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Veranstaltung


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07.06.2016 - 07.06.2016 | Halle (Saale)

Ungarische Wissenschaftsemigranten in der ersten Hälfte des 20. Jahrhunderts

Vortrag im Wissenschaftshistorischen Seminar von Prof. Dr. Tibor Frank. Eine gemeinsame Veranstaltung der Alexander von Humboldt-Stiftung und der Leopoldina.

Die deutsch-ungarischen wissenschaftlichen Beziehungen waren schon immer sehr eng, da Ungarn Teil der Habsburger Monarchie war. Generell orientierte sich das ungarische akademische Leben stark an Deutschland. Viele Professoren der ungarischen Gymnasien und Universitäten hatten ihre Ausbildung an einer deutschen oder deutschsprachigen Universität erworben — so der prominenteste ungarische Physiker Loránd Eötvös und seine Studenten. Nach 1919 waren viele Wissenschaftler jüdischer Herkunft gezwungen, Ungarn zu verlassen, meistens weil sie an den Revolutionen von 1918-1919 beteiligt waren, aber oft auch, weil sie als unschuldige Opfer der darauf folgenden antisemitischen Bewegung und Gesetzgebung das Land verlassen mussten. Die ungarischen wissenschaftlichen und kulturellen Eliten waren im vorhitlerischen Deutschland willkommen. Ungarische Gelehrte, darunter zahlreiche Juden wie die Naturwissenschaftler oder Mathematiker Theodor von Kármán, John von Neumann, Michael Polanyi, Leo Szilard, Edward Teller oder Eugene Wigner, genossen in Deutschland hohe Anerkennung. Wichtige Bücher von Georg von Lukács, Ludwig von Hatvany und Béla Balázs wurden zuerst in deutschen Verlagen publiziert.

Die nationalsozialistische Machtübernahme und das Aufkommen des Antisemitismus erinnerten die jüdischen Ungarn in Deutschland an ihre konterrevolutionären Erfahrungen in Ungarn aus den Jahren 1919-1920 und veranlassten sie, früher zu handeln als viele Deutsche. Eine ganze Reihe von prominenten Ungarn emigrierten bald nach Amerika. Diese „Doppelemigration“ – zunächst aus Ungarn, dann aus Deutschland – steht im Zentrum dieses Vortrags (vgl. Tibor Frank: Double Exile Oxford 2009; Kettős kivándorlás, Budapest 2012, 2015).

Der Vortrag wird unterstützt durch die Alexander-von-Humboldt-Stiftung.

Hinweise zur Teilnahme:
Das Seminar steht allen Interessierten offen. Der Eintritt ist frei, eine Anmeldung nicht erforderlich.

Termin:

07.06.2016 18:00 - 19:30

Veranstaltungsort:

Lesesaal der Leopoldina
Emil-Abderhalden-Straße 36
06108 Halle (Saale)
Sachsen-Anhalt
Deutschland

Zielgruppe:

jedermann

Relevanz:

regional

Sachgebiete:

Geschichte / Archäologie

Arten:

Vortrag / Kolloquium / Vorlesung

Eintrag:

14.03.2016

Absender:

Caroline Wichmann

Abteilung:

Presse- und Öffentlichkeitsarbeit

Veranstaltung ist kostenlos:

ja

Textsprache:

Deutsch

URL dieser Veranstaltung: http://idw-online.de/de/event53606


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