idw – Informationsdienst Wissenschaft

Nachrichten, Termine, Experten

Grafik: idw-Logo
Science Video Project
idw-Abo

idw-News App:

AppStore

Google Play Store

Veranstaltung


institutionlogo


18.02.2015 - 18.02.2015 | Potsdam

Neue Materialien

Professor Helmut Schlaad spricht in Antrittsvorlesung über Polymerchemie

Proteine, Zellulose, Stärke oder Lignin gehören in diese Stoffgruppe, aber auch Polyester oder Silikon: Polymere nennen Chemiker jene Stoffe, die aus zahlreichen, meist identischen Grundbausteinen bestehen, die miteinander verknüpft sind. „Im Prinzip sind Bäume aus Zucker aufgebaut“, verdeutlicht Helmut Schlaad. Denn einer der wichtigsten Bausteine der pflanzlichen Zellwände – die Zellulose – besteht aus vielen Glukosemolekülen, die miteinander stabile Bindungen eingehen. Der Chemiker erforscht, welche natürlichen Aminosäuren oder Zuckerverbindungen als Grundstoff für neuartige Polymere dienen und wie die Verfahren zur Produktion von Polymeren verbessert werden können. „Die Nachhaltigkeit ist dabei ein ganz großes Thema“, betont Schlaad. Und bisher werden bei der industriellen Produktion von Polymeren häufig umwelt- und gesundheitsschädliche Ausgangsstoffe – meist Erdölkomponenten – verwendet. „Die einzelnen Bausteine der Polymere können auch aus der Natur kommen. Ideal wäre es natürlich, wenn dafür Abfallprodukte verwendet werden können“, sagt Schlaad und nennt ein Beispiel: Aus dem Stoff Limonen, der etwa in Orangenschalen enthalten ist und in großen Mengen als Nebenprodukt bei der Orangensaftproduktion anfällt, lässt sich durch Polymerisation ein vielfältig einsetzbares Polymerharz gewinnen. Zudem sind die sogenannten Biopolymere, anders als die meisten synthetischen Polymere, z.B. Polyethylen oder Polystyrol, biologisch abbaubar. Den Wissenschaftler interessiert noch eine weitere Eigenschaft von natürlichen Polymeren: „Proteine sind Polymere aus Aminosäuren, die komplexe dreidimensionale Strukturen oder noch höher geordnete, hierarchische Strukturen bilden und damit biologische Funktionen erfüllen können.“ Momentan arbeitet der Forscher mit seinem Team daran, solche Polymere aus Aminosäuren zu synthetisieren. Sie könnten vorwiegend in der Medizin Anwendung finden, um etwa Medikamente im Körper an den richtigen Wirkungsort zu transportieren oder den Aufbau von Zellgewebe zu unterstützen.

Hinweise zur Teilnahme:

Termin:

18.02.2015 ab 17:30

Veranstaltungsort:

Universität Potsdam
Campus Golm
Karl-Liebknecht-Str. 24-25
Haus 25, Raum F.1.01
14476 Potsdam
Brandenburg
Deutschland

Zielgruppe:

Journalisten, Wissenschaftler

E-Mail-Adresse:

Relevanz:

überregional

Sachgebiete:

Chemie

Arten:

Vortrag / Kolloquium / Vorlesung

Eintrag:

12.02.2015

Absender:

Heike Kampe

Abteilung:

Referat für Presse- und Öffentlichkeitsarbeit

Veranstaltung ist kostenlos:

ja

Textsprache:

Deutsch

URL dieser Veranstaltung: http://idw-online.de/de/event50002

Anhang
attachment icon Rasterelektronenmikroskopische Aufnahme (oben links: fotografische Aufnahme) eines Polyglutaminsäure Hydrogels.

Hilfe

Die Suche / Erweiterte Suche im idw-Archiv
Verknüpfungen

Sie können Suchbegriffe mit und, oder und / oder nicht verknüpfen, z. B. Philo nicht logie.

Klammern

Verknüpfungen können Sie mit Klammern voneinander trennen, z. B. (Philo nicht logie) oder (Psycho und logie).

Wortgruppen

Zusammenhängende Worte werden als Wortgruppe gesucht, wenn Sie sie in Anführungsstriche setzen, z. B. „Bundesrepublik Deutschland“.

Auswahlkriterien

Die Erweiterte Suche können Sie auch nutzen, ohne Suchbegriffe einzugeben. Sie orientiert sich dann an den Kriterien, die Sie ausgewählt haben (z. B. nach dem Land oder dem Sachgebiet).

Haben Sie in einer Kategorie kein Kriterium ausgewählt, wird die gesamte Kategorie durchsucht (z.B. alle Sachgebiete oder alle Länder).