Die Frage, ob monotheistische Religionen in besonderer Weise zur Gewalt neigen, ist umstritten. Jan Assmann und Micha Brumlik debattieren darüber. Jan Assmann hat sich als Ägyptologe mit der Figur des Mose und der biblischen Sinai-Erzählung intensiv beschäftigt und mit seinem Buch „Moses, der Ägypter. Entzifferung einer Gedächtnisspur“ großes Aufsehen erregt. Micha Brumlik, Pädagoge und Religionsphilosoph, hat sich intensiv mit dem Verhältnis der Deutschen zum Judentum vor und nach der Shoah beschäftigt. Während Jan Assmann dem Monotheismus eine revolutionäre und damit potentiell gewaltbereite Wirkung zuschreibt, sieht Micha Brumlik bei genauer religionsgeschichtlicher Analyse zwischen Monotheismus und Polytheismus keinen Unterschied. Die Gewaltbereitschaft von Religionsgemeinschaften habe nichts mit der Zahl der verehrten Götter zu tun.
An der Debatte über die Wirkungen des Monotheismus haben sich neben Jan Assmann und Micha Brumlik auch Peter Sloterdijk, Marcia Pally, Dorothea Weltecke, Bernhard Lang, Klaus Müller, Reinhard Schulze und Markus Witte beteiligt. Deren Beiträge sind in dem von Rolf Schieder bei der Berlin University Press gerade veröffentlichten Band „Die Gewalt des einen Gottes“ zu finden.
Hinweise zur Teilnahme:
Termin:
16.06.2014 20:15 - 21:45
Veranstaltungsort:
Humboldt Universität, Unter den Linden 6
10117 Berlin
Berlin
Deutschland
Zielgruppe:
Journalisten, jedermann
Relevanz:
regional
Sachgebiete:
Philosophie / Ethik, Religion
Arten:
Vortrag / Kolloquium / Vorlesung
Eintrag:
11.06.2014
Absender:
Hans-Christoph Keller
Abteilung:
Stabsstelle Presse- und Öffentlichkeitsarbeit
Veranstaltung ist kostenlos:
ja
Textsprache:
Deutsch
URL dieser Veranstaltung: http://idw-online.de/de/event47553
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