Die Oktoberrevolution versprach 1917 in Russland eine neue Menschheitsepoche einzuleiten. In 80 Tagen um die Welt zu reisen und exotische Dinge von der kolonialen Peripherie mitzubringen, sollte nicht mehr ein Vergnügen weniger Privilegierter sein. Technischer Fortschritt und globale Kommunikationswege sollten allen dienen. Die klassenlose Gesellschaft versprach, die Ausbeutung des Menschen durch den Menschen zu beenden, und statt dessen die Natur, die Maschinen, die Dinge untertan zu machen. Je mehr jedoch das utopische Ziel einer neuen Menschheit verloren ging, desto stärker hoffte man mit Hilfe revolutionärer Erfindungen und Entdeckungen, durch Glücksmaschinen und Wunderdinge ein besseres Leben zu errichten. Das Medium, in dem solche populären Hoffnungen fantastische Gestalt annahmen, war die Science Fiction. Doch sie verhandelte gleichzeitig immer auch deren ambivalente Schattenseiten. So lässt sich anhand unheimlicher, rätselhafter, häufig aus fernen Welten kommender Objekte – angefangen vom futuristischen »Aufstand der Dinge« bis zum mystischen »Raum der Wünsche« in Andrej Tarkovskijs Film »Stalker« – eine Faszinationsgeschichte sozialistischer Zukunftsvisionen und ihres sukzessiven Scheiterns erzählen.
Hinweise zur Teilnahme:
Termin:
10.02.2015 18:30 - 21:00
Veranstaltungsort:
Museum für Kommunikation, Leipziger Str. 16, 10117 Berlin-Mitte
10117 Berlin
Berlin
Deutschland
Zielgruppe:
jedermann
E-Mail-Adresse:
Relevanz:
regional
Sachgebiete:
Kulturwissenschaften, Sprache / Literatur
Arten:
Vortrag / Kolloquium / Vorlesung
Eintrag:
21.10.2014
Absender:
Sabine Zimmermann
Abteilung:
Zentrum für Literatur- und Kulturforschung Berlin (ZFL)
Veranstaltung ist kostenlos:
ja
Textsprache:
Deutsch
URL dieser Veranstaltung: http://idw-online.de/de/event48801
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