Hoffnung – das klingt in einer von Naturwissenschaft und Technik geprägten Zeit jenseits des Rationalen, wenn nicht gar jenseits des Aufklärerischen. Heute möchte man an die Stelle der Hoffnung die Zahl, die Wahrscheinlichkeit, die Fakten setzen. Wer heute noch hofft, so könnte man meinen, hat sich mit den Fakten zu wenig auseinandergesetzt. So das Credo unserer Zeit. Dennoch ist Hoffen eine zutiefst menschliche Fähigkeit, ohne die wir nicht existieren könnten. Hoffnung, das ist: nicht wissen und doch vertrauen, vertrauen gegen alle Wahrscheinlichkeit.
Hoffnung ist keine rein theoretische Einsicht, kein bloßes Resultat der Abwägung oder des Messens, und doch ist sie eine Empfindung, die auf guten Gründen basieren muss. Genau das unterscheidet die Hoffnung vom Wunschdenken oder dem Optimismus. Die guten Gründe, die zur Hoffnung veranlassen, sind aber ganz anderer Art als jene wissenschaftlich-empirisch fundierten Gründe, die wir heute gewohnt sind. Das Faszinierende der Hoffnung liegt gerade in ihrem Doppelcharakter: Sie bezieht sich auf grundsätzlich Realisierbares und zugleich impliziert sie das Anerkennen der Unverfügbarkeit und Nichtgarantierbarkeit des Erhofften.
Was bedeutet Hoffnung in unserer Zeit? Was bedeutet Hoffnung für kranke, speziell für chronisch kranken Menschen oder gar für Sterbende? Was kann Hoffnung bewirken? Wie können Ärzte, Pflegende, Angehörige Hoffnung schenken? Wann propagiert die
Medizin falsche Hoffnungen? Wie kann heute ein angemessener Umgang mit Hoffnung im Kontext der Medizin gefunden werden? Es ist nicht leicht, gut zu hoffen und nicht leicht über Hoffnung zu sprechen. Aber ohne Hoffnung ist alles nichts. Daher muss gerade in der Medizin, die unweigerlich mit existentiellen Fragen zu tun hat, vertiefter über die Hoffnung nachgedacht werden. Das Symposium möchte über den Dialog zwischen Medizin, Philosophie und Theologie dazu einen Rahmen bieten.
PROGRAMM
FREITAG, 23. Mai 2014
13.00
Kranksein und Hoffnung –
Hinführung zum Thema
Giovanni Maio
13.15
Eröffnungsvortrag
"Gegen Hoffnung in Hoffnung"
Ihre anthropologischen und theologischen Grundlagen
Karl Kardinal Lehmann
14.15
Hoffen und Leiden. Die therapeutische Arbeit mit dem Negativen
Joachim Küchenhoff
15.15
Kaffeepause
15.45
Hoffnung als Ressource
Verena Kast
16.45
Die kleinen Hoffnungen und die große Hoffnung
Eckhard Frick
SAMSTAG, 24. Mai 2014
9.00
Erwartungen am Beginn des Lebens – Hoffnung bei schwerer Krankheit
Jörg Baltzer
10.00
Die Hoffnung und das gute Leben.
Überlegungen im Anschluss an Platon und Thomas von Aquin
Friedo Ricken
11.00
Kaffeepause
11.30
Sicherheit im Kontext der Unwägbarkeit
Chirurgie und der sorgsame Umgang mit der Hoffnung
Peter Stulz
12.30
Gemeinsam hoffen.
Grundlinien einer menschlichen Orientierungsweise
Ingolf Dalferth
13.30
Mittagspause
14.30
Über Hoffnung im Leben mit der Krankheit
Gernot Böhme
15.30
Hoffnung angesichts der Prognose: was dürfen wir hoffen?
Santiago Ewig
16.30
Kaffeepause
17.00
Hoffnung und Erinnerung. Zur Zeitlichkeit der menschlichen Existenz
Emil Angehrn
Hinweise zur Teilnahme:
Die Tagung ist kostenfrei.
Um eine unverbindliche Anmeldung (möglichst bis 15.05.2014) wird gebeten:
Dr. Claudia Bozzaro
Tel. +49 (0) 761/203-5040
Fax +49 (0) 761/203-5032
E-Mail: bozzaro@egm.uni-freiburg.de
Termin:
23.05.2014 ab 13:00 - 24.05.2014 19:00
Veranstaltungsort:
Albert-Ludwigs-Universität Freiburg
Kollegiengebäude I, Aula
Platz der Universität 3
79098 Freiburg
Baden-Württemberg
Deutschland
Zielgruppe:
Journalisten, jedermann
E-Mail-Adresse:
Relevanz:
überregional
Sachgebiete:
Medizin, Philosophie / Ethik, Religion
Arten:
Konferenz / Symposion / (Jahres-)Tagung
Eintrag:
08.04.2014
Absender:
Rudolf-Werner Dreier
Abteilung:
Presse- und Öffentlichkeitsarbeit
Veranstaltung ist kostenlos:
ja
Textsprache:
Deutsch
URL dieser Veranstaltung: http://idw-online.de/de/event46942
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