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Veranstaltung


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05.09.2016 - 05.09.2016 | Essen

Kultursoziologie des Todes. Theoretische und empirische Annäherungen.

Es spricht einiges dafür, die Relevanz des Erinnerns und Gedenkens in modernen Gesellschaften in Verbindung zu bringen mit den Traditionen und Ritualen im Kontext von Sterben und Tod. Das Problem des Todes und seine sinnhafte Verarbeitung durch Instanzen wie Religion, Wissenschaft, Recht oder Alltagstheorien weisen häufig zurück auf eine identische kulturelle Wurzel: auf die Verbindung von Transzendenz und Kommunikation.

Es sind nicht die Toten, sondern die Überlebenden, die sich mit einem Todesfall auseinanderzusetzen haben und ihm sukzessive einen (kulturabhängigen und wandelbaren) Rang zuweisen. Es sind ihre Erinnerungsleistungen, die Verstorbene im Gedächtnis bewahren und ihnen eine soziale Fortexistenz über den Tod hinaus garantieren. Und es sind darauf aufbauende kulturelle und soziale Mechanismen, die zu einer reflexiven Beschäftigung mit der kulturellen Vergangenheit führen.

Von hier aus führt eine Brücke hin zur näheren Beschäftigung mit den (nicht nur Thanato-)Praktiken anderer Kulturen. Eine Kultursoziologie des Todes muss die Vielfalt von Verweisungszusammenhängen zwischen Leben und Lebensende berücksichtigen, wie sie etwa in Friedhofslandschaften sichtbar wird. Das betrifft nicht nur, aber auch Interkulturalität, und ebenso die Einflüsse dessen, was Thomas Luckmann „unsichtbare Religionen“ nennt – die Einflüsse also von privatkonfessionellen Konzepten, welche das Feld der Bestattungs- und Trauerregularien zunehmend beeinflussen.

Seit mehreren Jahren forschen Matthias Meitzler und Thorsten Benkel zum Thema »Gesellschaft und Sterblichkeit« und haben in diesem Zusammenhang mit kultursoziologischer Orientierung u.a. Hospize, Obduktionen, Organspende, Totenfürsorge und insbesondere Friedhofsräume untersucht. Nähere Informationen finden sich dazu unter www.friedhofssoziologie.de. Ihre Erkenntnisse sind auch in Buchform erhältlich. Meitzlers Dissertation befasst sich mit dem Zusammenhang von Tod und Individualisierung.

Der Vortrag bietet vor dem Hintergrund dieser Forschung einen Einblick in eine kulturelle Facette, die sich gegenwärtig stark im Wandel befindet. Er richtet sich an KulturwissenschaftlerInnen, SoziologInnen und alle am Gegenstand Interessierten.

Seit mehreren Jahren forschen Matthias Meitzler und Thorsten Benkel zum Thema »Gesellschaft und Sterblichkeit« und haben in diesem Zusammenhang mit kultursoziologischer Orientierung u.a. Hospize, Obduktionen, Organspende, Totenfürsorge und insbesondere Friedhofsräume untersucht. Nähere Informationen finden sich dazu unter http://www.friedhofssoziologie.de. Ihre Erkenntnisse sind auch in Buchform erhältlich. Meitzlers Dissertation befasst sich mit dem Zusammenhang von Tod und Individualisierung.

Referenten:
Matthias Meitzler ist wissenschaftlicher Mitarbeiter am Kulturwissenschaftlichen Institut Essen (KWI) und arbeitet dort im Forschungsprojekt »Die Mediatisierung der deutschen Forensik«.
Thorsten Benkel ist akademischer Rat am Lehrstuhl für Soziologie der Universität Passau.

Veranstalter:
Eine Veranstaltung des Kulturwissenschaftlichen Instituts Essen (KWI).
http://www.kulturwissenschaften.de

Hinweise zur Teilnahme:
Eine Anmeldung ist nicht erforderlich. Der Eintritt ist frei.

Termin:

05.09.2016 19:00 - 20:00

Veranstaltungsort:

Kulturwissenschaftliches Institut Essen (KWI)
Gartensaal
45128 Essen
Nordrhein-Westfalen
Deutschland

Zielgruppe:

Journalisten, Wissenschaftler

E-Mail-Adresse:

Relevanz:

regional

Sachgebiete:

Kulturwissenschaften, Philosophie / Ethik, Religion

Arten:

Seminar / Workshop / Diskussion, Vortrag / Kolloquium / Vorlesung

Eintrag:

29.08.2016

Absender:

Helena Rose

Abteilung:

Pressestelle

Veranstaltung ist kostenlos:

nein

Textsprache:

Deutsch

URL dieser Veranstaltung: http://idw-online.de/de/event55191


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