Die politischen Umwälzungen des sogenannten „Arabischen Frühlings“ haben sich seit Dezember 2010 wie ein Flächenbrand über die Länder Nordafrikas und des Nahen Ostens ausgebreitet. Proteste, Aufstände und bewaffnete Konflikte erschüttern seitdem die Länder der Region. In Ägypten und Tunesien entmachteten die Aufständischen die autoritären Regierungen und ringen nun um eine neue politische und gesellschaftliche Ordnung. Libyen verfiel in einen Bürgerkrieg und auch in Syrien dauern die kriegerischen Auseinandersetzungen zwischen Regierung und Opposition an. In anderen Staaten wie Marokko und Jordanien haben die Regime auf die Proteste reagiert und meinen, damit ihren Machterhalt zumindest bis auf weiteres gesichert zu haben.
Die Umwälzungen in der arabischen Welt sind in mehrfacher Hinsicht revolutionär, haben sie doch zu einem radikalen Wandel der sozialen, ökonomischen und politischen Strukturen in den einzelnen Ländern geführt. All diese Prozesse sind allerdings bis dato bei Weitem noch nicht abgeschlossen. Wie ungewiss das Gelingen der Demokratisierungsbestrebungen ist, zeigen die jüngsten Gewaltausbrüche und Massendemonstrationen in Ägypten.
Welche Rolle spielte und spielt der Islam für die Forderungen der Protestbewegungen? Welchen Stellenwert kann Religion in Politik und öffentlichem Leben der sich wandelnden arabischen Staaten einnehmen? Inwieweit können Demokratisierungsprozesse überhaupt gelingen? Wie könnte eine Demokratie in den Ländern der Region aussehen? Welche Rolle haben die sozialen Medien für die Mobilisierung der Demonstranten gespielt? Und welche Rolle spielen sie heute?
Über diese Fragen diskutieren die Professorin am Centrum für Nah- und Mitteloststudien (CNMS) der Philipps-Universität Marburg und Leibniz-Preisträgerin (2012) Prof. Dr. Friederike Pannewick, der Direktor des Orient-Instituts Beirut Prof. Dr. Stefan Leder, der Kommunikationswissenschaftler Prof. Dr. Kai Hafez von der Universität Erfurt sowie Georges Khalil, wissenschaftlicher Koordinator des Forums Transregionale Studien sowie des Forschungsprogramms „Europe in the Middle East – The Middle East in Europe" (EUME). Es moderiert Karin Schädler, freie Journalistin.
Im Anschluss an die Veranstaltung lädt „Geisteswissenschaft im Dialog“ herzlich zu einem Umtrunk ein. Der Eintritt ist frei. Um Anmeldung bei Herrn Joachim Turré unter turre@maxweberstiftung.de wird gebeten. Die Podiumsdiskussion ist eine gemeinsame Veranstaltung der Reihe „Geisteswissenschaft im Dialog“ und der Berlin-Brandenburgischen Akademie der Wissenschaften. Mehr Informationen zur Podiumsdiskussion und zu den Referenten finden Sie auf http://www.geisteswissenschaft-im-dialog.de.
Hinweise zur Teilnahme:
Termin:
04.03.2013 18:00 - 21:00
Anmeldeschluss:
01.03.2013
Veranstaltungsort:
Berlin-Brandenburgische Akademie der Wissenschaften
Akademiegebäude am Gendarmenmarkt, Leibniz-Saal,
Eingang Markgrafenstraße 38
10117 Berlin
Berlin
Deutschland
Zielgruppe:
Journalisten, jedermann
E-Mail-Adresse:
Relevanz:
überregional
Sachgebiete:
Gesellschaft, Politik, Religion
Arten:
Seminar / Workshop / Diskussion
Eintrag:
20.02.2013
Absender:
Gesche Schifferdecker
Abteilung:
Presse- und Öffentlichkeitsarbeit
Veranstaltung ist kostenlos:
ja
Textsprache:
Deutsch
URL dieser Veranstaltung: http://idw-online.de/de/event42595
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