In den nationalsozialistischen Ghettos hatten die Deutschen die
Einrichtung von sogenannten Judenräten erzwungen. Diese hatten den von den Deutschen aufgestellten Forderungen nach Wertgegenständen, Arbeitskräften und schließlich nach Menschenleben Folge zu leisten. Die Judenräte schufen eine eigene Rechtssphäre und hofften, so das Überleben der Ghettogemeinschaft – oder zumindest eines Teils – sichern zu können. Sie entwickelten neue Definitionen von Kriminalität und Recht, die sie mit Hilfe der jüdischen Polizei, Gerichten und Gefängnissen im Ghetto durchzusetzen versuchten. Stets ging es dabei um Handlungen, die als Gefahr für die Ghettogemeinschaft eingeordnet wurden.
Neben Schmuggel gab es Delikte wie "illegale Süßwarenproduktion", das Fälschen von Lebensmittelkarten, sexueller Missbrauch und ghettointerne Morde.
Am Beispiel der Ghettos Warschau, Litzmannstadt und Wilna wird diskutiert, welche Auswirkungen die veränderten Rechts-und Moralvorstellungen auf die Ghettogemeinschaften hatten.
Dr. des. Svenja Bethke, Historikerin; Wissenschaftliche Mitarbeiterin am Institut für die Geschichte der deutschen Juden, Hamburg
Im Gespräch mit Prof. Dr. Bernd Greiner, Historiker und Politologe am Hamburger Institut für Sozialforschung
Ort: Hamburger Institut für Sozialforschung, Mittelweg 36, 20148 Hamburg
Beginn: 20 Uhr
Eintritt: frei
Hinweise zur Teilnahme:
Der Eintritt ist frei.
Es ist keine Reservierung von Plätzen möglich.
Termin:
13.05.2014 20:00 - 21:30
Veranstaltungsort:
Hamburger Institut für Sozialforschung
Mittelweg 36, Raum 106, 1. Stock
20148 Hamburg
Hamburg
Deutschland
Zielgruppe:
Wissenschaftler, jedermann
E-Mail-Adresse:
Relevanz:
überregional
Sachgebiete:
Geschichte / Archäologie, Gesellschaft, Politik, Wirtschaft
Arten:
Vortrag / Kolloquium / Vorlesung
Eintrag:
22.04.2014
Absender:
Dr. Regine Klose-Wolf
Abteilung:
Presse- und Öffentlichkeitsarbeit
Veranstaltung ist kostenlos:
ja
Textsprache:
Deutsch
URL dieser Veranstaltung: http://idw-online.de/de/event47022
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