Immunologe, Serumforscher, Chemotherapeutiker: Das Berliner Medizinhistorische Museum der Charité (BMM) widmet sich in seiner neuen Ausstellung „Arsen und Spitzenforschung“ dem vielseitigen Wirken Paul Ehrlichs. Anlässlich des 100. Todestages des Nobelpreisträgers spürt die Ausstellung seinen Arbeiten und Ideen nach und verfolgt einige seiner Gedanken bis in die Gegenwart.
Die Ausstellung stellt Ehrlichs (1854 bis 1915) Leistungen in den Kontext seiner Zeit. „Paul Ehrlich war der Schrittmacher einer neuen Medizin“, sagt Prof. Dr. Thomas Schnalke, Direktor des Berliner Medizinhistorischen Museums der Charité. „Sein wissenschaftliches Werk, die vielen Facetten seiner Persönlichkeit und die sich damals rasch wandelnden Erkenntnisse in der Medizin – das finden die Besucher in der Ausstellung spannend gespiegelt.“ Der medizinhistorische Rundgang beginnt zur Studienzeit Ehrlichs: Bereits als Medizinstudent erkannte er das Potenzial von seit kurzem verfügbaren Teer-Farbstoffen, um Gewebe im Mikroskop besser sichtbar zu machen. Paul Ehrlich stand zeitlebens lieber im Labor als am Krankenbett – so auch als Assistenzarzt an der Charité. Hier brachte er seine Färbetechniken zur Untersuchung von Harn- und Blutproben weiter voran und beschrieb zum ersten Mal eindeutige Unterschiede zwischen weißen Blutzellen.
Der zweite Teil der Ausstellung widmet sich Ehrlichs Forschungen zum Aufeinandertreffen von Giften und körpereigenen Gegengiften. Damit wird Paul Ehrlich zum Mitbegründer des neuen Wissenschaftsfelds der Immuno-logie. Gemeinsam mit dem Serologen Emil von Behring entwickelte er ein Serum gegen die lebensbedrohliche Kinderkrankheit Diphtherie. Für die sogenannte Seitenkettentheorie, mit der Ehrlich die Bildung von Antikörpern zur Immunabwehr erklärte, erhielt er 1908 den Nobelpreis für Medizin. Schließlich stellte der Wissenschaftler mit dem Syphilis-Medikament Salvarsan, dem „heilenden Arsen“, das erste synthetische Antibiotikum her. Damit begründete Ehrlich auf seinem Forschungsgebiet an der Schnittstelle von Medizin, Chemie und Biologie zugleich die Chemotherapie. Hier setzt das letzte Ausstellungskapitel an. Es erzählt von Paul Ehrlichs Vision einer „medizinischen Zauberkugel“, einer Arznei ohne Nebenwirkungen.
Die Ausstellung „Arsen und Spitzenforschung“ ist vom 15. April bis zum 27. September im BMM zu sehen. Details zum umfangreichen Begleitprogramm finden Sie im Folder zur Ausstellung.
Die Eröffnung der Ausstellung findet am Dienstag, den 14. April um 19.30 Uhr in der Hörsaalruine des Medizinhistorischen Museums, Charitéplatz 1 in 10117 Berlin, Geländeadresse Virchowweg 16, statt. Alle Interessierten sind herzlich willkommen.
Vertreter der Medien sind vorab herzlich zum Pressetermin mit Besichtigung der Ausstellung eingeladen: Dienstag, den 14. April um 11 Uhr am gleichen Ort. Um Vorlage des Presseausweises wird gebeten.
Fußtext:
Die Ausstellung ist eine Koproduktion des Berliner Medizinhistorischen Museums der Charité und des historischen museums frankfurt in Kooperation mit dem Paul-Ehrlich-Institut, Langen (Hessen) und dem Georg Speyer Haus, Frankfurt am Main.
Kontakt:
Prof. Dr. Thomas Schnalke
Direktor des Berliner Medizinhistorischen Museums der Charité
Campus Charité Mitte
t: +49 30 450 536 077
thomas.schnalke@charite.de
Hinweise zur Teilnahme:
Termin:
14.04.2015 ab 19:30 - 27.09.2015
Veranstaltungsort:
Hörsaalruine des Medizinhistorischen Museums, Charitéplatz 1, Interne Geländeadresse: Virchowweg 16
10117 Berlin
Berlin
Deutschland
Zielgruppe:
jedermann
E-Mail-Adresse:
Relevanz:
regional
Sachgebiete:
Biologie, Chemie, Medizin
Arten:
Ausstellung / kulturelle Veranstaltung / Fest, Pressetermine
Eintrag:
07.04.2015
Absender:
Dr. Julia Biederlack
Abteilung:
GB Unternehmenskommunikation
Veranstaltung ist kostenlos:
nein
Textsprache:
Deutsch
URL dieser Veranstaltung: http://idw-online.de/de/event50474
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