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19.09.2014 - 21.09.2014 | Rostock

KIT-Experten tragen auf der Jahresversammlung Leopoldina vor

"Wahrnehmen und Steuern - Sensorsysteme in Biologie und Technik" - dieses Thema steht im Mittelpunkt der Jahresversammlung der Nationalen Akademie der Wissenschaften Leopoldina, zu der Teilnehmer aus aller Welt in Rostock erwartet werden. In 17 Vorträgen werden sich Wissenschaftler mit dem Thema aus der Sicht unterschiedlicher Fachdisziplinen befassen. Professoren des Karlsruher Instituts für Technologie (KIT) halten Vorträge zu den Themen Digitale Dolmetscher, Radartechnik und Prothesen.

Professoren des Karlsruher Instituts für Technologie (KIT) halten folgende Vorträge:

Professor Alex Waibel: Eine Welt ohne Sprachbarrieren - Utopie oder Realität? (Fr. 19.09.2014, 14.00 Uhr)

Professor Werner Wiesbeck: Die Zukunft der Radar-Systemtechnik - Radar 2020 (Sa. 20.09.2014, 11.45 Uhr)

Professor Georg Bretthauer: Künstliche Hände - Vision und Realität (So. 21.09.2014, 09.45 Uhr)

Eine Welt ohne Sprachbarrieren: Utopie oder Realität?
In einer Zeit, in der die Welt immer stärker zusammenwächst und die Globalisierung
die Menschen mehr denn je zusammenbringt, stellen wir schnell fest, dass uns
nicht länger die digitale Kluft, sondern vielmehr die Kluft der Sprachen und die damit
einhergehenden kulturellen Verständnisschwierigkeiten trennen. Können wir durch
technische Lösungen unseren Mitmenschen näherkommen?
In diesem Vortrag werde ich darstellen, wie Lösungen aus dem Bereich der
Sprachtechnologie die Stärken beider Welten vereinen, indem wir unsere kulturelle
Vielfalt erhalten, unsere Kommunikation verbessern und gleichzeitig Integration
und Zusammenarbeit ausbauen. Wir werden auf folgende Themen eingehen: (1.)
smartphonebasierte Übersetzungssysteme für Alltagsreisende und humanitäre Missionen;
(2.) simultane Übersetzungssysteme und -dienste, mit denen universitäre
Vorlesungen und politische Reden in Echtzeit übertragen werden können (in Universitäten,
dem Europäischen Parlament und Rundfunksendern); (3.) multimodale,
sprachunabhängige Mensch-Maschine-Schnittstellen.
Zunächst werden wir über die Schwierigkeiten der Sprachverarbeitung sprechen
und erörtern, wie die Technik heute arbeitet und welche Leistung aktuell möglich
ist. Der Schlüssel zu modernen Systemen ist effizientes maschinelles Lernen, ohne
das domänenunabhängige Gestaltung von Systemen sowie die Anpassung an verschiedene Akzente und mehr als 6000 Sprachen undenkbar wäre. Ebenso wichtig
sind funktionierende Mensch-Maschine-Schnittstellen, durch die sprachlich bedingte
Unstimmigkeiten ganz natürlich in den Hintergrund treten. Ich werde jüngste Forschungsergebnisse vorstellen und konkrete Beispiele geben, die Feldtests sowie verschiedenen Settings aus den Bereichen Bildung, Wirtschaft, Humanitäres und Politik
entnommen sind.

Die Zukunft der Radar-Systemtechnik – Radar 2020
Die Radartechnik ist inzwischen fast 110 Jahre für die unterschiedlichsten Aufgaben
eingesetzt worden. Heute gibt es ein breites Spektrum von Anwendungen, zum
Beispiel Geschwindigkeitskontrolle, Flugsicherung, Luftraumüberwachung, Robotik,
Werkzeugmaschinensteuerung, Füllstandskontrolle, Flugzeug- und Raumfahrt-Fernerkundung und vielfältige militärische Systeme. Forschungsarbeiten für medizinische Anwendungen der Radartechnik, zum Beispiel zur Brustkrebs- oder Gehirntumordetektion,
sind bereits weit fortgeschritten. In den letzten Jahren entwickelte
sich die automobile Radartechnik zur breitesten Nutzung, die Stückzahlen gehen
inzwischen in die Millionen pro Jahr zur Unterstützung der Fahrsicherheit und des
(in Zukunft) autonomen Fahrens. Die Systemtechnik des Radars hat sich den Innovationszyklen der Technologie und des Bedarfs angepasst. Typische Beispiele waren
das Pulsradar oder Phased Array, um nur zwei zu nennen. In den nächsten Jahren
ist jedoch ein nahezu revolutionärer Technologiesprung in der Radartechnik zu erwarten.
Der Grund ist, dass Radargeräte nach dem Stand der Technik (1.) das identische
Signal über die gesamte Lebensdauer senden, (2.) nur eine Frequenz zu einer
Zeit senden (Spektrum-Verschwendung); (3.) nur kleine Ausschnitte des Raums zu
einer Zeit sehen (zum Beispiel Phased Array) und (4.) noch immer mechanisch geschwenkt werden (zum Beispiel Airport-Radar).
Die erforderlichen und sich geradezu aufdrängenden neuen Technologien resultieren
weitgehend aus der Kommunikationstechnik. Sie werden in die Radarsystemtechnik
einfließen und vollkommen neue Möglichkeiten eröffnen. Im Einzelnen
sind die zu erwartenden Systemideen: (1.) Intelligente Signalcodierung (zum Beispiel
OFDM); (2.) MIMO-Radar – mehrere Sende- und Empfangsantennen; (3.) digitale
Strahlformung mit hoher Auflösung über einen großen Winkelbereich; (4.) Array-
Imaging, effiziente Systeme mit geringeren Kosten; (5.) Kombination Radar x Kommunikation = RadCom.
Der Vortrag geht zu Beginn kurz auf die wesentlichen Grundlagen der Radartechnik
ein und zeigt typische Anwendungsbeispiele. Danach folgt der Ausblick auf diese
neuen Technologien. Durch diese neuen Systemtechnologien werden die Radare
leistungsfähiger, flexibler, smart und auch kostengünstiger. Ihre Anwendung wird
sich auf nahezu alle Bereiche der Radarsensorik erstrecken und weitere neue Anwendungen
erschließen.

Künstliche Hände – Vision und Realität
Aufgrund von Unfällen, Krankheiten oder Kriegsverletzungen haben sehr viele Menschen
eine Hand bzw. den ganzen Arm verloren. In Deutschland gibt es etwa 35 000
registrierte Personen, die keine Hand mehr haben. Weltweit wird von etwa 1 Million
Menschen ausgegangen, denen eine Hand fehlt. Die tatsächliche Anzahl dürfte
wesentlich größer sein, da die Anzahl der Hand- bzw. Armamputationen infolge von
Landminenverletzungen, vor allem in den Ländern Asiens, Afrikas und Südeuropas,
nicht bekannt ist. Der Entwicklung künstlicher Hände, sogenannter Handprothesen,
kommt daher eine große Bedeutung zu. In dem Vortrag wird zuerst ein Überblick über die in der Literatur bekannten Handprothesen gegeben, die sich grob in zwei
Klassen einteilen lassen. Die Vor- und Nachteile dieser Klassen werden zusammengestellt.
Davon ausgehend werden die Anforderungen an intelligente Hände abgeleitet.
Die am Karlsruher Institut für Technologie (KIT) entwickelte Künstliche Hand
wird anschließend als Beispiel für solche Hände ausführlich vorgestellt. Den Abschluss
des Vortrages bildet ein Ausblick auf zukünftige Entwicklungen.

Hinweise zur Teilnahme:
Pressevertreter werden gebeten, sich zur Jahresversammlung per E-Mail an presse@leopoldina.org anzumelden.

Termin:

19.09.2014 - 21.09.2014

Veranstaltungsort:

Universität Rostock,
Universitätsplatz 1
18055 Rostock
Mecklenburg-Vorpommern
Deutschland

Zielgruppe:

Journalisten, Wissenschaftler

Relevanz:

international

Sachgebiete:

fachunabhängig

Arten:

Konferenz / Symposion / (Jahres-)Tagung

Eintrag:

11.09.2014

Absender:

Inge Arnold

Abteilung:

Presse, Kommunikation und Marketing

Veranstaltung ist kostenlos:

nein

Textsprache:

Deutsch

URL dieser Veranstaltung: http://idw-online.de/de/event48313


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