Der Vortrag behandelt die Entstehung des modernen Konzepts der "ethnischen Säuberung". Diese Gewaltpolitik erreichte in den 1940er Jahren - in der Extremform des NS-Völkermords an den europäischen Juden, aber auch in den massenhaften Vertreibungen und Zwangsumsiedlungen - ihren bisherigen Höhepunkt. Doch die Ursprünge einer solchen Politik der Zwangshomogenisierung reichen deutlich weiter zurück. Frühe Lernorte waren periphere oder koloniale Grenzräume, also beispielsweise die Indianer-Zwangsumsiedlung in Amerika und muslimische Zwangsumsiedlung im russischen Kaukasus. Auf dem Balkan erhielt diese Praxis schon frühzeitig eine gesamtstaatliche Dimension unter internationaler Mitwirkung, so beispielsweise in Griechenland 1830. Die Impulse kolonialistischer Deportations- und Internierungspolitik um 1900 mündeten bereits im Ersten Weltkrieg in brutale Ansätze dauerhafter ethnischer "Säuberungen".
Der Historiker PD Dr. Michael Schwartz ist Wissenschaftler am Institut für Zeitgeschichte, Berlin sowie apl. Professor für Neuere und Neueste Geschichte an der Westfälischen Wilhelms-Universität Münster.
Im Gespräch mit Dr. Ulrike Jureit, Historikerin, Gastwissenschaftlerin der Hamburger Stiftung zur Förderung von Wissenschaft und Kultur am Hamburger Institut für Sozialforschung
Ort: Hamburger Institut für Sozialforschung, Mittelweg 36, 20148 Hamburg
Beginn: 20 Uhr
Eintritt: frei
Hinweise zur Teilnahme:
Beginn: 20 Uhr (Einlass ab 19.30 Uhr)
Es ist keine Reservierung von Plätzen möglich.
Termin:
05.05.2014 20:00 - 21:30
Veranstaltungsort:
Hamburger Institut für Sozialforschung
Mittelweg 36
Raum 106, 1. Stock
20148 Hamburg
Hamburg
Deutschland
Zielgruppe:
Wissenschaftler, jedermann
E-Mail-Adresse:
Relevanz:
überregional
Sachgebiete:
Geschichte / Archäologie, Gesellschaft, Politik
Arten:
Vortrag / Kolloquium / Vorlesung
Eintrag:
25.04.2014
Absender:
Dr. Regine Klose-Wolf
Abteilung:
Presse- und Öffentlichkeitsarbeit
Veranstaltung ist kostenlos:
ja
Textsprache:
Deutsch
URL dieser Veranstaltung: http://idw-online.de/de/event47064
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