Weltweit sind Gesellschaften heute strukturell auf fortdauerndes Wirtschaftswachstum ausgerichtet und angewiesen, denn soziale Sicherungssysteme wie Altersversorgung und Gesundheitswesen sind davon abhängig. Wir selbst haben uns darauf eingestellt, dass alles kontinuierlich wächst: Staatshaushalt, Unternehmensumsätze, Einkommen und Konsum. Diese wird zunehmend hinterfragt, wie letzte Woche auf der vierten internationalen Degrowth-Konferenz in Leipzig, bei der 2.500 Teilnehmer über Alternativen zum Wachstum dikutierten. Der Vortrag von Angelika Zahrnt zeigt die systemischen Zwänge auf, die uns am Wachstumspfad festhalten lassen, und stellt alternative Entwicklungsmöglichkeiten für eine Gesellschaft vor, die nicht auf Wachstum angewiesen ist. Es wird diskutiert, wie die Zwänge überwunden und neue Perspektiven gewonnen werden können – Perspektiven für eine Post-wachstumsgesellschaft, in der es sich auch ohne Wachstum gut leben lässt.
Prof. Dr. Angelika Zahrnt ist Volkswirtin und Systemanalytikerin. Sie war von 1990 bis 1998 stellvertretende Vorsitzende und von 1998 bis 2007 Vorsitzende des BUND, und von 2001 bis 2013 Mitglied im Rat für Nachhaltige Entwicklung der Bundesregierung. Sie engagiert sich u.a. bei oecom research, Ökovision und beim IÖW.
Zahrnt hat zahlreiche Werke zu Nachhaltigkeit, Produktlinienanalyse, Ökologischer Steuerreform, Ökologie und Ökonomie sowie Frauen und Ökologie veröffentlicht. Sie ist Initiatorin der Studien „Zukunftsfähiges Deutschland“ (1996 und 2008), Herausgeberin von „Postwachstumsgesellschaft“ (2010, mit Irmi Seidl) und Autorin von “Damit gutes Leben einfacher wird. Perspektiven einer Suffizienzpolitik“ (2013, mit Uwe Schneidewind).
2007 und 2013 wurde ihr das Bundesverdienstkreuz, 2009 derDeutsche Umweltpreises verliehen.
Der Vortrag gehört zum zweiten Teil der aktuellen Reihe „Müssen wir wachsen? Antworten aus Natur, Wirtschaft und Gesellschaft“, die Senckenberg und das LOEWE Biodiversität und Klima Forschungszentrum (BiK-F) von März bis September 2014 gemeinsam veranstalteten und in der über den gewohnten naturwissenschaftlichen Bereich hinaus Fragen aus Wirtschaft und Gesellschaft diskutiert werden: Warum muss und wie kann Wirtschaft immer wachsen? Und welche Auswirkungen hat das aktuelle Wirtschafts- und Gesellschaftsmodell auf die natürliche Umwelt?
Hinweise zur Teilnahme:
Eine Anmeldung ist nicht erforderlich. Die Teilnahme ist kostenlos.
Termin:
10.09.2014 19:15 - 20:45
Veranstaltungsort:
Hörsaal des LOEWE Biodiversität und Klima Forschungszentrums (BiK-F)
Georg-Voigt-Straße 14-16
60325 Frankfurt am Main
Hessen
Deutschland
Zielgruppe:
jedermann
E-Mail-Adresse:
Relevanz:
überregional
Sachgebiete:
fachunabhängig
Arten:
Vortrag / Kolloquium / Vorlesung
Eintrag:
08.09.2014
Absender:
Sabine Wendler
Abteilung:
LOEWE Biodiversität und Klima Forschungszentrum (BiK-F)
Veranstaltung ist kostenlos:
ja
Textsprache:
Deutsch
URL dieser Veranstaltung: http://idw-online.de/de/event48256
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