Vortrag von Prof. Dr. Heinrich Spiecker (Direktor des Institut für Waldwachstum, Albert-Ludwigs-Universität Freiburg)
Im Vortrag geht es nicht nur um die obigen Fragen, sondern auch um wirtschaftliche Aspekte. Bäume wachsen heute oft schneller als noch vor 60 Jahren, die wichtigste Ursache hierfür ist der erhöhte Stickstoffeintrag. So konnte in unseren Wäldern in den letzten Jahrzehnten stets mehr Holz nachwachsen, als genutzt wurde – Holzvorräte und Alter der Bäume sind im internationalen Vergleich sehr hoch. Auch aus Sicht des Naturschutzes sind ein hoher Anteil
älterer Bäume und auch ein gehäufter Anfall von totem Holz wünschenswert. Damit verbunden ist jedoch gleichzeitig eine erhöhte Anfälligkeit gegenüber Stürmen. Im vergangenen Jahrzehnt starben in den trockenen und heißen Sommern zudem viele Bäume durch Wassermangel ab, es kam zu einem Baumsterben, das größer als das „Waldsterben“ der 80er Jahre war.
Heinrich Spiecker studierte von 1968 bis 1972 Forstwirtschaft an der Universität Freiburg. University of California, Berkeley machte er 1971 den Master in „Economics
of Forest Management“ und promovierte 1974 an der Universität Freiburg über das Thema "Forstplanung und Forstmanagement". 1990 habilitierte er sich und ist seit 1992 ordentlicher Professor und Leiter des Instituts für Waldwachstum an der Universität Freiburg. Hier forscht er zu den Themen Waldwachstum und Umwelt, wobei es ebenso um Wachstumsdynamiken wie um den Einfluss des globalen Wandels geht. Auch erforscht er Holzqualität und ‐menge sowie die Biomasseproduktion. Spiecker ist Mitglied zahlreicher Gremien und Beiräte, koordiniert Kooperationsprojekte und internationale Studienprogramme und wurde für seine Forschung mit mehreren Preisen ausgezeichnet. Diese Woche wird ihm für seine wissenschaftlichen Leistungen die Ehrendoktorwürde der Universität für Bodenkultur, Wien, verliehen.
Der Vortrag findet im Rahmen der Vortragsreihe „Müssen wir wachsen? Antworten aus Natur, Wirtschaft und Gesellschaft“ statt. Die Vortragsreihe wird gemeinsam von der Senckenberg Gesellschaft für Naturforschung und dem LOEWE Biodiversität und Klima Forschungszentrums (BiK-F) veranstaltet.
Angesichts immer neuer ökologischer und wirtschaftlicher Krisen sowie endlicher Ressourcen stellt sich die Frage, ob das derzeit weltweit gültige Dogma, nach dem Wirtschaft immer weiter wachsen muss, nicht zu hinterfragen ist – und welche Alternativen es dazu gibt. Welche Rolle spielt Wachstum in der Natur, und was bedeutet es für die menschliche Gesellschaft? Wie ist das Wachstum von Menschheit, Wirtschaft und Ressourcenverbrauch mit der Endlichkeit der vorhandenen Ressourcen und unserem Anliegen, Natur und Artenvielfalt zu erhalten, vereinbar?
Als Einstieg und Diskussionsgrundlage gehen die Vorträge im ersten Veranstaltungsblock den Fragen nach, wie Wachstum in der Natur stattfindet, wie es geregelt ist und was sich daraus eventuell ableiten lässt. Im zweiten Teil der Reihe kommen dann Sichtweisen und Diskussionsbeiträge aus Wirtschaft und Gesellschaft hinzu.
Hinweise zur Teilnahme:
Eine Anmeldung ist nicht erforderlich. Die Teilnahme ist kostenlos.
Termin:
09.04.2014 19:15 - 20:45
Veranstaltungsort:
Hörsaal des LOEWE Biodiversität und Klima Forschungszentrums (BiK-F)
Georg-Voigt-STraße 14-16
Hessen
Deutschland
60325 Frankfurt am Main
Hessen
Deutschland
Zielgruppe:
jedermann
E-Mail-Adresse:
Relevanz:
überregional
Sachgebiete:
fachunabhängig
Arten:
Vortrag / Kolloquium / Vorlesung
Eintrag:
09.04.2014
Absender:
Sabine Wendler
Abteilung:
LOEWE Biodiversität und Klima Forschungszentrum (BiK-F)
Veranstaltung ist kostenlos:
nein
Textsprache:
Deutsch
URL dieser Veranstaltung: http://idw-online.de/de/event46945
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