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Veranstaltung


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12.09.2013 - 13.09.2013 | Mainz

Kosmopolitismus: zum heuristischen Mehrwert eines wissenschaftlichen Modekonzepts

Kosmopolitismus gehört zu den akademischen Modebegriffen der letzten Jahre. Seine Beliebtheit schlägt sich in Monographien und Sammelbände zum Thema ebenso nieder wie in der mittlerweile fast ubiquitären Verwendung des Begriffs in der Forschungsliteratur, die sich mit globalen, transnationalen oder transkulturellen Phänomenen beschäftigt.

Das interdisziplinäre Feld der „cosmopolitan studies“ ist eröffnet und kosmopolitische Wenden wurden bereits in verschiedenen Nachbardisziplinen mit Emphase ausgerufen. Auch in den Geschichtswissenschaften hat der Begriff Einzug gehalten im Umfeld von Forschungen, die sich mit globalen, transnationalen oder transkulturellen Phänomenen beschäftigen. Die abendländische, von den Stoikern über Kant bis in die Gegenwart reichende Meistererzählung weltbürgerlichen Denkens und Handelns wird dabei abgelöst durch ein Interesse für historisch kontextualisierte und tatsächlich praktizierte Formen des Kosmopolitismus innerhalb und außerhalb Europas.
Diese Popularität in unterschiedlichen Forschungskontexten bringt eine Vielfalt an Definitionen, theoretischen Verortungen und forschungspraktischen Operationalisierungen mit sich, die den Begriff unscharf und schwer greifbar machen. Der Workshop möchte über die Diskussion laufender empirischer Forschungen die grundlegende Frage verfolgen, wie Begriff und Konzept des Kosmopolitismus sich zu anderen gegenwärtigen Theorieangeboten verhalten, die sich mit globalen Verflechtungen, transnationalen Netzwerken oder transkulturellen Beziehungen beschäftigen.

Donnerstag, 12. September 2013

13:00
Begrüßung
Bernhard Gißibl (Mainz)
Isabella Löhr (Basel)

13:30
Zugänge zu Kosmopolitismen
Chair: Isabella Löhr (Basel)
Kommentar: Andreas Fahrmeir (Frankfurt am Main)

Malte Fuhrmann (Berlin)
Kosmopolitismus und Praxis. Ein sozialhistorischer Zugang

Stefanie Michels (Frankfurt am Main)
Imperial, atlantisch, kosmopolitisch? Wege und Räume einer kamerunischen Familie (18. bis 20. Jahrhundert)

Miriam Rürup (Hamburg)
Von der Offenheit der Geschichte: Der Umgang mit Staatenlosigkeit und die weltbürgerliche Idee

16:00
Religiöse Kosmopolitismen
Chair: Joachim Berger (Mainz)
Kommentar: Nora Lafi (Berlin)

Carolin Kosuch (Leipzig)
„Landfremde Kosmopoliten“? Über Revolution und Judentum am Ende des Ersten Weltkrieges

Richard Hölzl (Göttingen)
Ultramontanismus, Nationalismus, Kosmopolitismus? Selbstverortung und kulturelle Praktiken von katholischen
Missionar/inn/en 1880-1940

Katharina Stornig (Mainz)
Kosmopolitische Praktiken? Katholische Frauenkongregationen im 20. Jahrhundert

20:00
Öffentlicher Abendvortrag im Haus am Dom, Liebfrauenplatz, 55118 Mainz

Rupert Neudeck
Von Cap Anamur bis zu den Grünhelmen: Kosmopolitische Reflexionen


Freitag, 13. September 2013

9:00
Magdalena Nowicka (Berlin)
Kosmopolitismus und geographische Mobilität – ein kritischer Blick auf die sozialwissenschaftliche Praxis

10:15
Internationalismen
Chair: Fabian Klose (Mainz)
Kommentar: Johannes Paulmann (Mainz)

Daniel Laqua (Newcastle upon Tyne)
Cosmopolitan Freethought: Reflections on the Applicability of a Concept

Amalia Ribi (Genf)
Between Cosmopolitanism and Trusteeship Imperialism. British Anti-Slavery Activists, ca. 1880-1940

Jürgen Dinkel (Gießen)
Farbiger Kosmopolitismus? Die Asiatisch-Afrikanische Konferenz von Bandung 1955

13:15
Internationale Organisationen
Chair: Bernhard Gißibl (Mainz)
Kommentar: Madeleine Herren (Basel)

Cornelia Knab (Heidelberg)
Imperialer Kosmopolitismus: Kolonialbeamte im Völkerbund
Corinne Pernet (Basel)
Kosmopolitismus und der ‘kontinentale Nationalismus’: Lateinamerikanische Intellektuelle und Diplomaten in der
Zwischenkriegszeit

Andrea Rehling (Mainz)
Das Weltkultur- und Naturerbe der UNESCO als Kosmopolitisierung des kulturellen Gedächtnisses

15:30
Abschlussdiskussion

Veranstaltet von:
Leibniz-Institut für Europäische Geschichte Mainz
und Europainstitut der Universität Basel

Leitung:
Dr. Bernhard Gißibl (Mainz)
Dr. Isabella Löhr (Basel)

Hinweise zur Teilnahme:
Wegen der räumlichen Gegebenheiten kann der Workshop nur auf Anfrage und in begrenztem Umfang für Gäste von außen geöffnet werden. Um vorherige Anmeldung bei Stefanie Wiehl (e-mail: wiehl@ieg-mainz.de) wird daher gebeten.

Der Abendvortrag von Rupert Neudeck am 12. September um 20 Uhr im „Haus am Dom ist öffentlich zugänglich.

Termin:

12.09.2013 ab 13:00 - 13.09.2013 15:30

Veranstaltungsort:

Leibniz-Institut für Europäische Geschichte
Konferenzraum, 1. OG
Alte Universitätsstr. 19

Öffentlicher Abendvortrag im
»Haus am Dom«
Liebfrauenplatz 8
55116 Mainz
Rheinland-Pfalz
Deutschland

Zielgruppe:

Studierende, Wissenschaftler

E-Mail-Adresse:

Relevanz:

überregional

Sachgebiete:

Geschichte / Archäologie, Gesellschaft, Politik

Arten:

Seminar / Workshop / Diskussion

Eintrag:

15.08.2013

Absender:

Stefanie Wiehl

Abteilung:

Geschäftsführung / Öffentlichkeitsarbeit

Veranstaltung ist kostenlos:

ja

Textsprache:

Deutsch

URL dieser Veranstaltung: http://idw-online.de/de/event44504

Anhang
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