Der rund 650 Manuskripte umfassende griechische Handschriftenbestand der Bayerischen Staatsbibliothek ist im Vergleich zu den im Haus aufbewahrten etwa 17.000 lateinischen Handschriften zwar rein zahlenmäßig relativ bescheiden, er stellt aber nichtsdestoweniger die größte Sammlung einer einzelnen Bibliothek in Deutschland dar.
Die Münchener Sammlung ist seit dem 16. Jahrhundert in der internationalen Gelehrtenwelt bekannt und wegen seiner Qualität immer rege benutzt worden. Ein moderner Katalog des Gesamtbestandes erschien deswegen der wissenschaftlichen Welt Ende der 1980er Jahre als ein dringendes Desiderat. Den Anstoß zur Neukatalogisierung der Münchener griechischen Handschriften gab 1988 ein Memorandum von 22 Professoren der Klassischen Philologie sowie der Byzantinistik aus Deutschland, Frankreich, Großbritannien, Italien, Österreich, den USA und dem Vatikan an den damaligen bayerischen Ministerpräsidenten Franz Josef Strauß, womit ein Zusammenwirken von Fachwissenschaftlern mit Vertretern des Freistaats Bayern und der Deutschen Forschungsgemeinschaft begründet wurde. Mitte des Jahres 1992 konnte mit je einer vom Freistaat Bayern und der Deutschen Forschungsgemeinschaft finanzierten Stelle die Neukatalogisierung des sog. alten Bestandes (d.h. Handschriften, die bis 1812 erworben wurden) beginnen. 12 Jahre später, im Oktober 2004, begann dann – mit finanzieller Hilfe der Stiftung des Hellenischen Parlaments – die wissenschaftliche Erschließung der nach 1812 neu erworbenen Handschriften.
Bei dem Symposium werden die bisher erschienenen Katalogbände präsentiert und in einer Schatzkammerausstellung ausgewählte Handschriften gezeigt. Vier Vorträge (Einzelheiten s. Programm unten) widmen sich der Bedeutung und den Methoden der Handschriftenbeschreibung, der Rolle von Augsburg und der Bibliothek Johann Jakob Fuggers für den Bestand griechischer Handschriften an der Bayerischen Staatsbibliothek, der Würdigung des Neufundes der Origenes-Handschrift, und dem Florentiner Buchmaler Attavante in einem griechischen Codex als Beispiel des ost-westlichen Zusammenwirkens.
Programm
13.00 Uhr:
Begrüßung
Dr. Rolf Griebel, Generaldirektor der Bayerischen Staatsbibliothek
Grußwort
Prof. Dr. Anna Benaki, wirkliches Mitglied der Akademie Athen; ehemalige Präsidentin des Hellenischen Parlaments
13.30 Uhr:
Geschichte der griechischen Handschriftenkatalogisierung
Prof. Dr. Peter Schreiner
14.15 Uhr:
Handschriftenerschließung in der Bayerischen Staatsbibliothek – Präsentation der drei neuen Kataloge zu den griechischen Handschriften
Dr. Friederike Berger, Dr. Claudia Fabian, Dr. Kerstin Hajdú, Dr. Marina Molin Pradel
15.15 Uhr: Kaffeepause
16.00 Uhr:
Die griechischen Handschriften aus der Bibliothek Johann Jakob Fuggers
Prof. Dr. Brigitte Mondrain
16.45 Uhr:
Der Origenes-Fund der Bayerischen Staatsbibliothek: Die 29 Psalmenhomilien von Cod.graec. 314
Prof. Dr. Lorenzo Perrone
17.30 Uhr:
Eine griechische Handschrift aus Florenz und ihr Buchmaler Attavante
Dr. Ulrike Bauer-Eberhardt
18.00 Uhr: Umtrunk
Hinweise zur Teilnahme:
Eine Anmeldung ist aufgrund des begrenzten Platzangebots zwingend erforderlich unter E-Mail: veranstaltungen@bsb-muenchen.de
Termin:
05.03.2013 13:00 - 18:00
Veranstaltungsort:
Bayerische Staatsbibliothek
Friedrich-von-Gärtner-Saal, 1. Stock
80539 München
Bayern
Deutschland
Zielgruppe:
Wissenschaftler, jedermann
Relevanz:
international
Sachgebiete:
Geschichte / Archäologie, Sprache / Literatur
Arten:
Konferenz / Symposion / (Jahres-)Tagung
Eintrag:
22.01.2013
Absender:
Peter Schnitzlein
Abteilung:
Presse- und Öffentlichkeitsarbeit
Veranstaltung ist kostenlos:
ja
Textsprache:
Deutsch
URL dieser Veranstaltung: http://idw-online.de/de/event42339
Sie können Suchbegriffe mit und, oder und / oder nicht verknüpfen, z. B. Philo nicht logie.
Verknüpfungen können Sie mit Klammern voneinander trennen, z. B. (Philo nicht logie) oder (Psycho und logie).
Zusammenhängende Worte werden als Wortgruppe gesucht, wenn Sie sie in Anführungsstriche setzen, z. B. „Bundesrepublik Deutschland“.
Die Erweiterte Suche können Sie auch nutzen, ohne Suchbegriffe einzugeben. Sie orientiert sich dann an den Kriterien, die Sie ausgewählt haben (z. B. nach dem Land oder dem Sachgebiet).
Haben Sie in einer Kategorie kein Kriterium ausgewählt, wird die gesamte Kategorie durchsucht (z.B. alle Sachgebiete oder alle Länder).