Der Lebensweg Lothar Kreyssigs umspannt wesentliche Epochen der deutschen Geschichte. Nach 1933 geriet er wiederholt in Konflikt mit den herrschenden Nationalsozialisten, begegnete diesen aber stets mit Zivilcourage und einem unverrückbaren Gewissen. Als Vormundschaftsrichter trat er mutig der Ermordung kranker und behinderter Menschen durch das sogenannte „Euthanasie-Programm“ entgegen und erstattete Strafanzeige gegen die Verantwortlichen wegen Mordes. Bis heute gilt dieser Mut als eines der wenigen Zeugnisse des Widerstandes aus der Justiz gegen die NS-Ideologie und ihren mörderischen Rassismus. Als Bauer betrieb er von 1937 bis 1947 frühzeitig einen Ökohof und versuchte Ehrfurcht vor dem Leben, Bewahrung der Schöpfung und landwirtschaftliche Produktion in Einklang zu bringen. Zudem nahm er von 1945 bis 1970 Einfluss auf das religiöse Leben in Ost und West. Er war leitend in der Evangelischen Kirche Sachsen tätig und veranlasste Bildungs- und Versöhnungsarbeit im Raum von Kirche und Gesellschaft, darunter die „Aktion Sühnezeichen Friedensdienste“.
Referent Dr. Hans-Joachim Döring wurde 1954 in Dahlen/Sachsen geboren. Er war Jugendmitarbeiter an der St. Thomaskirche in Leipzig und 1982 Mitbegründer der Montagsgebete in der Nikolaikirche. Er sammelte vielfältige Erfahrungen als Referent und in Führungspositionen der Ökumene. Seit 2003 ist der Religionspädagoge Beauftragter des Kirchlichen Entwicklungsdienstes und für Umweltfragen der EKM. Von 2009 bis 2013 oblagen Döring Aufbau und Leitung des Lothar-Kreyssig-Ökumene-Zentrums in Magdeburg; er ist zudem Mitglied des Kuratoriums der Stiftung Lothar-Kreyssig-Friedenspreis sowie Autor zweier Publikationen über dessen Leben.
Die Vorlesung ergänzt die Wanderausstellung „Lothar Kreyssig, 1898 – 1986: Richter - Bauer - Kirchenmann“. Unter Trägerschaft des Lothar-Kreyssig-Ökumenezentrums der Evangelischen Kirche in Mitteldeutschland und der Stiftung Lothar-Kreyssig-Friedenspreis des Kirchenkreises Magdeburg beleuchten sieben Schautafeln das facettenreiche Leben eines Mannes, der bis heute sichtbare Spuren hinterlassen hat. Die Ausstellung ist noch bis Mitte Dezember im Foyer der „Papierfabrik“ (Haus 9, Am Eichberg 1), wochentags von 8 bis 20 Uhr zu sehen.
Die Teilnahme an der GenerationenHochschule ist wie immer kostenfrei. Die Anmeldung erfolgt unter www.generationenhochschule.de. Hier sind zudem weitere Informationen sowie Bildmaterial abrufbar.
Hinweise zur Teilnahme:
Termin:
25.11.2014 17:00 - 19:00
Veranstaltungsort:
Hochschule Harz
Harz University of Applied Sciences
Gebäude "Papierfabrik" (Haus 9)
AudiMax
Am Eichberg 1
38855 Wernigerode
Sachsen-Anhalt
Deutschland
Zielgruppe:
Lehrer/Schüler, jedermann
E-Mail-Adresse:
Relevanz:
regional
Sachgebiete:
fachunabhängig
Arten:
Vortrag / Kolloquium / Vorlesung
Eintrag:
18.11.2014
Absender:
Andreas Schneider
Abteilung:
Dezernat Kommunikation und Marketing
Veranstaltung ist kostenlos:
ja
Textsprache:
Deutsch
URL dieser Veranstaltung: http://idw-online.de/de/event49186
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