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03.06.2015 - 03.06.2015 | Tübingen

Bild und Ton - Dokumentarfilm fürs Fernsehen

Der legendäre Dokumentarfilmer Georg Stefan Troller spricht an der Universität Tübingen

Die Dokumentarfilm-Legende Georg Stefan Troller besucht die Universität Tübingen. Der mittlerweile 93-Jährige spricht auf Einladung des Instituts für Medienwissenschaft am Mittwoch, den 3. Juni 2015, ab 18 Uhr im Hörsaal 036 des Brechtbaus über „Bild und Ton - Dokumentarfilm fürs Fernsehen“. Troller ist mit seiner subjektiven Interviewführung eine prägende Persönlichkeit des modernen Journalismus.

Fesselnd, emotional, ehrlich und mitunter äußerst provokant: Das zeichnen seine Dokumentarfilme aus. Troller spricht Themen an, die für viele Menschen als unmoralisch und unangebracht gelten: Einen querschnittsgelähmten Krüppel nach seinen Frauenbekanntschaften zu fragen, beispielsweise, oder einen verurteilten Amokläufer nach den Motiven seiner Tat. Der 93-Jährige interessiert sich für das Absurde und Grundsätzliche, das er mit einem subjektiven Zugang zu den Menschen vor der Kamera sucht. Subjektiv und entfesselt ist deshalb auch die Kameraführung, immer dicht an den Protagonisten. Troller arbeitet mit ausdrucksstarken und authentischen Bildern und ruft im Zuschauer das Gefühl hervor, unmittelbar Teil der Szenerie zu sein. Dazu beschreibt sein messerscharfer Kommentar unablässig die Bilder und Aktionen vor der Kamera. Bild und Ton verschmelzen somit zu einer nachdrücklichen und einmaligen Charakterisierung der Protagonisten. Die Profession von Dokumentarfilmern beschreibt er als Menschenfresser, die sich vom „warmen Blut ihrer Opfer“ nährt. Seine konfrontierende Fragetechnik macht ihn noch heute zum Vorbild investigativer Journalisten und Talkmaster.

Als Sohn eines jüdischen Kaufmanns wurde Georg Stefan Troller 1921 in Wien geboren. 1938 floh er aus Österreich nach Frankreich, bis er 1941 in die USA emigrierte. Nach einer zweijährigen Tätigkeit als Buchbinder kämpfte Troller im zweiten Weltkrieg für die US-Armee. Nach einem Studium der Anglistik und Theaterwissenschaft in Kalifornien, New York und Paris widmete sich der Österreicher ab Anfang der 1950er Jahre seiner journalistischen Karriere. Zunächst als Rundfunkreporter und Korrespondent für kanadische und amerikanische Sender, arbeitete Troller danach als Fernsehreporter für österreichische und westdeutsche Fernsehsender. Von 1962-1971 war er als WDR-Reporter in der Sendung Pariser Journal zu sehen, daran anschließend Sonderkorrespondent des ZDF in Paris. Mit seiner 1972-1994 ausgestrahlten Sendereihe Personenbeschreibung schrieb Troller Fernsehgeschichte und setzte im Bereich des Interviews neue Maßstäbe. Als Drehbuchautor diverser Fernsehfilme wurde Troller für seine einzigartige Arbeit mehrfach ausgezeichnet. 1988 veröffentlichte er seine Autobiographie Selbstbeschreibung, seit 1990 ist er als freier Dokumentarfilmer tätig.

Hinweise zur Teilnahme:
Der Vortrag ist öffentlich, der Eintritt frei.

Termin:

03.06.2015 ab 18:00

Veranstaltungsort:

Universität Tübingen
Brechtbau
Wilhelmstr. 50
Hörsaal 036
72074 Tübingen
Baden-Württemberg
Deutschland

Zielgruppe:

jedermann

Relevanz:

lokal

Sachgebiete:

Medien- und Kommunikationswissenschaften

Arten:

Vortrag / Kolloquium / Vorlesung

Eintrag:

21.05.2015

Absender:

Antje Karbe

Abteilung:

Hochschulkommunikation

Veranstaltung ist kostenlos:

ja

Textsprache:

Deutsch

URL dieser Veranstaltung: http://idw-online.de/de/event51017


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