Der Vortrag geht von einer ostmitteleuropaspezifischen Erfahrung des Ersten Weltkriegs aus und skizziert einige Merkmale des historiographischen Umgangs mit dem Thema sowie der realgeschichtlichen Erlebnisse der Menschen in der Region.
In den Fallstudien geht es erstens um die „Kriegsbegeisterung“ im Sommer 1914, deren ostmitteleuropäische Besonderheiten am Beispiel von Prag exemplifiziert werden wird. Zweites Thema ist die Übergangsphase zwischen Hinterland und Besatzungsgebiet. Hier wird vor allem die Frage der „Kollaboration“ und deren Ahndung virulent. Damit verbunden sind außerdem einige besonders spektakuläre Kriegsverbrechen, u.a. entlang der russischen Westfront. Drittens wird die Vergleichbarkeit der Erfahrungen der Zivilbevölkerung in Hinterland und Besatzungsgebiet vor allem am rumänischen Beispiel thematisiert.
Der polnische Historiker Włodzimierz Borodziej ist Professor für die Geschichte des 20. Jahrhunderts an der Universität Warschau und leitet seit Oktober 2010 zusammen mit Joachim von Puttkamer das Imre Kertész Kolleg „Europas Osten im 20. Jahrhundert“ an der Friedrich-Schiller-Universität Jena. Seine bisherigen Forschungsschwerpunkte sind der Widerstand gegen das NS-Besatzungsregime in Polen, die Rolle Polens in den internationalen Beziehungen und die Sozialgeschichte der Volksrepublik Polen. Sein derzeitiges Forschungsprojekt ist den Gebieten im jeweiligen Hinterland der Ostfront(en) im Ersten Weltkrieg gewidmet. Im Vortrag am 2. Juli 2015 stellt Włodzimierz Borodziej dieses Projekt vor und gibt Einblick in seine Ergebnisse. Beginn ist um 18.15 Uhr in der Graduiertenschule für Ost- und Südosteuropastudien, Maria-Theresia-Straße 21, 81675 München.
Der Vortrag ist Teil der Reihe „Forum“, die die Graduiertenschule für Ost- und Südosteuropa organisiert. Die Graduiertenschule für Ost- und Südosteuropastudien ist eine gemeinsame Einrichtung der LMU München und der Universität Regensburg, die aus Mitteln der Exzellenzinitiative getragen wird.
Die Veranstaltung findet statt in Kooperation mit der Deutschen Gesellschaft für Osteuropakunde und dem Deutsch-Polnischen Promotionskolleg „Polen und Deutschland im modernen Europa“.
Hinweise zur Teilnahme:
Die Veranstaltung ist öffentlich, der Eintritt ist frei.
Termin:
02.07.2015 18:15 - 19:45
Veranstaltungsort:
Maria-Theresia-Straße 21
81675 München-Bogenhausen
Bayern
Deutschland
Zielgruppe:
Studierende, jedermann
E-Mail-Adresse:
Relevanz:
überregional
Sachgebiete:
Geschichte / Archäologie
Arten:
Vortrag / Kolloquium / Vorlesung
Eintrag:
30.06.2015
Absender:
Dr. Kathrin Krogner-Kornalik
Abteilung:
Presse- und Öffentlichkeitsarbeit
Veranstaltung ist kostenlos:
ja
Textsprache:
Deutsch
URL dieser Veranstaltung: http://idw-online.de/de/event51360
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