Die Holocaust-Forschung hat sich in den letzten Jahrzehnten in besonderer Weise internationalisiert und ausdifferenziert. Dabei sind vor allem drei Grundprobleme deutlich geworden: Erstens reicht die klassische Unterscheidung von "Täter-Opfer-Bystander" für eine europäische Gesellschaftsgeschichte des Holocaust nicht aus. Zweitens wirft die Verlagerung der Perspektive nach Osteuropa wichtige, ungelöste Grundfragen der Kontextualisierung des Holocaust auf. Drittens wandelt sich in der historiographischen Rekonstruktion der Holocaust zunehmend von einem von Deutschland ausgehenden Völkermord zu einem europäischen Projekt. Damit stellt sich verstärkt die Frage nach dem Verhältnis von Zentrum und Peripherie in der Entwicklung des Holocaust. Am Beispiel des NSDAP-Chefideologen Alfred Rosenberg und seiner jüngst entdeckten Tagebücher wird der Versuch unternommen, das Verhältnis von Zentrum und Peripherie sowie von Ideologie und Praxis im Holocaust eingehender zu beleuchten.
Dr. Frank Bajohr, wissenschaftlicher Leiter des Zentrums für Holocaust-Studien am Institut für Zeitgeschichte München
Moderation: Dr. Claudia Kemper, Historikerin in der Forschungsgruppe "Nachkriegszeiten" im Hamburger Institut für Sozialforschung
Ort: Hamburger Institut für Sozialforschung, Mittelweg 36, 20148 Hamburg
Beginn: 20 Uhr
Eintritt: frei
Hinweise zur Teilnahme:
Der Eintritt ist frei.
Einlass ab 19.30 Uhr.
Es ist keine Reservierung von Plätzen möglich.
Termin:
31.03.2015 20:00 - 21:30
Veranstaltungsort:
Mittelweg 36
Raum 106, 1. Stock
20148 Hamburg
Hamburg
Deutschland
Zielgruppe:
Studierende, jedermann
E-Mail-Adresse:
Relevanz:
überregional
Sachgebiete:
Geschichte / Archäologie, Gesellschaft, Philosophie / Ethik, Recht, Wirtschaft
Arten:
Vortrag / Kolloquium / Vorlesung
Eintrag:
17.02.2015
Absender:
Dr. Regine Klose-Wolf
Abteilung:
Presse- und Öffentlichkeitsarbeit
Veranstaltung ist kostenlos:
ja
Textsprache:
Deutsch
URL dieser Veranstaltung: http://idw-online.de/de/event50024
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