Wie mit Urproduktion das Herauslösen der Arbeitsmaterialien aus der Natur zum Zweck ihrer Verarbeitung in nützliche Güter bezeichnet wird, so wird hier Urkonsumtion verstanden als materiell-physischer Prozess, der sich zwischen dem Benutzer/Verbraucher und dem Ge-/Verbrauchsgegenstand abspielt. Es ist ein Prozess der Aufnahme des zuvor in den Gegenstand hineingearbeiteten Nutzens durch den Organismus des Konsumenten. Das physiologische Urmodell ist der Verdauungs- oder Assimilationsprozess. Wechselseitig ist dieser assimilierende Verzehr der Konsumtion darin, dass dabei nicht nur die Nutz-Substanz des Gutes auf den Verbraucher übergeht, sondern zugleich – und sichtbar in Form der ›Gebrauchsspuren‹ – ein Energiefluss in umgekehrter Richtung verläuft. Der Gegenstand ›saugt‹ wie ein Schwamm oder wie Balzac’s Peau de Chagrin Lebenskraft des Benutzers in sich auf. Er verpersönlicht sich im gleiche Maße wie der Konsument sich durch die Assimilation des Gegenstands versachlicht. Es gelten die gleichen Gesetze wie in der vom jungen Marx beschriebenen Vergegenständlichung und Entfremdung des Menschen in der Arbeit.
Moderation: Ernst Müller (ZfL)
Hinweise zur Teilnahme:
Termin:
03.12.2014 19:00 - 22:00
Veranstaltungsort:
Zentrum für Literatur- und Kulturforschung, Schützenstr. 18, 10117 Berlin, 3. Etage
10117 Berlin
Berlin
Deutschland
Zielgruppe:
Studierende, Wissenschaftler
E-Mail-Adresse:
Relevanz:
lokal
Sachgebiete:
Kulturwissenschaften, Philosophie / Ethik, Sprache / Literatur
Arten:
Vortrag / Kolloquium / Vorlesung
Eintrag:
21.10.2014
Absender:
Sabine Zimmermann
Abteilung:
Zentrum für Literatur- und Kulturforschung Berlin (ZFL)
Veranstaltung ist kostenlos:
ja
Textsprache:
Deutsch
URL dieser Veranstaltung: http://idw-online.de/de/event48788
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