Radikale islamistische Propaganda wie die des sog. Islamischen Staates überschreitet Grenzen, nicht nur, was Gewaltdarstellungen und Kriegsverherrlichung betrifft: Sie nutzt die globale Welt des Web 2.0, um mit Bildern und Videos für eine menschenverachtende und gewalttätige Weltsicht zu werben und gerade jüngere Personen zu illegalen Handlungen zu verleiten. Dabei kommen interkulturelle Narrative, Darstellungs- und Gestaltungsweisen zum Einsatz, die weltweit verständlich und attraktiv sein sollen. Radikales Gedankengut und Schockbilder werden mit modernen affektiven Mitteln der TV-News und des Kinos, von Videospielen und Musikvideos inszeniert.
Wie sich „Dschihadisten“ zwischen Ideologie und Coolness präsentieren und wahrgenommen werden wollen, ist Gegenstand der Wissenschaft und Herausforderung für Bildung und Erziehung. Diesem Thema wollen wir uns in der Tagung Propaganda im Internet widmen.
Die Vorträge und Diskussionen befassen sich mit der geschichtlichen Entwicklung, den Wirkweisen und medialen Aufmachungen audiovisueller dschihadistischer Online-Propaganda. Sie widmen sich zudem konkreten Untersuchungs- und Handlungsmöglichkeiten, wie sie für die Forschungs- und pädagogische Praxis von Bedeutung sind.
Zum Zwecke der Information und des Austausches wendet sich die Veranstaltung Propaganda im Internet – Formen und Herausforderungen radikalislamischer Werbung an WissenschaftlerInnen unterschiedlicher Disziplinen, die sich u.a. mit Radikalisierung, Islamismus, Propaganda und medialen Gewaltdarstellungen befassen, sowie an PädagogInnen und MitarbeiterInnen verschiedener Projekte und Institutionen der Bildungs-, Aufklärungs-, Interventions- und Jugendarbeit.
Der Besuch der Veranstaltung wird vom Pädagogischen Landesinstitut Rheinland-Pfalz als Fort- und Weiterbildungsmaßnahme anerkannt.
Programm:
14.15 Uhr: Begrüßung, Vorstellungsrunde
14.30 Uhr: „Islamismus im Internet: Eine Perspektive des Jugendschutzes“, Patrick Frankenberger (jugendschutz.net)
15.00 Uhr: „Extremistische Propagandavideos im Netz: Inszenierung, Wirkung, Gegenangebote“, Dr. Lena Frischlich (Universität zu Köln)
15.45 Uhr: Pause
16.00 Uhr: „Drei Jahrzehnte Dschihad-Propaganda: Eine Analyse der audiovisuellen Propaganda“, Dr. Asiem El Difraoui (Politologe u. Islamismusexperte)
17.00 Uhr: Diskussion
Propaganda im Internet – Formen und Herausforderungen radikal-islamistischer Werbung ist eine Veranstaltung des Instituts für Ethnologie und Afrikastudien (ifeas) der Johannes Gutenberg-Universität Mainz, der Landeszentrale für politische Bildung Rheinland-Pfalz und des Frankfurter Forschungszentrums Globaler Islam an der Goethe-Universität Frankfurt am Main.
Sie wird gefördert vom Zentrum für Interkulturelle Studien der Johannes Gutenberg-Universität Mainz.
Die Fachtagung findet statt im Rahmen der Gesamtveranstaltung Die audiovisuelle Kommunikation des Dschihadismus – Medien und Methoden transnationaler radikalislamischer Propaganda des Forschungsprojekts „Dschihadismus im Internet“ (Leitung Prof. Dr. Matthias Krings) am ifeas der Johannes Gutenberg-Universität Mainz.
Kontakt:
Anne Waninger
Landeszentrale für politische Bildung
Rheinland-Pfalz
0 61 31 - 16 29 75
anne.waninger@poltische-bildung-rlp.de
Dr. Bernd Zywietz
Institut für Ethnologie und Afrikastudien
Johannes Gutenberg-Universität Mainz
zywietzb@uni-mainz.de
Hinweise zur Teilnahme:
Anmeldung bis zum 10. Juni 2016
E-Mail: anmeldung@politische-bildung-rlp.de
Fax: 0 61 31 / 16 29 80
Termin:
24.06.2016 14:15 - 18:00
Anmeldeschluss:
10.06.2016
Veranstaltungsort:
Georg-Forster-Haus
Raum 01-721
Jakob-Welder-Weg 12
55128 Mainz
Rheinland-Pfalz
Deutschland
Zielgruppe:
Wissenschaftler
E-Mail-Adresse:
Relevanz:
überregional
Sachgebiete:
Gesellschaft, Kulturwissenschaften, Medien- und Kommunikationswissenschaften, Pädagogik / Bildung, Politik
Arten:
Konferenz / Symposion / (Jahres-)Tagung
Eintrag:
18.05.2016
Absender:
Petra Giegerich
Abteilung:
Kommunikation und Presse
Veranstaltung ist kostenlos:
ja
Textsprache:
Deutsch
URL dieser Veranstaltung: http://idw-online.de/de/event54346
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