War der radikale Bruch mit der Tradition zunächst der Preis, den indigene Gesellschaften für ihren Anschluss an die Moderne zu zahlen hatten, so lassen sich heute weltweit Prozesse beobachten, die in die umgekehrte Richtung gehen. Alte Überlieferungen werden wiederentdeckt, revitalisiert und für politische Zwecke verwendet. In Berufung auf die 2007 verabschiedete Erklärung der Vereinten Nationen über die Rechte indigener Völker dienen sie der Begründung von territorialen Besitzansprüchen, Restitutions- und Repatriierungsforderungen.
Bei der Rekonstruktion der früher nur mündlich weitergegebenen Traditionen spielen die Dokumentationen von Ethnologen eine zentrale Rolle. Sie sind in vielen Fällen die einzigen schriftlichen Zeugnisse über ihre eigene Vergangenheit, über die indigene Gesellschaften verfügen. Wie auf dieser Grundlage die Wiederbelebung des eigenen Kulturerbes durchaus selektiv und oft auch in Anpassung an alte Fremdbildstereotype erfolgt, soll an ausgewählten Beispielen erörtert werden.
Moderation: Judith Elisabeth Weiss (ZfL)
Hinweise zur Teilnahme:
Termin:
17.12.2014 19:00 - 22:00
Veranstaltungsort:
Zentrum für Literatur- und Kulturforschung, Schützenstr. 18, 10117 Berlin, 3. Etage
10117 Berlin
Berlin
Deutschland
Zielgruppe:
Studierende, Wissenschaftler
E-Mail-Adresse:
Relevanz:
lokal
Sachgebiete:
Geschichte / Archäologie, Kulturwissenschaften, Kunst / Design, Sprache / Literatur
Arten:
Vortrag / Kolloquium / Vorlesung
Eintrag:
21.10.2014
Absender:
Sabine Zimmermann
Abteilung:
Zentrum für Literatur- und Kulturforschung Berlin (ZFL)
Veranstaltung ist kostenlos:
ja
Textsprache:
Deutsch
URL dieser Veranstaltung: http://idw-online.de/de/event48792
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