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09.12.2013 - 09.12.2013 | Bonn

Film und Podiumsdiskussion zu Kindersoldaten in Uganda

Das Deutsche Institut für Entwicklungspolitik (DIE) präsentiert am 9. Dezember 2013 im LVR-Landesmuseum Bonn den Film „So wahr ich lebe!“ über Kindersoldaten in Uganda. Im Anschluss diskutieren Wissenschaftler des DIE sowie der Regisseur des Films mit dem Afrikabeauftragten der Bundeskanzlerin dieses Thema.

Was wird aus Kindersoldaten in Uganda? DIE präsentiert aktuellen Film „So wahr ich lebe!“

„Sensibel, menschlich und wunderbar erzählt. Ein beachtenswerter Film, den man sich immer wieder anschauen möchte. Respekt!“ Werner Herzog (Regisseur von „Fitzcarraldo“)

Das Deutsche Institut für Entwicklungspolitik (DIE) lädt am 9. Dezember 2013 um 17:30 in das LVR-Landesmuseum in Bonn zur Präsentation des Films „So wahr ich lebe!“ von Sönke C. Weiss mit anschließender Podiumsdiskussion ein. Die künstlerische Aufarbeitung des Filmemachers zeigt in intensiven Bildern einen Ausschnitt aus dem Lebensalltag von vier ehemaligen Kindersoldaten aus Nord-Uganda. Unterstrichen wird diese bewegende Geschichte von eindrucksvoller und lebhafter Musik. „So wahr ich lebe!“ zeigt, dass uns als Menschen mehr verbindet als trennt, selbst wenn wir scheinbar endlos weit voneinander entfernt leben.

Das Auswärtige Amt der Bundesrepublik Deutschland förderte das Filmprojekt. Der Frontsänger der Kölner Band BAP, Wolfgang Niedecken, hat die anschaulichen Texte zu dem Film geschrieben und die Rolle des Erzählers übernommen. Er selbst erhielt 2013 das Große Bundesverdienstkreuz für sein Engagement gegen den Einsatz von Kindersoldaten.

Im Anschluss an den 45-minütigen Film diskutieren Günter Nooke, Afrikabeauftragter der Bundeskanzlerin, der Regisseur Sönke C. Weiss sowie die Wissenschaftlerin Lilli Banholzer des Deutschen Instituts für Entwicklungspolitik (DIE) u.a. über die Wirksamkeit von Programmen zur gesellschaftlichen Wiedereingliederung ehemaliger Kindersoldaten. Es moderiert Stephan Klingebiel, Leiter der Abteilung „Bi- und multilaterale Entwicklungspolitik“ am DIE.

Inhalt des Films

Der Geist kennt keine ausweglosen Lebenssituationen. Das Zitat des französischen Philosophen Marcel Proust setzt den Ton zu unserem Film So wahr ich lebe! Die Dokumentation handelt von Jacky, Lulu, Nuru und Christine. Vier ehemaligen Kindersoldaten aus Norduganda auf dem Weg in eine neue Gegenwart. In den Kapiteln Anmut, Schande, Beichte und Vergebung erlauben sie uns Einblicke in ihre Leben.

Schnell lernen wir, was es bedeutet isoliert zu sein, nicht mehr dazuzugehören, sich jeden Tag den Herausforderungen zu stellen, die eine Nachkriegsgesellschaft mit sich bringt, immer wieder eine Distanz zu Anderen zu spüren. Denn der Krieg in Norduganda ist nicht vorbei, selbst wenn die Waffen heute schweigen, und viele Kindersoldaten von diesem Moment geträumt haben. Der Krieg hat sich nur eine andere Maske aufgesetzt; er agiert subtiler als durch konkretes Töten.

Wolfgang Niedecken, der Anfang 2013 das Große Bundesverdienstkreuz für sein Engagement gegen den Einsatz von Kindersoldaten von Bundespräsident Joachim Gauck verliehen bekommen hat, hat die einfühlsamen wie anschaulichen Texte zu unserem Film geschrieben und die Rolle des Sprechers übernommen. Der BAP-Frontmann und bildende Künstler spricht sich seit über 20 Jahren offen gegen Rassismus und für allgemeingeltende Menschenrechte aus. In Deutschland wie im Ausland.

Er nimmt die Rolle des den Zuschauer führenden Anchorman an, wie es auf Neudeutsch heißt, gleichwohl er seine Empathie gegenüber den Menschen Nordugandas immer wieder zum Ausdruck bringt und ihnen im Film genügend Raum zum Atmen gibt, damit sie als Individuen für sich stehen können. Mit seinem Hilfsprojekt REBOUND bietet er darüber hinaus konkrete Unterstützung an. Eloquent berichtet Wolfgang Niedecken dem Betrachter, was in Norduganda geschehen ist und sich heute tut, was also wirklich Sache ist.

Gefördert wurde das Projekt unter anderem vom Auswärtigen Amt. So wahr ich lebe! ist der erste Teil einer Trilogie; Teil 2 (Kongo) und Teil 3 (Ruanda) sollen 2014 produziert werden. Drei Konflikte, die in ihrer Komplexität zusammengehören und unmittelbar miteinander verknüpft sind. So wahr ich lebe! wurde von Februar bis Mai 2013 gedreht.

Doch es ist nicht der politische Kontext, der in unserem Film eine Rolle spielt. Das Leben der überlebenden Kindersoldaten steht (wie gesagt) im Mittelpunkt, weil wir der Überzeugung sind, dass das Phänomen Kindersoldaten, heute wie in der Geschichte der Menschheit, an sich eine solche Tragödie ist, dass man nicht jedes Detail eines jeden dazugehörigen Konflikts beleuchten muss.

So wahr ich lebe! ist von daher kein voyeuristischer Film, sondern zollt den dargestellten Kindern Respekt, der ihnen in den Medien so oft genommen wird, wenn man sie als kaltblütige und blutrünstige Killer mit Kalaschnikows im Anschlag zeigt, über dessen Anblick der Zuschauer nur die Arme über dem Kopf zusammenschlagen und sagen kann: Ach, Afrika! Bilder dieser Art findet er bei uns nicht.

Die Zukunft mag sich hinter hohen Mauern verbergen. Doch die Gegenwart ist niemals eine verschlossene Tür, sagt Wolfgang Niedecken am Ende des Films, der zeigt, dass uns als Menschen mehr verbindet als trennt, selbst wenn wir scheinbar endlos weit voneinander entfernt leben.

S.C. Weiss und Wolfgang Niedecken
Juli 2013

Hinweise zur Teilnahme:
Die Teilnehmerzahl ist begrenzt. Bitte melden Sie sich an unter: ina.gampfer@die-gdi.de

Termin:

09.12.2013 17:30 - 19:30

Anmeldeschluss:

29.11.2013

Veranstaltungsort:

LVR-LandesMuseum, Colmantstr. 14-16
53115 Bonn
Nordrhein-Westfalen
Deutschland

Zielgruppe:

Journalisten, jedermann

E-Mail-Adresse:

Relevanz:

überregional

Sachgebiete:

fachunabhängig

Arten:

Ausstellung / kulturelle Veranstaltung / Fest, Vortrag / Kolloquium / Vorlesung

Eintrag:

22.11.2013

Absender:

Tanja Vogel

Abteilung:

Stabsstelle Kommunikation

Veranstaltung ist kostenlos:

nein

Textsprache:

Deutsch

URL dieser Veranstaltung: http://idw-online.de/de/event45660


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