Die gegenwärtigen Flüchtlingsbewegungen führen die Interdependenz zwischen Europa einerseits und Westasien und Nordafrika (der sog. Nahe/Mittlere Osten) andererseits dramatisch vor Augen. Beide Regionen werden von durchaus unterschiedlichen, aber nicht minder tiefgreifenden Krisen heimgesucht. Vor diesem Hintergrund versucht Dr. Ali Fathollah-Nejad in seinem Vortrag diese analytisch zu beleuchten, um Lehren für eine krisenresistentere Zukunft zu ziehen. Dabei wird zunächst auf die Entwicklungen in Europas Nachbarregion eingegangen: vom "Krieg gegen den Terror" und seinen Kosten, über den revolutionären Prozess in der arabischen Welt bis hin zur gegenwärtigen Politik des status quo ante. Danach soll die Krise des "Alten Kontinents" mit dem Erstarken des Rechtspopulismus angerissen werden: Von der Politik des "Extreme Centre" (Tariq Ali), über den Zusammenhang zwischen Neoliberalismus und Rassismus bis hin zu den Ängsten unterschiedlicher Bevölkerungsgruppen.
Abschließend sollen Lösungsperspektiven aufgezeigt werden: einerseits, weshalb im Umgang Europas mit seiner Nachbarregion ein Zusammendenken von Außen- und Sicherheitspolitik einerseits und einer auf Nachhaltigkeit ausgerichteten Entwicklungspolitik andererseits unabdingbar ist. Und andererseits, wieso eine parteiübergreifende Offensive für soziale Gerechtigkeit und demokratische Werte in multikulturellen Gesellschaften den Durchmarsch des Rechtspopulismus stoppen könnte.
Dr. Ali Fathollah-Nejad ist seit Juni 2015 Associate Fellow bei der Deutschen Gesellschaft für Auswärtige Politik e.V. (DGAP). Nach einem multilingualen und pluridisziplinären Studium in Frankreich, Deutschland und den Niederlanden promovierte er in Internationalen Beziehungen an der School of Oriental and African Studies (SOAS, University of London). Zudem ist der deutsch-iranische Politologe wissenschaftlicher Mitarbeiter am Centre of International Cooperation and Development Research (CECID) der Université libre de Bruxelles und beim Deutschen Orient-Institut. 2015/16 war Fathollah-Nejad Experte im Forschungsprogramm Kultur und Außenpolitik des Instituts für Auslandsbeziehungen (ifa), wo er die Hauptstudie zu den zukünftigen deutsch-iranischen Kultur- und Wissenschaftsbeziehungen verfasste.
Kontakt
Moheb Shafaqyar
Refugee Law Clinic Berlin
moheb.shafaqyar@rlc-berlin.org
Hinweise zur Teilnahme:
Um Anmeldung per E-Mail an moheb.shafaqyar@rlc-berlin.org wird gebeten.
Termin:
22.06.2016 16:00 - 18:00
Veranstaltungsort:
Humboldt-Universität zu Berlin
Juristische Fakultät
Raum 213
Unter den Linden 9
10099 Berlin
Berlin
Deutschland
Zielgruppe:
jedermann
E-Mail-Adresse:
Relevanz:
überregional
Sachgebiete:
Gesellschaft, Politik, Recht
Arten:
Seminar / Workshop / Diskussion, Vortrag / Kolloquium / Vorlesung
Eintrag:
08.06.2016
Absender:
Ibou Diop
Abteilung:
Stabsstelle Presse- und Öffentlichkeitsarbeit
Veranstaltung ist kostenlos:
ja
Textsprache:
Deutsch
URL dieser Veranstaltung: http://idw-online.de/de/event54533
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