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05.02.2015 - 05.02.2015 | Magdeburg

Vortrag: Fusionsplasma im Dauerbetrieb - Das supraleitende Stellaratorprojekt Wendelstein 7-X

Die WissenschaftlerInnen des Max-Planck-Instituts für Plasmaphysik haben nichts Geringeres zum Ziel, als die Sonne nachzuahmen. Ein künftiges Fusionskraftwerk soll Energie erzeugen, indem dort – ähnlich wie in der Sonne – in einem Plasma Wasserstoffkerne zu Helium verschmelzen. In Greifswald entsteht Wendelstein 7-X, die weltweit größte Fusionsanlage vom Bautyp Stellarator. Prof. Dr. Thomas Klinger wird über die physikalisch-technischen Grundlagen und den Verlauf dieses Großprojektes sprechen.

Die reproduzierbare Erzeugung heißer Wasserstoffplasmen (Ionen- und Elektronentemperatur einige 10 keV) ist die Voraussetzung für die Nutzung der Kernfusion als zukünftige Energiequelle. Der bisher erfolgreichste Weg basiert auf der Verwendung starker, toroidaler, verscherter Magnetfelder, die die geladenen Teilchen einschließen und so den Energieverlust durch Wandkontakt weitgehend vermeiden.

Die beiden Konfigurationen, die sich über die lange Entwicklung durchgesetzt haben sind (a) der Tokamak und (b) der Stellarator. Beim Stellarator wird das Magnetfeld alleine durch externe Spulen erzeugt, beim Tokamak durch eine Kombination aus externen Spulen und starken Strömen im Hochtemperaturplasma.

Wendelstein 7-X ist der Name eines supraleitenden Stellarators, der sich seit etwa 15 Jahren am Max-Planck-Institut für Plasmaphysik in Greifswald im Aufbau befindet. Mit 30 m3 Plasmavolumen, 3T magnetischer Induktion auf der Achse und 10 MW Mikrowellenheizung können Wasserstoffplasmen erzeugt werden, die eine relevante Vorausschau auf ein künftiges Kraftwerk erlauben.

Die Besonderheit dieses Experimentes ist, dass damit Hochleistungs-Fusionsplasmen für bis zu 30 min Dauer erzeugt werden können – bisher sind einige 10 s der Weltstandard.

Der Vortrag im Rahmen der Kolloquiumsreihe am Max-Planck-Institut Magdeburg führt kurz in die physikalischen und technischen Grundlagen der thermonuklearen Fusion und des magnetischen Einschlusses ein und beschreibt anschließend den – oftmals abenteuerlichen – Verlauf des Aufbaus dieses Großprojektes. Zentrale Aspekte wie kryogene Technologien, Supraleitung und hochbelastete Stahlstrukturen werden beleuchtet und die wesentlichen wissenschaftlichen Fragestellungen diskutiert, die mit Wendelstein 7-X beantwortet werden sollen. Am Schluss des Vortrages werden die Lehren zusammengefasst, die sich aus dem Projektverlauf ziehen lassen und die durchaus generischen Charakter für wissenschaftliche Großprojekte haben.

Prof. Dr. Thomas Klinger, geboren 1965 in Eutin, studierte an der Universität Kiel Physik. Nach einem Forschungsaufenthalt in Frankreich promovierte er 1994 mit einer Arbeit zur Gasentladungsphysik. Seit April 2001 ist er Wissenschaftliches Mitglied des Max-Planck-Instituts für Plasmaphysik, Teilinstitut Greifswald, und Leiter des Bereichs "Stellarator-Dynamik und -Transport" (früher "Experimentelle Plasmaphysik 5"). Im April 2002 wurde er auf einen Lehrstuhl für Experimentelle Plasmaphysik an der Ernst-Moritz-Arndt-Universität zu Greifswald berufen. Seit 2005 ist er Mitglied des Direktoriums des IPP und Wissenschaftlicher Leiter der Unternehmung Wendelstein 7-X

Hinweise zur Teilnahme:
Der Eintritt ist frei und ohne Voranmeldung möglich. Die Vortragssprache ist wahlweise Deutsch oder Englisch, je nach Publikum.

Termin:

05.02.2015 16:00 - 18:00

Veranstaltungsort:

Max-Planck-Institut für Dynamik komplexer technischer Systeme Magdeburg
Sandtorstraße 1
39106 Magdeburg
Sachsen-Anhalt
Deutschland

Zielgruppe:

Wissenschaftler, jedermann

Relevanz:

lokal

Sachgebiete:

Elektrotechnik, Energie, Physik / Astronomie

Arten:

Vortrag / Kolloquium / Vorlesung

Eintrag:

23.01.2015

Absender:

Gabriele Ebel M.A.

Abteilung:

Presse- und Öffentlichkeitsarbeit / Public Relations

Veranstaltung ist kostenlos:

ja

Textsprache:

Deutsch

URL dieser Veranstaltung: http://idw-online.de/de/event49759


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