idw – Informationsdienst Wissenschaft

Nachrichten, Termine, Experten

Grafik: idw-Logo
Science Video Project
idw-Abo

idw-News App:

AppStore

Google Play Store

Veranstaltung


institutionlogo


30.11.2012 - 30.11.2012 | Halle

Universitätsmedizin Halle stellt das Krukenberg Krebszentrum Halle vor

Um die onkologische Versorgung im südlichen Sachsen-Anhalt zu verbessern, haben das Universitätsklinikum Halle (Saale) und die Medizinische Fakultät das Krukenberg Krebszentrum Halle (KKH) gegründet. Am Freitag, 30. November 2012, stellen die Beteiligten das Krukenberg Krebszentrum vor und berichten über das Konzept des KKH und die Arbeitsweise. Die Veranstaltung findet zwischen 12 und 14 Uhr im Universitätsklinikum Halle (Saale), Ernst-Grube-Straße 40, Lehrgebäude/Hörsaal, statt.

Um die onkologische Versorgung im südlichen Sachsen-Anhalt zu verbessern, haben das Universitätsklinikum Halle (Saale) und die Medizinische Fakultät das Krukenberg Krebszentrum Halle (KKH) gegründet. Es ist nach der berühmten halleschen Mediziner-Familie Krukenberg benannt. Dass solche interdisziplinären Krebszentren notwendig sind, zeigt die beeindruckende Zahl von mehr als 400.000 onkologischen Neuerkrankungen bundesweit jedes Jahr, mehr als 200.000 Patienten versterben jährlich an einer Tumorerkrankung und deren Folgen. „Umso wichtiger ist es, die Kräfte, Fähigkeiten und Interessen im Interesse der Patienten zu bündeln“, erklärt der Ärztliche Direktor des Universitätsklinikums, PD Dr. Thomas Klöss. Am Freitag, 30. November 2012, stellen die Beteiligten das Krukenberg Krebszentrum vor und berichten über das Konzept des KKH und die Arbeitsweise der Einrichtung. Die Veranstaltung findet zwischen 12 und 14 Uhr im Universitätsklinikum Halle (Saale), Ernst-Grube-Straße 40, Lehrgebäude/Hörsaal, statt. Bereits zahlreiche Gäste, darunter zahlreiche Kollegen anderer Krankenhäuser und niedergelassene Ärzte, haben ihr Kommen zugesagt.

„Um der Herausforderung wachsender Patientenzahlen adäquat zu begegnen, muss eine Reihe von Problemen effektiver als bisher angegangen werden“, stellt Professor Dr. Paolo Fornara, Vorstand des KKH, fest. Dabei liegen diese Probleme nicht so sehr im Fehlen von Strukturen oder am Defizit individueller bzw. institutioneller fachlicher Qualifikation, sondern vielmehr an der unzureichenden Strukturierung und Abstimmung zwischen den an der Krebsbekämpfung beteiligten Akteuren. „Nur eine effektive, interdisziplinär und multimodal orientierte Strategie, die auch Erkenntnisse aus der aktuellen Forschung, aber auch aus der Versorgungssituation der Patienten integriert, wird einen wesentlichen Fortschritt in der Onkologie ermöglichen.“

Das Krukenberg Krebszentrum Halle (KKH) ist eine gemeinsame Einrichtung des Universitätsklinikums Halle (Saale) und der Medizinischen Fakultät der Martin-Luther-Universität Halle-Wittenberg. Es bildet als Comprehensive Cancer Center (CCC) den Rahmen für die interdisziplinäre onkologische Krankenversorgung, Tumordokumentation, translationale Forschung sowie Aus- und Weiterbildung. Dieser Rahmen umfasst Vorsorge, Früherkennung, Diagnostik, tumorspezifische Therapie, psychoonkologische und palliativ-medizinische Betreuung und Beratung.

„Dabei sollen die bestehenden Kontakte zu den niedergelassenen Ärzten durch Intensivierung der Interaktion/Mitwirkung vertieft und ausgebaut werden“, sagt Professor Fornara. Neben der Registrierung von Tumorpatienten und deren Entitäten umfasst der Aufgabenbereich des Krukenberg Krebszentrums Halle auch Qualitätssicherungsmaßnahmen und -projekte sowie die stete Fort- und Weiterbildung bereits im Fach tätiger Kollegen, um eine optimale Versorgung der Patienten zu gewährleisten. „Durch die Vernetzung der unterschiedlichen Strukturen ist es gewährleistet, die gesamte medizinische Versorgungskette zu erstellen, die regelmäßig beim behandelnden Arzt beginnt. Somit ist eine optimale Vorsorge, Früherkennung, Versorgung und Nachsorge gegeben.“

Hintergrund:
Pro Jahr erkranken in Deutschland 426.000 Menschen an Krebs, 211.000 sterben an den Folgen der Krankheit. Damit ist Krebs nach den Herz-Kreislauf-Erkrankungen in unserem Land die zweithäufigste Todesursache. Dank deutlicher Fortschritte bei Früherkennung, Diagnostik, Therapie und Nachsorge haben sich die Überlebenschancen und die Lebensqualität krebskranker Menschen in Deutschland in den vergangenen Jahrzehnten erheblich verbessert. Für einige Krebsarten sind inzwischen die 5-Jahres-Überlebenschancen gut, sie betragen beispielsweise bei Brustkrebspatientinnen ca. 85 Prozent und liegen bei Männern mit Hodenkrebs über 95 Prozent. Dennoch liegt die 5-Jahres-Gesamt-Überlebensrate für alle Krebserkrankten bei Frauen nur bei 61 Prozent und bei Männern nur bei 55 Prozent.

„Trotz Fortschritte in der Krebsbekämpfung besteht also durchaus noch Verbesserungsbedarf und -potenzial und wir stehen jetzt mehr denn je vor wachsenden Herausforderungen.“ Trotz deutlicher Fortschritte im Verständnis der molekularen Mechanismen von Tumorerkrankungen, ihrer Diagnostik und Therapie, es seien nur die funktionelle Bildgebung mittels PET und die sogenannten “gezielten Tumortherapeutika“ erwähnt, bleibt der erzielte Zugewinn an Lebensqualität und Überleben für unsere Patienten in weiten Bereichen hinter den – vielleicht auch zu hohen - Erwartungen zurück. Die Bilanz der vergangenen zehn Jahre der Fortschritte in der Onkologie fällt ernüchternd aus.

Durch ökonomische Interessen und Zwänge, nicht zuletzt aber auch durch Fächeregoismen, Weiterbildungsordnungen, berufspolitische Überlegungen oder gar durch Alleinvertretungsansprüche einzelner Personen, Institutionen, Disziplinen oder Fachgesellschaften lassen sich multimodale Therapieverfahren und Forschungsergebnisse nicht ausreichend effektiv umsetzen. Somit ist und bleibt das Ziel die Verbesserung der Krebsbekämpfung durch ein effektives, zielgerichtetes und aufeinander abgestimmtes Handeln aller Verantwortlichen im Rahmen eines langfristig angelegten Koordinierungs- und Kooperationsprogramms.

Hinweise zur Teilnahme:

Termin:

30.11.2012 12:00 - 14:00

Veranstaltungsort:

Universitätsklinikum Halle (Saale)
Ernst-Grube-Straße 40
Lehrgebäude, Hörsaal
06120 Halle
Sachsen-Anhalt
Deutschland

Zielgruppe:

Journalisten, Wissenschaftler

E-Mail-Adresse:

Relevanz:

regional

Sachgebiete:

Medizin

Arten:

Konferenz / Symposion / (Jahres-)Tagung

Eintrag:

27.11.2012

Absender:

Jens Müller M.A.

Abteilung:

Medizinische Fakultät / UKH

Veranstaltung ist kostenlos:

ja

Textsprache:

Deutsch

URL dieser Veranstaltung: http://idw-online.de/de/event41919


Hilfe

Die Suche / Erweiterte Suche im idw-Archiv
Verknüpfungen

Sie können Suchbegriffe mit und, oder und / oder nicht verknüpfen, z. B. Philo nicht logie.

Klammern

Verknüpfungen können Sie mit Klammern voneinander trennen, z. B. (Philo nicht logie) oder (Psycho und logie).

Wortgruppen

Zusammenhängende Worte werden als Wortgruppe gesucht, wenn Sie sie in Anführungsstriche setzen, z. B. „Bundesrepublik Deutschland“.

Auswahlkriterien

Die Erweiterte Suche können Sie auch nutzen, ohne Suchbegriffe einzugeben. Sie orientiert sich dann an den Kriterien, die Sie ausgewählt haben (z. B. nach dem Land oder dem Sachgebiet).

Haben Sie in einer Kategorie kein Kriterium ausgewählt, wird die gesamte Kategorie durchsucht (z.B. alle Sachgebiete oder alle Länder).