Veranstaltung

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15.09.2015 - 15.09.2015 | Bremen

20 Jahre Fraunhofer MEVIS – Open House am 15. September 2015

In diesem Jahr feiert das Fraunhofer-Institut für Bildgestützte Medizin MEVIS in Bremen sein zwanzigjähriges Bestehen. Um einem fachlich interessierten Publikum einen Überblick über seine Aktivitäten zu bieten, öffnet Fraunhofer MEVIS anlässlich seines Geburtstags seine Türen. An zum Teil interaktiven Demostationen präsentieren die Experten eine Auswahl ihrer aktuellen Forschung- und Entwicklungsarbeiten.

In diesem Jahr feiert das Fraunhofer-Institut für Bildgestützte Medizin MEVIS in Bremen sein zwanzigjähriges Bestehen. In dieser Zeit hat das Institut maßgebliche Beiträge zur Digitalisierung in der Medizin geleistet, etwa beim Übergang zu einer modernen, digitalen Mammographie. Heute arbeiten die Bremer Forscher unter anderem an Softwaresystemen, die ein Maximum an Informationen aus medizinischen Bilddaten herausholen und dadurch treffsicherere Diagnosen ermöglichen. Ein weiterer Schwerpunkt ist die Entwicklung digitaler Assistenten, die Chirurgen bei schwierigen Eingriffen unterstützen und damit die Therapien verbessern.

Um einem fachlich interessierten Publikum einen Überblick über seine Aktivitäten zu bieten, öffnet Fraunhofer MEVIS anlässlich seines Geburtstags seine Türen. An zum Teil interaktiven Demostationen präsentieren die Experten eine Auswahl ihrer aktuellen Forschung- und Entwicklungsarbeiten – von webbasierten Softwaresystemen für klinische Studien über Programme, die Brustkrebsdiagnosen beschleunigen, bis hin zu einer Tablet-Software, die Ärzte bei komplizierten Leber-OPs unterstützt.

Medienvertreter, fachaffine Besucher und Kooperationspartner sind herzlich zum Open House eingeladen, es findet am Dienstag, den 15. September zwischen 9:30 und 13:00 Uhr in der Universitätsallee 29 in Bremen statt.

Das Open House zeigt Lösungen, die Fraunhofer MEVIS zusammen mit Industriepartnern an den Markt gebracht hat, aber auch Forschungsprojekte und Verfahren, die derzeit klinisch evaluiert werden. Beispiele für die Demostationen:

Browserbasierte Software für Deutschlands größte Gesundheitsstudie
Im letzten Jahr startete die „Nationale Kohorte“ (NAKO), die bislang umfassendste Gesundheitsstudie Deutschlands. Zentraler Bestandteil sind MRT-Aufnahmen von 30.000 zufällig ausgesuchten Probanden. Auf Basis der Bilder gewinnen die Experten wertvolle Erkenntnisse über die Entstehung von Krankheiten. Fraunhofer MEVIS sorgt für eine direkte Verfügbarkeit der Aufnahmen in verlässlicher Güte – eine Voraussetzung für den Erfolg der Studie. Dazu hat das Institut ein Softwaresystem entwickelt, das den beteiligten Radiologen einen stetigen, unkomplizierten Zugang zu den Bilddaten ermöglicht. Unter anderem analysiert es automatisch die Qualität der Bilder und bietet eine webbasierte Lösung zur Fernbefundung: Die Radiologen können sich die Aufnahmen per Webbrowser anschauen, ohne die Originaldaten herunterladen zu müssen. Das hilft ihnen, Auffälligkeiten in den Aufnahmen schnell zu bemerken und bei ernsthaften Problemen die Probanden umgehend zu informieren. An der Demostation können Besucher diese Webapplikationen kennen lernen.

Tablet unterstützt Leberchirurgen
Bislang müssen sich Chirurgen vor einer Leber-OP präzise einprägen, wo die wichtigen Blutgefäße im Organ verlaufen und wo sich ein zu entfernender Tumor genau befindet. Eine von Fraunhofer MEVIS entwickelte App für Tablet-Computer könnte sie künftig unterstützen und damit helfen, die Komplikationsraten zu senken. Die bereits mehrfach getestete Software zeigt die zuvor erstellten Planungsdaten an, sodass sie der Arzt während des Eingriffs direkt mit der aktuellen Situation vergleichen kann. Mit der integrierten Kamera des Tablets lässt sich die Leber während der OP abfilmen. Über das reale Bild werden dann die Planungsdaten projiziert – ein verästeltes Geflecht aus Gefäßsystemen, dargestellt in verschiedenen Ansichten und Farben. Stellt sich beim Eingriff heraus, dass der zu entfernende Tumor größer als erwartet ist, berechnet die MEVIS-App die Auswirkungen, sollte der Chirurg zusätzliche Gefäße entfernen müssen. An der Demostation lässt sich die App an einem Organmodell ausprobieren.

Softwareverfahren für eine bessere Brustkrebs-Früherkennung
Die Früherkennung von Brustkrebs ist heute auf verschiedene Weise möglich – per Mammographie, mit Ultraschall oder in einem Magnetresonanz-Tomographen (MRT). Manchmal ist eine Kombination dieser Verfahren sinnvoll, wobei jedes von ihnen andere Informationen liefert. Das Problem: Im MR-Scanner liegt die Frau auf dem Bauch, beim Ultraschall auf dem Rücken, während der Mammographie steht sie. Durch diese unterschiedlichen Lagen kann sich die Position einer verdächtigen Stelle stark ändern, was den Vergleich der Bilder erschwert. Dieses Manko gleicht eine von Fraunhofer MEVIS entwickelte Softwaremethode aus. Die »multimodale Positionskorrelation« kann die Lage etwa eines Tumors automatisch von einem Bilddatensatz in einen anderen übertragen. Zum Beispiel kann der Arzt auf einem Röntgenbild eine bestimmte, kritische Stelle im Gewebe markieren. Auf dem gleichen Monitor ist ein Ultraschallbild der Patientin zu sehen. Auf diesem Bild erscheint nun automatisch ein kleiner Kreis, der den gleichen Bereich anzeigt, der zuvor auf dem Röntgenbild markiert wurde. An der Demostation können die Besucher ausprobieren, wie die Informationen aus verschiedenen Bildern korreliert werden.

Minimal-invasive Eingriffe an der Leber
Mit der minimal-invasiven Methode der Radiofrequenzablation lassen sich Lebertumoren behandeln. Dabei wird eine Elektrode in den Tumor eingebracht, die das erkrankte Gewebe mit Strom erhitzt und zerstört. Die von Fraunhofer MEVIS entwickelte Software SAFIR (Software Assistant for Interventional Radiology) ermöglicht es die Behandlung patientenindividuell zu planen, um somit die Heilungschancen zu erhöhen. Sie stellt sowohl die Tumoren als auch die umliegenden Risikostrukturen dreidimensional dar. Die für die vollständige Behandlung des Tumors optimale Elektrodenposition und nötige Hitze berechnet sie im Vorfeld. Besucher können einen Behandlungsplan erstellen.

Hinweise zur Teilnahme:
Medienvertreter, fachaffine Besucher und Kooperationspartner sind herzlich zum Open House eingeladen, es findet am Dienstag, den 15. September zwischen 9:30 und 13:00 Uhr in der Universitätsallee 29 in Bremen statt.

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