Die Denkwerkstatt Demografie wird von dem Rostocker Zentrum zur Erforschung des Demografischen Wandels, dem Department „Altern des Individuums und der Gesellschaft“ der Interdisziplinären Fakultät der Universität Rostock, dem Max-Planck-Institut für Demografische Forschung und Population Europe organisiert. Die Diskussionsreihe gibt Experten aus Politik und Wissenschaft, aus zivilgesellschaftlichen Institutionen und den Medien einen Rahmen, um gesellschaftsrelevante Themen der Alternsforschung zu diskutieren. So wird die Debatte um Konsequenzen und Herausforderungen des Demografischen Wandels weiter belebt.
Die längere Erwerbstätigkeit älterer Menschen stellt ein wichtiges Kompensationspotenzial für die sinkenden Nachwuchszahlen in Deutschland dar. Die Entwicklung der vergangenen beiden Jahrzehnte zeigt auch, dass es gelingen kann, dieses Potenzial zu aktivieren. Allerdings wurden mit dem Dachdecker-Beispiel ernsthafte Zweifel daran geäußert, dass ein Altern in der Erwerbstätigkeit für alle Berufe zumutbar sei. Der längere Verbleib im Beruf würde von den Arbeitsbedingungen abhängen.
Frau Prof. Dr. Thusnelda Tivig, Inhaberin des Lehrstuhls für Wachstum und Konjunktur an der Universität Rostock und Leiterin des AGIS-Departments der Interdisziplinären Fakultät der Universität Rostock, zeigt allerdings kontraintuitive Forschungsergebnisse auf: „Anders als erwartet, erweisen sich auch Berufe mit hoher physischer und psychischer Belastung als für Ältere gut geeignet. Unsere Studien belegen das für Gesundheits- und Pflegeberufe.“ Sie spricht sich daher dafür aus die Belastung über den beruflichen Lebensverlauf und nicht punktuell im Alter zu betrachten.
Trotz der steigenden Präsenz von Menschen über 50 Jahre auf dem Arbeitsmarkt bleibt das Problem der schlechten Zugangschancen von Älteren weiterhin bestehen.
Herr Dr. Ulrich Walwei, Vizedirektor des Instituts für Arbeitsmarkt- und Berufsforschung, schluss-folgert daraus: „Das Augenmerk sollte verstärkt auf die Prävention von frühzeitigen Erwerbsaustritten sowie auf die Befähigung zu einem längeren Erwerbsleben gelegt werden.“ Weiterhin warnt er davor weitere Fortschritte in der Beschäftigung Älterer als Selbstläufer zu verstehen.
Nach den Impulsreferaten von Frau Professor Dr. Thusnelda Tivig, Lehrstuhl für Wachstum und Konjunktur an der Universität Rostock und Leiterin des Departments „Altern des Individuums und der Gesellschaft“ der Interdisziplinären Fakultät der Universität Rostock, und Herrn Dr. Ulrich Walwei, Vizedirektor des Instituts für Arbeitsmarkt- und Berufsforschung, erhalten die Experten aus Politik und Wissenschaft, aus zivilgesellschaftlichen Institutionen und den Medien die Möglichkeit mit den Referenten über das Altern im Beruf zu diskutieren.
Die neunte Denkwerkstatt Demografie findet im April 2015 zum Thema „Aktives Altern – Selbstbestimmung oder Leistungsdruck?“ statt. Für diese Veranstaltung konnten Frau Professor Dr. Martina Kumlehn (Lehrstuhl für Religionspädagogik an der Universität Rostock) und Herrn Professor Dr. Andreas Kruse (Direktor des Instituts für Gerontologie an der Universität Heidelberg) gewinnen.
Hinweise zur Teilnahme:
Zu den Veranstaltungen wird persönlich eingeladen.
Interessierte wenden sich bitte an:
stephanie.mohneke@uni-rostock.de
Termin:
24.02.2015 12:30 - 14:00
Veranstaltungsort:
WissenschaftsForum Berlin
Markgrafenstraße 37
(U-Bahnstation Hausvogteiplatz)
10117 Berlin
Mecklenburg-Vorpommern
Deutschland
Zielgruppe:
Journalisten, Wissenschaftler
E-Mail-Adresse:
Relevanz:
überregional
Sachgebiete:
Gesellschaft, Medien- und Kommunikationswissenschaften, Medizin, Philosophie / Ethik, Politik
Arten:
Seminar / Workshop / Diskussion
Eintrag:
20.02.2015
Absender:
Ingrid Rieck
Abteilung:
Presse- und Kommunikationsstelle
Veranstaltung ist kostenlos:
nein
Textsprache:
Deutsch
URL dieser Veranstaltung: http://idw-online.de/de/event50059
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