Schule hat in einer modernen und sich stets wandelnden Gesellschaft eine große Bedeutung. Neben der kognitiven Wissensvermittlung wird die überfachliche Bildungsarbeit zunehmend in den Zuständigkeitsbereich von Schule gerückt. Dem liegt die Idee einer ganzheitlichen Bildung zugrunde, die darauf abzielt, Schülerinnen und Schülern offene und produktive Räume des eigenständigen, eigenverantwortlichen Ausprobierens, des forschenden, aktivierenden und erfahrungsbasierten Lernens sowie der Selbstverwirklichung bereitzustellen und einen umfassenden Kompetenzerwerb zu ermöglichen. Mit diesem Umbruch des Rollenverständnisses von Schule geht auch eine Veränderung des Curriculums und der Struktur des Unterrichts einher, die eine Trennung von der klassischen Fächersystematik und gleichzeitig – unter Berücksichtigung flexibler Zeitrhythmen – den Einbezug von alternativen Lernorten außerhalb von Schule notwendig macht.
Die Fachtagung „Draußenschule. Öffnung von Schule und Unterricht“ widmet sich dieser Thematik aus einer interdisziplinären und internationalen Perspektive. Der Begriff „Draußenschule“ steht dabei für eine international zwar verbreitete, in Deutschland jedoch bislang kaum zu beobachtende Praxis, die den schulnahen Natur‐ und Kulturraum nicht nur punktuell, sondern regelmäßig in den Unterrichtsalltag einbezieht. Jene Form der Öffnung von Schule wird als Teil eines umfassenderen Schulentwicklungsprozesses gedacht, der neue Möglichkeiten des Lernens eröffnet, zugleich aber mit zahlreichen individuellen und institutionellen Herausforderungen einhergeht. Die Fachtagung steht im Kontext des vom Bundesamt für Naturschutz mit Mitteln des Bundesumweltministeriums über drei Jahre finanzierten Projekts „Schulwandern – Draußen erleben. Vielfalt entdecken. Menschen bewegen“. Das Projekt ist Teil des Bundesprogramms zur Biologischen Vielfalt und wird vom Deutschen Wanderverband und der Johannes Gutenberg-Universität Mainz durchgeführt. Auf der Tagung wird das regelmäßige „Draußenlernen“ und die Bedeutung biologischer Vielfalt in der Schulbildung auf Basis des Schulwander-Wettbewerbs sowie anhand der Erfahrungen von drei Modellgrundschulen reflektiert. Diese unterrichteten über zwei Schuljahre einmal pro Woche und zu allen Jahreszeiten außerhalb des Schulgeländes – sei es im Wald, am See, im Museum oder der Bücherei. In Vorträgen, Workshops und einer Podiumsdiskussion werden theoretische und praktische Fragen zur Öffnung von Schule, zum regelmäßigen Lernen an außerschulischen Lernorten und zur Bildung für nachhaltige Entwicklung aufgeworfen und diskutiert. Die Veranstaltung richtet sich an Lehrerinnen und Lehrer, außerschulische Bildungsakteure, Wander-‐ und Schulwanderinteressierte, Studierende sowie Multiplikatoren/‐innen aus Politik, Pädagogik und Naturschutz.
Hinweise zur Teilnahme:
Bitte schreiben Sie eine kurze Nachricht an Sarah Sahrakhiz mit Namen der anzumeldenden Personen
per E-Mail an:
sasahrak@uni-mainz.de
oder per Brief an:
Johannes Gutenberg-Universität Mainz
z. Hd. v. Sarah Sahrakhiz
FB 02, Inst. f. Erziehungswissenschaft
AG Schulpädagogik
Jakob-Welder-Weg 12
55128 Mainz
95,-‐ € Tagungsbeitrag. Im Beitrag enthalten sind Unterlagen zur Tagung und Verpflegung am Tagungsort.
Termin:
30.09.2016 ab 09:30 - 01.10.2016 16:15
Veranstaltungsort:
Akademie der Wissenschaften und Literatur
Geschwister-Scholl-Straße 2
55131 Mainz
Rheinland-Pfalz
Deutschland
Zielgruppe:
Lehrer/Schüler, Wissenschaftler
E-Mail-Adresse:
Relevanz:
international
Sachgebiete:
Biologie, Gesellschaft, Pädagogik / Bildung, Politik, Umwelt / Ökologie
Arten:
Konferenz / Symposion / (Jahres-)Tagung
Eintrag:
09.06.2016
Absender:
Petra Giegerich
Abteilung:
Kommunikation und Presse
Veranstaltung ist kostenlos:
nein
Textsprache:
Deutsch
URL dieser Veranstaltung: http://idw-online.de/de/event54559
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