Solche Prozesse der Distanzierung und Stigmatisierung definierten Roma als fremd und anders und verhinderte ihren Zugang zu positiv konnotierten Räumen und Kontexten. Dies wurde räumlich und sozial konkret, wenn sie beispielsweise aus den kulturellen Zentren gedrängt wurden. Gleichzeitig sind die Romvölker ein besonderes aussagekräftiges Beispiel europäischer Geschichte, ließen sie sich doch in allen europäischen Ländern ohne Gewalt und die Verdrängung anderer Völker nieder. Ebenso war ihre Ausgrenzung ein geteiltes Phänomen europäischer Gesellschaften.
Klaus-Michael Bogdal ist Professor für Germanistische Literaturwissenschaft mit Schwerpunkt Neue deutsche Literatur an der Universität Bielefeld. Für sein Buch Europa erfindet die Zigeuner erhielt er 2013 den Leipziger Buchpreis zur Europäischen Verständigung.
Der öffentliche Abendvortrag von Professor Klaus-Michael Bogdal eröffnet die Vortragsreihe zum Schwerpunktthema »Europa und seine Ränder« am Leibniz-Institut für Europäische Geschichte. Im Rahmen dieses Schwerpunktthemas wollen wir fragen, wie die »Erfindung der Zigeuner« zur Konstruktion Europas beitrug. Dabei gilt das besondere Augenmerk den in diesem Prozess Marginalisierten. Es wird zu zeigen sein, welchen Anteil Roma an Europa haben und welchen Beitrag sie zu Europa leisten.
In Kooperation mit dem Historischen Seminar – Arbeitsbereich Osteuropäische Geschichte der Johannes Gutenberg-Universität Mainz und der Südosteuropa-Gesellschaft.
Hinweise zur Teilnahme:
Der Eintritt ist frei.
Termin:
05.04.2016 19:00 - 21:00
Veranstaltungsort:
Leibniz-Institut für Europäische Geschichte
Alte Universitätsstr. 19
Konferenzraum, 1. OG
55116 Mainz
Rheinland-Pfalz
Deutschland
Zielgruppe:
Wissenschaftler, jedermann
E-Mail-Adresse:
Relevanz:
regional
Sachgebiete:
Geschichte / Archäologie, Gesellschaft, Philosophie / Ethik, Politik, Religion
Arten:
Vortrag / Kolloquium / Vorlesung
Eintrag:
23.03.2016
Absender:
Stefanie Wiehl
Abteilung:
Geschäftsführung / Öffentlichkeitsarbeit
Veranstaltung ist kostenlos:
ja
Textsprache:
Deutsch
URL dieser Veranstaltung: http://idw-online.de/de/event53711
Sie können Suchbegriffe mit und, oder und / oder nicht verknüpfen, z. B. Philo nicht logie.
Verknüpfungen können Sie mit Klammern voneinander trennen, z. B. (Philo nicht logie) oder (Psycho und logie).
Zusammenhängende Worte werden als Wortgruppe gesucht, wenn Sie sie in Anführungsstriche setzen, z. B. „Bundesrepublik Deutschland“.
Die Erweiterte Suche können Sie auch nutzen, ohne Suchbegriffe einzugeben. Sie orientiert sich dann an den Kriterien, die Sie ausgewählt haben (z. B. nach dem Land oder dem Sachgebiet).
Haben Sie in einer Kategorie kein Kriterium ausgewählt, wird die gesamte Kategorie durchsucht (z.B. alle Sachgebiete oder alle Länder).