Während die internationale Migrationsforschung noch vor vierzig Jahren eine wenig beachtete Nischendisziplin war, ist sie heute zu einem äußerst beliebten interdisziplinären Forschungsfeld avanciert. Trotzdem macht die Disziplin nur recht zögerliche Fortschritte, denn viele Wissenschaftler konzentrieren sich primär auf die Entwicklungen des Landes, in dem sie auch ansässig sind. Die inhärente internationale Dimension grenzüberschreitender Bevölkerungsbewegungen wird in Folge dieser Fokussierung übersehen.
Roger Waldinger (UCLA) und Ruud Koopmans (WZB) präsentieren ihre jüngsten Ergebnisse zur transnationalen Migrationsforschung und diskutieren mit Adrian Favell (Sciences Po, Paris) und Gökce Yurdakul (Humboldt-Universität zu Berlin). Das Panel findet im Rahmen einer internationalen trilateralen Kooperation zwischen der UCLA, Sciences Po und HU /WZB statt. Es wird organisiert von Gökce Yurdakul (HU) und Marc Helbling (WZB) mit finanzieller Unterstützung der DFG, der Philosophischen Fakultät III der HU und der Berlin Graduate School of Social Sciences.
Vortragende:
Roger Waldinger (UCLA)
“Immigrant, Emigrant, Alien: The difference and the difference it makes”
Die Menschen, die in der soziologischen Fachliteratur als „Einwanderer“ bezeichnet werden, sind auch „Auswanderer”: Alle kommen als Fremde und viele sind lange Zeit nicht Teil des politischen Gemeinwesens. Gängige Assimilationsansätze beschäftigen sich mit der Thematik lediglich aus der Perspektive der „Einwanderer“ und übersehen dabei die Bedeutung des „Fremden“ und „Auswanderer“. Mittels Umfragedaten werde ich die Bedeutung von Aufenthaltstiteln der Befragten und ihrer Eltern bei Einreise in die USA belegen und aufzeigen, welche Auswirkungen die Verbindungen zum Heimatland während der Kindheit auf die politischen Einstellungen und Verhaltensweisen von adoleszenten Einwanderern der zweiten Generation haben.
Ruud Koopmans (WZB)
Immigrant citizenship rights in the West and beyond
Die Fachliteratur zu Staatsbürgerschaft und Einwanderung konzentriert sich fast ausschließlich auf Westeuropa und die angelsächsischen Einwanderungsländer. Dabei ist Einwanderung nie ein Phänomen gewesen, das exklusiv dem Westen vorbehalten war, sondern vielmehr zunehmend über seine Grenzen hinausreicht. Nichtsdestotrotz, Studien, die sich mit Integrationsregulierungen beschäftigen, basieren ihre Schlussfolgerungen auf einem relativ kleinen Teil der Welt. In diesem Vortrag möchte ich die Staatsbürgerrechte von Einwanderern in Westeuropa und Nordamerika mit verschiedenen nicht-westlichen Einwanderungsländern, einschließlich Japan, Israel, der Türkei, Kuweit, Argentinien, Ghana und Südafrika, vergleichen.
Diskutanten:
Adrian Favell, Sciences Po, Paris und Gökce Yurdakul, Humboldt-Universität zu Berlin
Moderator:
Marc Helbling, WZB
Montag, 08. April 2013
Beginn: 17:00 Uhr
Ort: HU-BGSS, Festsaal, Luisenstr. 56, 10115, Berlin
Hinweise zur Teilnahme:
Termin:
08.04.2013 17:00 - 19:00
Veranstaltungsort:
HU-BGSS, Festsaal, Luisenstr. 56,
10115 Berlin
Berlin
Deutschland
Zielgruppe:
Wissenschaftler, jedermann
Relevanz:
lokal
Sachgebiete:
Gesellschaft, Kulturwissenschaften, Medien- und Kommunikationswissenschaften, Politik
Arten:
Ausstellung / kulturelle Veranstaltung / Fest, Konferenz / Symposion / (Jahres-)Tagung, Vortrag / Kolloquium / Vorlesung
Eintrag:
26.03.2013
Absender:
Constanze Haase
Abteilung:
Pressestelle
Veranstaltung ist kostenlos:
ja
Textsprache:
Deutsch
URL dieser Veranstaltung: http://idw-online.de/de/event42973
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