Bei ihrer Rückkehr in die UdSSR stellten die sowjetischen Soldaten, die von 1979-1989 in Afghanistan gekämpft hatten, fest, dass sie sich von der zivilen Welt des späten Sozialismus entfremdet hatten. Die Regellosigkeit und Brutalität des Partisanenkrieges hatte die Welt außerhalb der Hauptstadt Kabul in einen Gewaltraum verwandelt, einen Raum, in dem physische Gewalt sowohl die wichtigste Ressource war als auch ein Kommunikationsmittel zwischen der sowjetischen Armee und den Aufständischen darstellte. Vielen Soldaten fiel die Integration in ein Leben nach dem Krieg schwer. Neben dieser individuellen Dimension hat die Afghanistanerfahrung jedoch auch eine gesellschaftliche Komponente: Es entstand eine Kultur des irregulären Krieges, die an den Rändern des ehemaligen Imperiums – in Moldawien, im Kaukasus und in Georgien – bis in die Gegenwart fortlebt. Der Einmarsch in Tschetschenien bedeutete das Ende von Michail Gorbatschows Politik der "oktroyierten Zivilisierung" und ebnete den Weg für die Rückkehr der Gewalt in die russische Politik.
Dr. Jan C. Behrends, Wissenschaftlicher Mitarbeiter am Zentrum für Zeithistorische Forschung, Potsdam
Im Gespräch mit Dr. Klaas Voß, Historiker am Hamburger Institut für Sozialforschung
Ort: Hamburger Institut für Sozialforschung, Mittelweg 36, 20148 Hamburg
Beginn: 20 Uhr
Eintritt: frei
Hinweise zur Teilnahme:
Der Eintritt ist frei.
Es ist keine Reservierung von Plätzen möglich.
Termin:
20.05.2014 20:00 - 21:30
Veranstaltungsort:
Hamburger Institut für Sozialforschung
Mittelweg 36, Raum 106, 1. Stock
20148 Hamburg
Hamburg
Deutschland
Zielgruppe:
Wissenschaftler, jedermann
E-Mail-Adresse:
Relevanz:
überregional
Sachgebiete:
Geschichte / Archäologie, Gesellschaft, Politik
Arten:
Vortrag / Kolloquium / Vorlesung
Eintrag:
22.04.2014
Absender:
Dr. Regine Klose-Wolf
Abteilung:
Presse- und Öffentlichkeitsarbeit
Veranstaltung ist kostenlos:
ja
Textsprache:
Deutsch
URL dieser Veranstaltung: http://idw-online.de/de/event47023
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