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28.04.2016 - 28.04.2016 | Berlin

Wahrsagekunst im Alten Orient

In den Mosse-Lectures an der Humboldt-Universität zu Berlin soll im Sommersemester 2016 das in verschiedenen wissenschaftlichen Disziplinen, in den Künsten und Religionen erforschte und imaginierte Zukunftswissen, auch das einzugestehende Nicht-Wissen, verhandelt werden: seine Herkunft, Geltung, Legitimierung und sein Einfluss, von der Wahrsagekunst im Alten Orient bis zu Big Data. Am 28. April 2016 spricht der Altorientalist Professor Sefan Maul über Sinn und Unsinn der Prognostik.

Im Alten Mesopotamien wollten weder Herrscher noch Generäle wichtige Beschlüsse in die Tat umsetzen, ohne dass Zeichendeuter ihnen zuvor deren sicheren Erfolg vorausgesagt hätten.
Der Ruhm der altorientalischen Fachleute verbreitete sich im gesamten Mittelmeerraum. Auch im klassischen Griechenland und im antiken Rom wollte man angesichts ihrer Erfolge ohne den Rat von Sterndeutern und Opferschauern keine wichtigen politischen und militärischen Entscheidungen treffen.
Heute lassen Tausende von Keilschrifttexten das von wissenschaftlicher Systematik geprägte komplexe Lehrgebäude der Zukunftsschauer erkennen. Diese Quellen sind darüber hinaus von größtem Interesse, da sie auch erlauben, eine Antwort auf die drängende Frage zu finden, wie es nur möglich war, dass eine auf der Beobachtung von Vorzeichen fußende Politikberatung über viele Jahrhunderte hinweg dauerhaft stabile politische Verhältnisse befördern konnte.

Über Stefan Maul
Stefan Maul, Altorientalist, Professor für Assyriologie an der Universität Heidelberg, Träger des Leibniz-Preises, Forschungen zur Religions- und Kulturgeschichte des Alten Orients, Fellow des Wissenschafts-kollegs zu Berlin (2004/2005); neuere Veröffentlichungen u.a.: »Das Gilgamesch-Epos«, neu übersetzt und kommentiert (5. Auflage 2012), »Keilschriften aus Assur«, Herausgabe 2007-2012, »Die Wahrsagekunst im Alten Orient« (2013).

Die Mosse-Lectures an der Humboldt-Universität zu Berlin
Die Mosse-Lectures sind ein interdisziplinär und international angelegtes Forschungs- und Veranstaltungsprojekt, gegründet 1997 von dem Historiker George L. Mosse und dem Literaturwissenschaftler Klaus Scherpe. Mit ihrem Wahlspruch zur »Öffentlichkeit von Kultur und Wissenschaft« erinnern die Mosse-Lectures an die Geschichte und das Erbe der deutsch-jüdischen Familie Mosse, insbesondere an die Tradition des von Rudolf Mosse gegründeten Verlagshauses, das mit seinem Flagschiff des liberalen »Berliner Tageblatt« großen Einfluss hatte auf die demokratische Öffentlichkeit der Weimarer Republik. Nachkommen der Familie hielten im Exil und bis in die Gegenwart mit ihrem politischen und philanthropischen Engagement an dieser Tradition fest. Dafür steht insbesondere das Werk des 1999 verstorbenen Historikers des Faschismus, George L. Mosse, der mit seinem Vortrag »Das liberale Erbe und die national-sozialistische Öffentlichkeit« am 14. Mai 1997 die Veranstaltungsreihe eröffnete.
Mehr als 150 Vorträgen wurden seitdem in den Mosse-Lectures gehalten. Mit ihren in jedem Semester neu gewählten Schwerpunktthema widmen sich die Mosse-Lectures der Vermittlung von Wissen und Wissenschaft in den Bereichen von Geschichte, Kulturgeschichte, Politik, Wirtschaft, Kunst und Literatur. Eingeladen werden prominente Wissenschaftler, Autoren, Künstler und Politiker aus dem In- und Ausland. Die Mosse-Lectures sind eine Veranstaltungsreihe der Mosse Foundation und der Fritz Thyssen Stiftung.

Hinweise zur Teilnahme:

Termin:

28.04.2016 ab 19:00

Veranstaltungsort:

Humboldt-Universität zu Berlin
Senatssaal im Hauptgebäude
Unter den Linden 6
10099 Berlin
Berlin
Deutschland

Zielgruppe:

jedermann

E-Mail-Adresse:

Relevanz:

regional

Sachgebiete:

Geschichte / Archäologie, Kulturwissenschaften, Sprache / Literatur

Arten:

Vortrag / Kolloquium / Vorlesung

Eintrag:

20.04.2016

Absender:

Ibou Diop

Abteilung:

Stabsstelle Presse- und Öffentlichkeitsarbeit

Veranstaltung ist kostenlos:

ja

Textsprache:

Deutsch

URL dieser Veranstaltung: http://idw-online.de/de/event54062

Anhang
attachment icon Programm der Mosse-Lectures im Sommersemester 2016

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