In einem dreijährigen Forschungsprojekt wurde erstmals auf Grundlage einer umfangreichen Datenlage (Verzeichnisse, Umfragen, Experteninterviews, Fallstudien, Fokusgruppen) eine Einschätzung der Rollen und Positionierungen der deutschen Stiftungen im Verhältnis zum Staat, der Wirtschaft und anderen Akteuren vorgenommen. Hierbei konzentrierte sich das Forschungsprojekt auf die Bereiche Bildung und Erziehung, Wissenschaft und Forschung, Soziales sowie Kunst und Kultur.
Stiftungen bewegen sich mit ihren Zielen zwischen Bewahrung von Tradition und Kultur, gesellschaftlichem Wandel und Mildtätigkeit. Sie sehen sich als innovative Kraft oder reine Geldgeber, als Unterstützer oder Ersatzleister des Staats. Es kann gezeigt werden, dass, die Rollen und Positionierungen stark von Wirkungsfeld, Arbeitsweise (operativ, fördernd, gemischt) und Größe der Stiftung abhängen. Insbesondere große operative Stiftungen in den Bereichen Wissenschaft und Bildung sind es, die einen selbstbewussten Gestaltungsanspruch als enge Partner des Staates vertreten. Viel typischer für das deutsche Stiftungswesen ist aber die finanziell eher kleine Förderstiftung im Bereich Soziales, die karitative Ziele verfolgt und das aufgreift, was der Staat vermeintlich nicht mehr leisten kann oder die lokale Kunst- und Kulturstiftung, die das örtliche Museum oder Theater unterstützt.
Gerade in der Vielzahl der kleinen, lokal verorteten Stiftungen erschließt sich ein bisher kaum wahrgenommenes Potential: Stiftungen als zentrale Akteure der deutschen Zivilgesellschaft und einer Kultur des „sich Einbringens“. Die Zweiteilung des deutschen Stiftungswesens in eine kleinere Zahl großer Stiftungen, die gesellschaftspolitisch prägend sein wollen, und eine größere Zahl kleiner Stiftungen, die sich darauf beschränken soziale Bedarfe in ihrem nächsten Umfeld zu lösen, verlangt nach differenzierten Entwicklungsstrategien und Politiken für „das“ Stiftungswesen.
Hinweise zur Teilnahme:
Um Anmeldung wird gebeten.
Termin:
19.04.2016 16:00 - 18:00
Anmeldeschluss:
18.04.2016
Veranstaltungsort:
Friedrichstraße 180
10117 Berlin
Berlin
Deutschland
Zielgruppe:
Journalisten, Wissenschaftler
E-Mail-Adresse:
Relevanz:
überregional
Sachgebiete:
Gesellschaft, Politik
Arten:
Seminar / Workshop / Diskussion
Eintrag:
16.02.2016
Absender:
Vincent Venus
Abteilung:
Pressestelle
Veranstaltung ist kostenlos:
ja
Textsprache:
Deutsch
URL dieser Veranstaltung: http://idw-online.de/de/event53356
Sie können Suchbegriffe mit und, oder und / oder nicht verknüpfen, z. B. Philo nicht logie.
Verknüpfungen können Sie mit Klammern voneinander trennen, z. B. (Philo nicht logie) oder (Psycho und logie).
Zusammenhängende Worte werden als Wortgruppe gesucht, wenn Sie sie in Anführungsstriche setzen, z. B. „Bundesrepublik Deutschland“.
Die Erweiterte Suche können Sie auch nutzen, ohne Suchbegriffe einzugeben. Sie orientiert sich dann an den Kriterien, die Sie ausgewählt haben (z. B. nach dem Land oder dem Sachgebiet).
Haben Sie in einer Kategorie kein Kriterium ausgewählt, wird die gesamte Kategorie durchsucht (z.B. alle Sachgebiete oder alle Länder).