Die 1950er Jahre waren für Planer und Architekten in der DDR eine wechselvolle und herausfordernde Periode. Mehrere politische Kurswechsel führten zu künstlerischen und persönlichen Drucksituationen. Nachdem in der unmittelbaren Nachkriegszeit, in Abgrenzung des national-klassizistischen Stils der nationalsozialistischen Zeit, moderne, dem Bauhaus nahekommende Stile das Bauen in der DDR prägten, fand nach einer Reise ranghoher Funktionäre in die stalinistische Sowjetunion 1950 ein Kurswechsel zu einem verordneten ostdeutsch-nationalen und klassizistischen Stil statt. Ab Mitte der fünfziger Jahre wurden die Architekten in der DDR auf das industrielle Bauen festgelegt.
Einige Planer und Architekten waren nicht bereit, sich bedingungslos diesen von oben verordneten planerischen und architektonischen Kurswechseln zu unterwerfen. In einigen Fällen mündeten diese Konflikte in schwere politisch indizierte Drucksituationen, etwa im Falle des Architekten Franz Ehrlich. Der Bauhaus-Anhänger musste sich in der stalinistisch geprägten Bauphase einer heftigen Formalismus-Debatte aussetzen. Erst später wurde Ehrlich in der DDR protegiert und zur Ikone stilisiert. Ein Vortrag im 13. Werkstattgespräch widmet sich seiner zwiespältigen Karriere.
Neben biographischen Zugängen bildet aber auch eine internationale Vergleichsperspektive das Rückgrat der Veranstaltung. Wie Erkenntnisse über die Geschichte des DDR-Planens und -Bauens im internationalen Vergleich einzuordnen sind, beleuchten sechs Beiträge über sozialistische Industriestädte im Wandel (Sowjetunion, Tschechoslowakei) und sozialistische Ferienarchitektur (DDR, Bulgarien, Frankreich). Darüber hinaus werden Beiträge zu Fußgängerzonen (u.a. im deutsch-deutschen Vergleich), zu Leipzig, zur Theoriegeschichte und historischen Verortungen sowie zu Urbanität in Stadtzentren präsentiert.
Im Rahmen des Werkstattgesprächs wird am 16. Januar 2014 im Pavillon der Historischen Forschungsstelle des IRS die Ausstellung „Mensch und Architektur“ des Malers und Architekten Gerd Wessel eröffnet.
Angebot für Journalisten
Medienvertreter sind eingeladen, jederzeit und kostenfrei zum 13. Werkstattgespräch im IRS zu erscheinen. Gespräche mit den beteiligten Wissenschaftlern von IRS sowie eingeladenen Referenten können im Umfeld der Veranstaltung organisiert werden, soweit dies im konkreten Fall zeitlich möglich ist. Bitte wenden Sie sich an untenstehende Kontaktperson. Für Rückfragen stehen sie gerne zur Verfügung.
Jan Zwilling, Presse- und Öffentlichkeitsarbeit (IRS)
03362/793-159, zwilling@irs-net.de
Bitte beachten Sie, dass aufgrund des großen Interesses an der Veranstaltung und der begrenzten räumlichen Kapazitäten ausschließlich Journalisten ohne vorherige Anmeldung teilnehmen können. Alle weiteren Interessenten werden gebeten, sich unter folgender Webadresse anzumelden:
http://www.irs-net.de/aktuelles/veranstaltungen/anmeldung_werkstattgespraech.php
Hinweise zur Teilnahme:
Termin:
16.01.2014 ab 09:30 - 17.01.2014 16:30
Anmeldeschluss:
10.01.2014
Veranstaltungsort:
Flakenstraße 28-31
Konferenzraum
15537 Erkner
Brandenburg
Deutschland
Zielgruppe:
Wissenschaftler
E-Mail-Adresse:
Relevanz:
überregional
Sachgebiete:
Bauwesen / Architektur, Geschichte / Archäologie, Gesellschaft, Kunst / Design
Arten:
Konferenz / Symposion / (Jahres-)Tagung
Eintrag:
09.01.2014
Absender:
Jan Zwilling
Abteilung:
Presse- und Öffentlichkeitsarbeit
Veranstaltung ist kostenlos:
nein
Textsprache:
Deutsch
URL dieser Veranstaltung: http://idw-online.de/de/event45911
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