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29.04.2015 - 29.04.2015 | Heidelberg

Computer-Gehirn Interface

Professor Dr. Niels Birbaumer, Leiter des Tübinger Instituts für Medizinische Psychologie und Verhaltensneurobiologie, ist zu Gast im „Heidelberger Forum Biowissenschaften und Gesellschaft“ / Öffentlicher Vortrag über „Gehirn-Computer Schnittstellen“ am Mittwoch, 29. April 2015, um 18 Uhr in der Alten Aula der Ruprecht-Karls-Universität Heidelberg

Computer nur mit der Vorstellungskraft des Gehirns steuern ohne Hände oder Füße zu gebrauchen – das sollen sogenannte Gehirn-Computer Schnittstellen ermöglichen. Wie vollständig gelähmte Menschen dank dieser Methode kommunizieren und Patienten mit schweren chronischen Schlaganfallfolgen wieder lernen können ihre Hände zu bewegen, erforscht der Neurowissenschaftler Professor Dr. Niels Birbaumer. Der Leiter des Tübinger Instituts für Medizinische Psychologie und Verhaltensneurobiologie gehört zu den führenden Köpfen auf dem Gebiet der Gehirn-Computer Schnittstelle (auch Brain-Computer Interface, BCI). Am Mittwoch, 29. April 2015, ab 18 Uhr gibt er im Rahmen des „Heidelberger Forum Biowissenschaften und Gesellschaft“ in der Alten Aula (Grabengasse 1, 69117 Heidelberg) einen Überblick über die Möglichkeiten von Gehirn-Computer Schnittstellen und stellt die sich daraus ergebenden ethischen und sozialen Fragen zur Diskussion. Alle Interessierten sind herzlich zu seinem Vortrag eingeladen. Der Eintritt ist frei.

Das „Heidelberger Forum Biowissenschaften und Gesellschaft" ist eine Initiative der Heidelberger molekularbiologischen Forschungsinstitute: Das Europäische Laboratorium für Molekularbiologie (EMBL), das Deutsche Krebsforschungszentrum (DKFZ), das Zentrum für Molekulare Biologie Heidelberg (ZMBH) und die Medizinische Fakultät der Universität Heidelberg verfolgen gemeinsam das Ziel, die Öffentlichkeit über wichtige Erkenntnisse aus den Biowissenschaften zu informieren. Unterstützt wird die Initiative von der Manfred Lautenschläger Stiftung.

Ein Computer erkennt in den elektrischen Signalen des Gehirns Befehle und setzt diese um

Bei der nicht-invasiven Gehirn-Computer Schnittstelle misst ein Elektroenzephalogramm (EEG) an der Kopfoberfläche elektrische Spannungsschwankungen des Gehirns. Aus diesen Signalen liest ein Computer mithilfe spezieller Algorithmen bestimmte Muster heraus und wandelt diese in einen Befehl um. Professor Birbaumer ist ein Pionier auf diesem Gebiet: Gemeinsam mit seinem Team erzielte er bereits Ende der 1970er Jahre einen Durchbruch bei vollständig gelähmten Patienten (Locked-in-Syndrom), die dank Gehirn-Computer Schnittstelle wieder mit ihrer Umwelt in Kontakt treten konnten. Die bewegungsunfähigen, aber geistig wachen Patienten lernten, mit ihren Hirnwellen einzelne Buchstaben am Computer auszuwählen und sogar ganze Wörter und Sätze zusammenzusetzen. Wie das Gehirn seine eigene Steuerung erlernt, illustriert Professor Birbaumer an Beispielen u.a. aus Tierversuchen.

Erfolge erzielte Professor Birbaumer mit der Methode außerdem bei der Rehabilitation von gelähmten Schlaganfallpatienten, die dank Gehirn-Computer Schnittstelle wieder ihre Hände zu bewegen lernten. Dazu stellen die Patienten sich zunächst vor, dass sie ihre Hand bewegen. Die Gedanken lösen elektrische Aktivitäten im Gehirn aus, die über ein EEG gemessen und an einen Computer übertragen werden. Über ein Kabel, das vom Computer zu einer Prothese führt, kann die Bewegung von der Prothese umgesetzt werden. Zu Beginn legt der Patient seine Hand in die Fingerschlingen der Prothese. Diese geführte Bewegung muss oft geübt werden, bevor den Patienten auch eigenständige Bewegungen gelingen. Einige lernen nur leicht die Fingerspitzen zu bewegen, andere können durch die Übungen sogar wieder selbstständig essen.

Professor Birbaumer erhielt – neben zahlreichen weiteren Auszeichnungen – mit dem Gottfried Wilhelm Leibniz-Preis der Deutschen Forschungsgemeinschaft (DFG) den wichtigsten Forschungsförderpreis in Deutschland. Er ist Mitglied der Nationalen Akademie der Wissenschaften, der Akademie der Wissenschaften und Literatur in Mainz, Ehrendoktor der Universitäten von Madrid, Salzburg und Jena. Zu seinen internationalen Auszeichnungen zählt der Einstein World Award of Science, der von Entwicklungsländern für wissenschaftliche und klinische Leistungen verliehen wird, die für diese Länder erschwinglich sind.

Hinweise zur Teilnahme:

Termin:

29.04.2015 ab 18:00

Veranstaltungsort:

Alte Aula der Ruprecht-Karls-Universität Heidelberg
Grabengasse 1
69117 Heidelberg
69117 Heidelberg
Baden-Württemberg
Deutschland

Zielgruppe:

jedermann

Relevanz:

regional

Sachgebiete:

Biologie, Informationstechnik, Medizin

Arten:

Vortrag / Kolloquium / Vorlesung

Eintrag:

22.04.2015

Absender:

Julia Bird

Abteilung:

Unternehmenskommunikation

Veranstaltung ist kostenlos:

ja

Textsprache:

Deutsch

URL dieser Veranstaltung: http://idw-online.de/de/event50706


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