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Veranstaltung


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22.01.2015 - 22.01.2015 | Hamburg

VORTRAG Sebastian Berg: Multikulturalismus

Politisches Handeln in multiethnischen Gesellschaften und das Erbe der 1980er Jahre

Vortrag aus der Reihe "Crossing Borders. Aktuelle und historische Perspektiven auf die Verwaltung und Kontrolle von Migration", eine Kooperation des Hamburger Instituts für Sozialforschung mit der Forschungsstelle für Zeitgeschichte Hamburg, Oktober 2014 bis Februar 2015 in der FZH

Konzepte von Multikulturalismus haben im politischen Handeln seit den 1980er Jahren eine wechselvolle Karriere gemacht: Galten sie zunächst, vor allem für Konservative, als Bedrohung für bewährte Modelle gesellschaftlichen Zusammenlebens, erlangten sie später, vor allem in linksliberalen Milieus, eine gewisse Akzeptanz als Zielvorstellung gesellschaftspolitischen Handelns. Doch wurden mit der Zäsur des 11. September 2001 diese Konzepte zunehmend wieder in Frage gestellt.

Ein Schlüssel zum Verständnis dieser Veränderungen findet sich in politischen Entwicklungen, die jenseits von Migrationspraxen und multiethnischen Konstellationen zu suchen sind. Das Vermächtnis der 1980er Jahre liegt zum einen in der Durchsetzung der neoliberalen Hegemonie und der marktförmigen Restrukturierung weiter Bereiche des gesellschaftlichen Lebens, also in der Transformation des fordistischen Sicherheitsstaates in einen postfordistischen Wettbewerbsstaat (Joachim Hirsch). Zum anderen veränderte das Ende des Kalten Krieges die strategischen und ökonomischen Konstellationen in Europa radikal und erlaubte eine Rückbesinnung vieler europäischer Gesellschaften auf ihr traditionell imaginiertes Gegenteil, die "islamische Welt" (Ziauddin Sardar).

In dem Vortrag wird gezeigt, wie diese beiden Phänomene, die Durchsetzung der neoliberalen Hegemonie und das Ende des Kalten Krieges, eine – in verschiedenen westeuropäischen Gesellschaften unterschiedlich akzentuierte – widersprüchliche politische Handlungsdynamik entfaltet haben, die zwischen den Positionen eines gemäßigten (Post-)Multikulturalismus, gesteuerter Migration, kulturellem Rassismus und Wohlstandschauvinismus zu vermitteln versucht.

PD Dr. Sebastian Berg (Bochum)

Kommentar: Dr. Christiane Reinecke (FZH)
Moderation: Dr. Knud Andresen (FZH)

Eine Kooperation des Hamburger Instituts für Sozialforschung mit der Forschungsstelle für Zeitgeschichte Hamburg

Ort: Forschungsstelle für Zeitgeschichte Hamburg, Beim Schlump 83, 20144 Hamburg
Beginn: 18.30 Uhr
Eintritt: frei

Hinweise zur Teilnahme:

Termin:

22.01.2015 18:30 - 20:00

Veranstaltungsort:

Beim Schlump 83
20144 Hamburg
Hamburg
Deutschland

Zielgruppe:

Studierende, jedermann

E-Mail-Adresse:

Relevanz:

überregional

Sachgebiete:

Geschichte / Archäologie, Gesellschaft, Philosophie / Ethik, Recht, Wirtschaft

Arten:

Vortrag / Kolloquium / Vorlesung

Eintrag:

06.10.2014

Absender:

Dr. Regine Klose-Wolf

Abteilung:

Presse- und Öffentlichkeitsarbeit

Veranstaltung ist kostenlos:

ja

Textsprache:

Deutsch

URL dieser Veranstaltung: http://idw-online.de/de/event48569


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