Der königliche Staatsstreich in Rumänien vom 23. August 1944, also das Eingreifen von König Michael (Mihai) I. von Rumänien und die Beendigung der Militärdiktatur von Ion Antonescu, markierte den Frontwechsel Rumäniens im Zweiten Weltkrieg zugunsten der Alliierten und hatte für das "Dritte Reich" politische, militärische und wirtschaftliche Folgen. Auch für die deutsche Minderheit in Rumänien ergaben sich mit dem Frontwechsel schicksalhafte Veränderungen. Speziell diesem Thema widmet sich der Vortrag "Die Deutsche Volksgruppe in Rumänien und der 23. August 1944" von Dr. Ottmar Traşcă vom Institut für Geschichte "George Bariţiu" der Rumänischen Akademie der Wissenschaften Klausenburg (Cluj-Napoca), zu dem die Landeszentrale für politische Bildung Rheinland-Pfalz und der Arbeitsbereich Osteuropäische Geschichte der Johannes Gutenberg-Universität Mainz (JGU) am Mittwoch, 11. Februar 2015, herzlich einladen. Der Vortrag beginnt um 17:00 Uhr in der Landeszentrale für politische Bildung Rheinland-Pfalz, Am Kronberger Hof 6, 55116 Mainz; der Eintritt ist frei. Anmeldung per E-Mail an anmeldung@politische-bildung-rlp.de oder per Fax an 06131 16-2980 erforderlich. Weitere Informationen zum Programm und zur Anmeldung finden sich auch im Veranstaltungsflyer unter http://www.uni-mainz.de/veranstaltungskalender/07_histsem_osteuropa_dt_volksgrup....
Vom politisch-militärischen Gesichtspunkt aus betrachtet bedeutete der königliche Staatsstreich in Rumänien vom 23. August 1944 für Hitlerdeutschland den Verlust eines Verbündeten. Das Herauslösen Rumäniens aus dem Bündnis mit dem nationalsozialistischen Deutschland beeinflusste auch die Haltung der anderen Satelliten, vor allem von Bulgarien, Ungarn, Finnland und der Slowakei. Wirtschaftlich führte der Verlust des Erdölgebiets bei Ploieşti zum dramatischen Sinken der zur Verfügung stehenden Treibstoffmengen für die deutsche Kriegsmaschinerie, was zur Folge hatte, dass die militärischen Operationen der Wehrmacht in den letzten Monaten des Zweiten Weltkriegs stark beeinträchtigt waren. Schließlich erlitt die Heeresgruppe "Südukraine" infolge der sowjetischen Offensive und durch den Wegfall des rumänischen Alliierten ein "zweites Stalingrad" mit einem Verlust von fünf Armeekorps-Befehlsstäben und 18 Divisionen. Der Frontwechsel Rumäniens vom 23. August 1944 hatte auch Folgen für das Schicksal der deutschen Minderheit in Rumänien. Der Verlust der strategischen Position in den Karpaten und das Eindringen der Roten Armee in Siebenbürgen führte zur Flucht eines Teils der deutschen Bevölkerung, während die Verbliebenen in der Folgezeit Schikanen der Behörden und der sowjetischen Besatzungsarmee ausgesetzt waren. In der Zeit des Kommunismus in Rumänien wurde der 23. August 1944 bis zum Sturz von Nicolae Ceaușescu als Nationalfeiertag begangen.
Kontakt und weitere Informationen:
Prof. Dr. Hans-Christian Maner
Arbeitsbereich Osteuropäische Geschichte
Historisches Seminar
Johannes Gutenberg-Universität Mainz
Tel.: 06131 39-22113
E-Mail: maner@uni-mainz.de
Hinweise zur Teilnahme:
Anmeldung per E-Mail an anmeldung@politische-bildung-rlp.de oder per Fax an 06131 16-2980 erforderlich. Weitere Informationen zum Programm und zur Anmeldung finden sich auch im Veranstaltungsflyer unter http://www.uni-mainz.de/veranstaltungskalender/07_histsem_osteuropa_dt_volksgrup....
Termin:
11.02.2015 17:00 - 19:00
Anmeldeschluss:
09.02.2015
Veranstaltungsort:
Landeszentrale für politische Bildung Rheinland-Pfalz, Am Kronberger Hof 6
55116 Mainz
Rheinland-Pfalz
Deutschland
Zielgruppe:
Journalisten, jedermann
E-Mail-Adresse:
Relevanz:
regional
Sachgebiete:
Geschichte / Archäologie, Gesellschaft, Kulturwissenschaften, Politik
Arten:
Vortrag / Kolloquium / Vorlesung
Eintrag:
22.01.2015
Absender:
Petra Giegerich
Abteilung:
Kommunikation und Presse
Veranstaltung ist kostenlos:
ja
Textsprache:
Deutsch
URL dieser Veranstaltung: http://idw-online.de/de/event49757
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