Als Samuel P. Huntington 1993 in der Sommerausgabe von Foreign Affairs einen Beitrag unter dem Titel The Clash of Civilizations? veröffentlichte, löste dieser Artikel eine Flut von Kommentaren aus. Nach Angaben der Redaktion hatte es für einen einzelnen Beitrag in der Fachzeitschrift noch nie in der jahrzehntelangen Geschichte ihres Bestehens eine derart starke und kontroverse Resonanz gegeben. Die kontroverse Debatte, die weltweit deutlich über die Fachwissenschaft hinausging, erfasste insbesondere auch die politische Öffentlichkeit. Es bildeten sich sehr schnell Pro- und Kontralager in der Rezeption, die bis ins Feuilleton hinein ausgetragen wurden.
Jedoch sind selbst in der wissenschaftlichen Debatte die zivilisationstheoretischen, genauer: die geschichtsphilosophischen Grundlagen bzw. Voraussetzungen, auf die Huntington seinerzeit rekurriert hat, meist nicht weiter hinterfragt bzw. in ihrer ganzen systematischen Tragweite erörtert worden. 20 Jahre nach dem Erscheinen des paradigmatischen Aufsatzes in Foreign Affairs macht es daher Sinn, der Frage nach zu gehen, welche Relevanz das Konzept Huntingtons im Gesamtkontext der weltweiten Entwicklung hatte und nach wie vor hat. Insbesondere im Hinblick auf den heutigen Globalisierungsbegriff , der seinerzeit bei Huntington gar nicht vorkam, sollen daher auf der Tagung interdisziplinäre Zugriffe auf die Interpretamente von Zivilisationstheorien fokussiert werden. Politikwissenschaftliche Fragestellungen werden hier ebenso zu behandeln sein wie philosophische, geschichtsphilosophische und kulturwissenschaftliche Deutungsmöglichkeiten. Die Tagung dient nicht einfach dem Ziel einer Bestandsaufnahme im Gefolge Huntingtons, sondern vielmehr der Ausrichtung auf eine Weiterentwicklung zivilisationstheoretischer Vorstellungen für die Prognosefähigkeit von Politik in der globalisierten Welt des 21. Jahrhunderts.
Hinweise zur Teilnahme:
Die Veranstaltung ist öffentlich, alle Interessierten sind herzlich eingeladen.
Ansprechpartner:
Prof. Dr. Peter Nitschke
Wissenschaft von der Politik
Fon +49 (0) 4441.15 288
E-Mail peter.nitschke@uni-vechta.de
Marianne Averbeck
Sekretariat
Fon +49 (0) 4441.15 304
E-Mail marianne.averbeck@uni-vechta.de
Universität Vechta
Institut für Sozialwissenschaften
und Philosophie (ISP)
Driverstraße 22
D-49377 Vechta
Termin:
18.10.2013 - 20.10.2013
Veranstaltungsort:
Universität Vechta
Driverstraße 24
Gebäude Q
Hörsaal Q016
49377 Vechta
Niedersachsen
Deutschland
Zielgruppe:
Journalisten, Wissenschaftler
E-Mail-Adresse:
Relevanz:
überregional
Sachgebiete:
Politik
Arten:
Konferenz / Symposion / (Jahres-)Tagung
Eintrag:
19.09.2013
Absender:
Sabrina Daubenspeck
Abteilung:
Pressestelle
Veranstaltung ist kostenlos:
nein
Textsprache:
Deutsch
URL dieser Veranstaltung: http://idw-online.de/de/event44820
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