„Eine Vorreiterrolle im Prozess der Gestaltung einer nachhaltigen Gesellschaft verspricht langfristige positive Folgen für Wohlstand und Beschäftigung. Allerdings kann ein derartiger Wandel nur gelingen, wenn die Wissenschaft rasch Wissen, Instrumente und Pfade mitentwickelt, um damit in den nächsten Jahrzehnten ihren Beitrag zur Gestaltung einer nachhaltigen Gesellschaft zu leisten. Diese vielseitige und komplexe Aufgabe bedeutet zugleich Chancen für innovative und gesellschaftlich relevante Forschung“ (Memorandum der deutschen UNESCO-Kommission 2012).
Auf der einen Seite ist zu beobachten, dass in der Diskussion über eine nachhaltige ressourcenschonende und ökologische Neuausrichtung der Entwicklung der Gesellschaft gefordert wird, dass für ihre Gestaltung ein spezifisches Orientierungs- und Transformationswissen Voraussetzung sei. Inter- und transdisziplinär organisiert, soll Wissenschaft sich an den Zielen einer ökologischen Umgestaltung der Gesellschaft orientieren und hierfür Verantwortung übernehmen. Auf der anderen Seite erleben wir, dass in den Debatten um die Umstrukturierung der Wissenschaftslandschaft, insbesondere der (neuen) Rolle der Hochschulen, Fragen nach ihrer gesellschaftlichen Verantwortung und wie diese ggfs. zu gestalten sei, allenfalls eine marginale Bedeutung aufweisen.
Grundsätzliche Fragen drängen sich auf: Wie ist die Forderung nach einer Positionierung der Wissenschaft für ein Gesellschaftsmodell mit der Forderung nach neutraler und gesellschaftspolitisch unabhängiger wissenschaftlicher Expertise zu vereinbaren? Können unterschiedliche Formen wissenschaftlichen Wissens (disziplinär, inter- und transdisziplinär) nebeneinander eine friedliche Koexistenz führen, welche Verantwortung können wissenschaftliche Kerninstitutionen wie Hochschulen und Forschungseinrichtungen überhaupt übernehmen? Wie ist mit wissenschaftlichen Ungewissheiten an der Schnittstelle von Wissenschaft, Öffentlichkeit und Politik umzugehen? Welche ethischen Fragen stellen sich und was hat gesellschaftliche Verantwortung mit der Innovationsfähigkeit des Wissenschaftssystems zu tun?
In unserer Veranstaltungsreihe sollen diese Diskurse, die bislang weitgehend voneinander abgeschottet geführt werden, zusammengebracht und mit Vertretern der Wissenschaft und Wissenschaftspolitik diskutiert werden. Mit diesen Veranstaltungen wird die 2013 erfolgreich begonnene Reihe „Wissenschaft und Gesellschaft: bleibt alles anders?“ fortgesetzt, die gemeinsam vom International Centre for Higher Education Research (INCHER) der Universität Kassel und der Forschungsgruppe Wissenschaftspolitik des WZB veranstaltet wird.
Georg Krücken Dagmar Simon
(INCHER-Kassel) (WZB)
Zu den einzelnen Vorträgen wird gesondert eingeladen.
Hinweise zur Teilnahme:
Die Teilnahme an der Veranstaltung ist kostenlos.
Termin:
14.07.2014 18:00 - 20:30
Veranstaltungsort:
Reichpietschufer 50, Raum A 300
10785 Berlin
Berlin
Deutschland
Zielgruppe:
Journalisten, Wissenschaftler
E-Mail-Adresse:
Relevanz:
überregional
Sachgebiete:
Gesellschaft, Pädagogik / Bildung
Arten:
Seminar / Workshop / Diskussion
Eintrag:
12.03.2014
Absender:
Dr. Paul Stoop
Abteilung:
Informations- und Kommunikationsreferat
Veranstaltung ist kostenlos:
nein
Textsprache:
Deutsch
URL dieser Veranstaltung: http://idw-online.de/de/event46625
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