Aischylos, Dante, Shakespeare und Goethe: diese Namen zählte Karl Marx zu den vier wichtigsten Dichtern; als die vier wichtigsten Schriftstellern nannte er Lessing, Diderot, Balzac und – Hegel. Wie also ist das Verhältnis von Philosophie und Literatur zu verstehen und wie sind philosophische Dichter wie z.B. Nietzsche zu bewerten? Die Grenze zwischen Philosophie und Literatur ist schon immer fließend: Philosophen wie Heraklit oder Plato gelten als stilbildend für Aphorismus und Dialog mit Einflüssen bis zu Friedrich Hölderlin und Christoph Martin Wieland. Henri Bergson und Bertrand Russell sind Literaturnobelpreisträger, Bestsellerautoren wie Albert Camus und Umberto Eco sind Philosophen. Zugleich vermitteln Schiller oder Goethe, Lord Byron oder Thomas Carlyle, Thomas Mann oder Robert Musil, Daniel Kehlmann oder viele andere ›jede Menge‹ Philosophie. Andererseits ist es kein Lob, wenn Martin Heidegger Arthur Schopenhauer einen ›philosophischen Schriftsteller‹ nennt und damit demonstrativ das Wort ›Philosoph‹ vermeidet.
Welche literarischen Formen braucht die Philosophie? Wieviel Philosophie verträgt Belletristik? Zur Diskussion über diese und weitere Fragen lädt die Sächsische Akademie der Wissenschaften zu Leipzig am 14. März 2014 ein. Experten zum Thema werden zu einer öffentlichen Podiumsdiskussion zusammenkommen; die Moderation übernimmt Gert Scobel. Im Anschluss gibt es die Gelegenheit für Fragen aus dem Publikum.
Der Eintritt ist frei.
AUF DEM PODIUM
Gert Scobel, der selbst Philosophie und Theologie studierte und seit nunmehr fast 20 Jahren journalistisch tätig ist. Seit 2008 leitet und moderiert er scobel, eine Sendung, die wissenschaftliche Forschung und ihre Auswirkungen auf andere Fach- und Lebensbereiche genauso in den Blick nimmt wie Literatur, Musik und Gesellschaftskritik. 2012 veröffentlichte er die Bücher "Warum wir philosophieren müssen" und "Der Ausweg aus dem Fliegenglas".
Prof. Dr. Manfred Geier, der früher Sprach- und Literaturwissenschaft an den Universitäten Marburg und Hannover lehrte und jetzt als Publizist und Privatdozent in Hamburg lebt. Er ist Autor zahlreicher Bücher über Philosophie, Philosophen und Geistesgeschichte, u. a. "Worüber kluge Menschen lachen. Kleine Philosophie des Humors" (2006), "Aufklärung. Das europäische Projekt" (2012), "Geistesblitze. Eine andere Geschichte der Philosophie" (2013).
Prof. Dr. Anselm Haverkamp, der Professor für englische Literatur an der New York University und u.a. Honorarprofessor für Philosophie an der LMU München ist. Zuletzt veröffentlichte er den Kommentar zu Hans Blumenbergs "Paradigmen zu einer Metaphorologie" (2013) und "Die Zweideutigkeit der Kunst" (2012). Ein Band über Alexander Gottlieb Baumgarten, anlässlich zu dessen 300. Geburtstag, befindet sich gerade im Druck.
Prof. Dr. Pirmin Stekeler-Weithofer, der seit 1992 die Gründungsprofessur für Theoretische Philosophie an der Universität Leipzig innehat und Präsident der Sächsischen Akademie der Wissenschaften zu Leipzig ist. Im Bereich der Philosophiegeschichte interessieren ihn besonders Heraklit, Parmenides, Platon, Kant, Hegel, Heidegger und Wittgenstein. In Kürze erscheint sein zweibändiger "Dialogischer Kommentar" zu Hegels "Phänomenologie des Geistes" (2014).
Hinweise zur Teilnahme:
Termin:
14.03.2014 19:00 - 21:00
Veranstaltungsort:
Sächsische Akademie der Wissenschaften zu Leipzig
Karl-Tauchnitz-Straße 1
04107 Leipzig
Sachsen
Deutschland
Zielgruppe:
Wissenschaftler, jedermann
E-Mail-Adresse:
Relevanz:
regional
Sachgebiete:
Philosophie / Ethik, Sprache / Literatur
Arten:
Seminar / Workshop / Diskussion
Eintrag:
11.03.2014
Absender:
Stefanie Kießling
Abteilung:
Presse- und Öffentlichkeitsarbeit
Veranstaltung ist kostenlos:
ja
Textsprache:
Deutsch
URL dieser Veranstaltung: http://idw-online.de/de/event46621
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