
Termin:
25.10.2012 16:00 - 18:00
Veranstaltungsort:
Conti Campus
Raum 004
Königsworther Platz 1
30167 Hannover
Niedersachsen
Deutschland
Zielgruppe:
jedermann
Relevanz:
international
Sachgebiete:
Recht
Arten:
Vortrag / Kolloquium / Vorlesung
Eintrag:
15.10.2012
Absender:
Mechtild Freiin v. Münchhausen
Abteilung:
Referat für Kommunikation und Marketing
Veranstaltung ist kostenlos:
nein
Textsprache:
Deutsch
URL dieser Veranstaltung: http://idw-online.de/de/event41355
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