Mit „Heiligen Orten“ befasst sich die öffentliche Ringvorlesung des Exzellenzclusters „Religion und Politik“ und des Centrums für Geschichte und Kultur des östlichen Mittelmeerraums (GKM) der Uni Münster im kommenden Wintersemester. Heilige Orte entstehen an markanten Stellen in der Natur, wo Menschen eine existenzielle Stärkung ihrer Lebensenergien erfahren und diese als Einwirkung von transzendenten Kräften empfinden. Oft verbinden religiöse Gemeinschaften mythische Erzählungen und magische Rituale mit den Stätten, an denen Menschen Geborgenheit und Bewusstseinserweiterungen erleben. Heilige Orte gewinnen demnach im Laufe der Geschichte hohe Bedeutung für das Selbstverständnis der Menschheit in der Welt. Politische Gesellschaften nutzen sie zur Weltdeutung und Herrschaftslegitimation. Darum unterliegen sie dem historischen Wandel und der wechselhaften Geschichte des menschlichen Geistes und seiner Ideen.
Die Ringvorlesung „Heilige Orte. Ursprünge und Wandlungen – Politische Interessen – Erinnerungskulturen“ untersucht im ersten Teil Ursprünge und Wandlungen heiliger Orte, im zweiten Teil politische Interessen und im dritten Teil Erinnerungskulturen antiker Stätten. Schon die ältesten Heiligtümer der Menschheit dienten der kosmischen Weltorientierung wie das Bergheiligtum Göbekli Tepe, der Herrschaftslegitimation wie Nippur in Mesopotamien und dem Ausdruck von Jenseitshoffnungen wie Abydos in Ägypten. Die Gestalt der Religionen wandelte sich. So konnte aus einem altsyrischen Wettergott der römische Soldatengott Jupiter Dolichenus werden. Mehrere Kultgestalten konnten an einem Ort verschmelzen, etwa die kanaanäische und die israelitische Religion im alten Jerusalem. An heiligen Orten hafteten oft politische und wirtschaftliche Interessen, wie in Delphi, Olympia, Jerusalem und Rom. Trotz des historischen Wandels reicht die Bedeutung mancher heiliger Orte bis in die Gegenwart. Die Vorlesung fragt daher auch, welche Wirkungen von Orten wie Rom, Byzanz beziehungsweise Istanbul, Jerusalem und Medina ausgehen, die unsere Erinnerungskulturen bis heute prägen.
Am 12. November spricht Prof. Dr. Reinhard Achenbach zum Thema "Jerusalem in vorchristlicher Zeit: Gottesstadt im Völkerkampf".
Hinweise zur Teilnahme:
Termin:
12.11.2013 18:15 - 19:45
Veranstaltungsort:
Hörsaal F2 im Fürstenberghaus
Domplatz 20-22
48143 Münster
Nordrhein-Westfalen
Deutschland
Zielgruppe:
jedermann
E-Mail-Adresse:
Relevanz:
regional
Sachgebiete:
Geschichte / Archäologie, Kulturwissenschaften, Religion
Arten:
Vortrag / Kolloquium / Vorlesung
Eintrag:
21.10.2013
Absender:
Viola van Melis
Abteilung:
Zentrum für Wissenschaftskommunikation
Veranstaltung ist kostenlos:
ja
Textsprache:
Deutsch
URL dieser Veranstaltung: http://idw-online.de/de/event45215
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