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22.09.2015 - 22.09.2015 | Düsseldorf

Menschen, Medizin, Machbarkeit: Forschung am Gehirn 2.0

Führende Neurologen und Neurowissenschaftler über Gegenwart und Zukunft der Neuromedizin – Diskussionsveranstaltung am 22. September in Düsseldorf

Gelähmte, die mit Roboteranzügen wieder gehen können oder über Gehirn-Computer-Schnittstellen allein mit der Kraft ihrer Gedanken Briefe schreiben. Parkinson-Patienten, die ihr Zittern durch Hirnschrittmacher selbst „abschalten“. Neurologen, die anhand der Hirnströme ihrer Patienten „Gedanken lesen“ oder mit bildgebenden Verfahren dem menschlichen Gehirn bei der Arbeit zusehen – was unglaublich klingt, ist längst Realität.

Was kann die Neurologie heute schon? Was wird in Zukunft möglich sein? Und: Dürfen wir alles, was wir können? Diesen und anderen Fragen der Öffentlichkeit stellen sich führende deutsche Neurologen und Neurowissenschaftler am 22. September in Düsseldorf. Sie präsentieren die bemerkenswerten Fortschritte der Neurologie und ihre Möglichkeiten und Grenzen und wagen den Blick in die Zukunft der modernen Neuromedizin.

Die Veranstaltung bildet den Auftakt zum 88. DGN-Kongress. Sie richtet sich an interessierte Laien und neugierige Professionals und findet am Dienstag, 22.9.2015, von 19:00 bis 21:00 im Max-Haus Düsseldorf, Schulstr. 11, statt. Der Eintritt ist frei, eine Voranmeldung ist nicht notwendig. Die Zahl der Plätze ist allerdings begrenzt. Wenn Sie verbindlich einen Platz für die Veranstaltung reservieren möchten, senden Sie bitte ein E-Mail an presse@dgn.org.

Programm:

Menschen, Medizin, Machbarkeit: Forschung am Gehirn 2.0

Moderation: Prof. Christian Elger
Forschungsinstitut Life & Brain, Universität Bonn
Direktor der Klinik für Epileptologie der Universität Bonn

Referenten:

Prof. Hans-Peter Hartung
Direktor der Neurologischen Klinik am Universitätsklinikum Düsseldorf

Die Neurowissenschaften in Düsseldorf

Prof. Ralf Gold
Direktor der Neurologischen Klinik am Universitätsklinikum Bochum

Neurowissenschaft im 21. Jahrhundert: Potenziale und Grenzen

Unser Gehirn ist die komplexeste lebendige Struktur des Universums. Neurowissenschaftler stehen vor der gewaltigen Aufgabe, das Geheimnis von 100 Milliarden vernetzten Nervenzellen zu entschlüsseln. Moderne Methoden haben in den vergangenen 10 Jahren faszinierende Erkenntnisse und erstaunliche Erfolge bei der Prävention, Früherkennung und Therapie neurologischer Erkrankungen wie Alzheimer, Parkinson, Multiple Sklerose oder Schlaganfall ermöglicht. In unserer alternden Gesellschaft sind immer mehr Menschen von solchen Erkrankungen betroffen. Allein In Krankenhäusern werden jährlich 3 Millionen Patienten behandelt. Die Zahl der Neurologen hat sich in 20 Jahren verfünffacht. Was kann die Neurologie im 21. Jahrhundert? Was wird in Zukunft möglich sein? Beispiele aus Forschung und Klinik beleuchten die Potenziale und Grenzen.

Prof. Gereon Fink
Leiter des Instituts für Neurowissenschaften und Medizin am Forschungszentrum Jülich

Vom Schlag getroffen: Wie ein Schlaganfall unser Gehirn durcheinander bringt

Das menschliche Gehirn ist ein hochkomplexes, vernetztes System aus Milliarden von Schaltkreisen. Trotz intensiver Forschung ist es noch immer eines der am wenigsten verstandenen Organe des menschlichen Körpers. Durch neue bildgebende Verfahren sind in den letzten Jahren faszinierende Einblicke in das lebende menschliche Gehirn möglich geworden. Wissenschaftler können unter anderem die Vernetzung von Hirnregionen in Bildern darstellen. Sie sehen dem lebenden menschlichen Gehirn bei der Arbeit zu. Die Erkenntnisse nutzen Sie, um Schlaganfallpatienten mit neuromodulativen Verfahren individuell in ihrer Rehabilitation zu unterstützen.

Prof. Gabriel Curio
Leiter der AG Neurophysik der Klinik für Neurologie an der Charite Berlin

Brain-Computer-Interfaces – Mit der Kraft der Gedanken die Welt bewegen

Schwerstgelähmte Menschen, die durch ihre Hirnaktivität Armprothesen und Rollstühle steuern oder ihre Gedanken mittels mentaler Schreibmaschinen wieder mitteilen können – was wie Science Fiction klingt, ist teilweise schon Realität. Beim nicht-invasiven Berliner Brain-Computer Interface (BCI) registriert das Elektronenenzephalogramm (EEG) Spannungsschwankungen an der Kopfhaut, die ein Computer auswertet (www.bbci.de). Dabei ermöglichen messtechnische Innovationen im Alltag 'unsichtbare' EEG-Elektroden. Auch außerhalb der Medizin finden BCIs Anwendung, z.B. bei Computerspielen oder der Erfassung von Wachheit an sicherheitsrelevanten industriellen Arbeitsplätzen. BCIs werden aber auch militärisch erforscht. Daher sind neben den Zukunftsperspektiven dieser faszinierenden Technik auch methodische und ethische Grenzen Themen des Vortrags.

Prof. Florian Mormann
Professor für Kognitive und Klinische Neurophysiologie an der Klinik für Epileptologie der Universität Bonn

Bausteine des Gedächtnisses: Das Marilyn Monroe Neuron

Das Gehirn ist eine gigantische „Festplatte“ – eine hochkomplexe Schaltzentrale aus Milliarden von Nervenzellen. Es speichert unser gesamtes Leben, tausende von Personen und Objekten und knüpft Erinnerungen daran. Wie genau diese Meisterleistung auf der Ebene neuronaler Netzwerke funktioniert, ist eines der großen Rätsel der Wissenschaft. Um es zu lösen arbeiten Forscher der Klinik für Epileptologie in Bonn mit Epilepsiepatienten zusammen, denen Elektroden im Gehirn implantiert wurden. Die Forscher können damit nicht nur die Quelle der epileptischen Anfälle suchen. Sie können auch dem Gehirn bei der Arbeit zusehen und zum Beispiel beobachten, dass einzelne Neuronen selektiv ausschließlich auf Bilder von bestimmten Personen reagieren. Leitet man die Signale ab und verbindet sie mit einem Computer, können die Wissenschaftler quasi Gedanken lesen. Diese Nervenzellen könnten die Bausteine für unser autobiografisches Gedächtnis sein.

Diskussion mit dem Publikum: Ethik in den Neurowissenschaften: Dürfen wir alles, was wir können?

Hinweise zur Teilnahme:
Der Eintritt ist frei, eine Voranmeldung ist nicht notwendig. Die Zahl der Plätze ist allerdings begrenzt. Wenn Sie verbindlich einen Platz für die Veranstaltung reservieren möchten, senden Sie bitte ein E-Mail an presse@dgn.org.

Termin:

22.09.2015 19:00 - 21:00

Veranstaltungsort:

Max-Haus Düsseldorf, Schulstr. 11
40213 Düsseldorf
Nordrhein-Westfalen
Deutschland

Zielgruppe:

Journalisten, jedermann

E-Mail-Adresse:

Relevanz:

regional

Sachgebiete:

Medizin

Arten:

Vortrag / Kolloquium / Vorlesung

Eintrag:

06.08.2015

Absender:

Frank A. Miltner

Abteilung:

Pressestelle der DGN

Veranstaltung ist kostenlos:

ja

Textsprache:

Deutsch

URL dieser Veranstaltung: http://idw-online.de/de/event51590


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