Zuerst trat das Phänomen in der Medienlandschaft der USA auf, dann zunehmend auch in Deutschland: In Filmen, Fernsehserien, Theaterstücken und Büchern erfreuen sich juristische Inhalte enormer Beliebtheit. Ob Gerichtsshows mit Barbara Salesch oder Alexander Hold, ob Serienklassiker wie Danni Lowinski oder Law & Order, ob neuere Entwicklungen aus der Scripted Reality wie „Verklag' mich doch“: All diese Formate gestalten juristische Inhalte und verwischen dabei gezielt die Grenzen zwischen Fakten und Fiktionen.
Zu einer ähnlichen Verschmelzung kommt es auch im Theater – etwa bei Inszenierungen des Rechts wie 2013 in den „Zürcher Prozessen“ (Theater Neumarkt, Zürich) oder 2014 im Stück „Der Fall Gustl Mollath“ am Mainfrankentheater Würzburg. Auch auf dem Buchmarkt haben Bestseller wie Ferdinand von Schirachs Werke „Schuld“ und „Verbrechen“ Erfolg mit juristischen Themen.
Viele Fächer sind vertreten
Um dieses Phänomen geht es am 26. und 27. September jeweils von 10 bis 17 Uhr bei einer öffentlichen internationalen und interdisziplinären Tagung an der Universität Würzburg: Juristen, Literaturwissenschaftler, Medien- und Kulturwissenschaftler sowie Psychologen setzen sich mit populären Texten und Medien auseinander, die Rechtsthemen aufgreifen. Sie wollen unter anderem deren Präsentationsstrategien hinterfragen und nicht zuletzt auch die Faszination, die Danni Lowinski & Co. auf das Publikum ausüben.
Organisation und Programm
Organisatoren der Tagung sind Franziska Stürmer (Institut für deutsche Philologie) und Patrick Meier (Institut für Rechtsgeschichte). Am ersten Tag stehen Formate aus Film und Fernsehen zur Debatte, am zweiten Tag vornehmlich literarische Texte und Theaterstücke. Veranstaltungsort ist der Oswald-Külpe-Hörsaal am Röntgenring 12.
Zur Homepage der Tagung: http://www.rechtpopulaer.germanistik.uni-wuerzburg.de
Ferdinand von Schirach liest
Zum Abschluss der Tagung kommt der Jurist und Schriftsteller Ferdinand von Schirach zu einer Autorenlesung nach Würzburg. Die Wissenschaftler der Universität veranstalten sie am Samstag, 27. September, um 19:30 Uhr gemeinsam mit dem Mainfrankentheater Würzburg in dessen Großem Haus. Ferdinand von Schirach liest dort aus seinem neuesten Werk „Die Würde ist antastbar“. Zudem wird er mit dem Publikum über aktuelle Rechtsfragen diskutieren.
Karten und weitere Informationen zur Lesung gibt es beim Mainfrankentheater Würzburg: http://www.theaterwuerzburg.de/start.php?cnt=2&play=983
Kontakt
Dr. Patrick Meier, Institut für Rechtsgeschichte, Universität Würzburg, patrick.meier@uni-wuerzburg.de
Dr. Franziska Stürmer, Institut für deutsche Philologie, Universität Würzburg, franziska.stuermer@uni-wuerzburg.de
Hinweise zur Teilnahme:
Die Tagung ist öffentlich, eine Anmeldung nicht erforderlich.
Termin:
26.09.2014 ab 10:00 - 27.09.2014 17:00
Veranstaltungsort:
Oswald-Külpe-Hörsaal
Röntgenring 12
97070 Würzburg
Bayern
Deutschland
Zielgruppe:
jedermann
E-Mail-Adresse:
Relevanz:
überregional
Sachgebiete:
Gesellschaft, Kulturwissenschaften, Medien- und Kommunikationswissenschaften, Recht, Sprache / Literatur
Arten:
Konferenz / Symposion / (Jahres-)Tagung
Eintrag:
18.06.2014
Absender:
Robert Emmerich
Abteilung:
Presse- und Öffentlichkeitsarbeit
Veranstaltung ist kostenlos:
ja
Textsprache:
Deutsch
URL dieser Veranstaltung: http://idw-online.de/de/event47636
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