„Die Welt befindet sich in einem kritischen Zustand“, erklärte Bundeskanzlerin Angela Merkel jüngst. An vielen Orten reagieren Menschen mit Angst auf diesen Befund: Ob Erdbebenkatastrophen, „Brexit“ oder Terroranschläge, ob „Finanz-“, „Flüchtlings-“ oder „Klimakrise“ – allenthalben ist von Verunsicherung und Notsituationen die Rede. Doch was geschieht eigentlich, wenn eine Gesellschaft plötzlich nicht mehr zu funktionieren scheint? Wie handeln Menschen, die vermuten, dass sie sich nicht mehr aufeinander verlassen können? Wie verändert sich eine Gesellschaft, in der die Angst regiert? Kurz: Was passiert in einer bedrohten Ordnung?
Seit fünf Jahren stellen sich die Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler des SFB 923 „Bedrohte Ordnungen“ diesen Fragen. Auf der Tagung „Bedroht sein. Gesellschaften unter Stress im Vergleich“ präsentieren sie ihre Forschungsergebnisse und diskutieren sie mit führenden Forschern der deutschsprachigen Geistes- und Sozialwissenschaften. Sprechen werden unter anderem der Frankfurter Ethnologe Professor Werner Schiffauer, der Gießener Zeithistoriker Professor Dirk van Laak, die Braunschweiger Neuzeithistorikerin Professorin Ute Daniel und der Berliner Althistoriker Professor Aloys Winterling.
Im Fokus der Tagung stehen Themen, die zentral für Gesellschaften sind, die sich in Extremsituationen wähnen: Wie folgenreich kann die Alarmierung einer Gesellschaft im Angesicht einer Bedrohung sein? Mit welchen Mitteln wird versucht, sich der Bedrohungen zu erwehren? Wie bestimmen Menschen dabei, wer zu ihnen gehört und wer nicht? Welche Rolle spielen bestehende Machtverhältnisse, um Unterstützung und Ressourcen zu mobilisieren? Diskutiert werden diese Fragen anhand von historischen und gegenwärtigen Fallbeispielen – der Bedrohung der römischen Ordnung unter Caesar etwa oder der aktuellen Kontroverse um die Bedrohung durch den Islamismus.
Hinweise zur Teilnahme:
Die Teilnahme ist kostenlos. Um Anmeldung wird gebeten.
Termin:
28.09.2016 ab 18:00 - 30.09.2016 18:30
Anmeldeschluss:
27.09.2016
Veranstaltungsort:
Universität Tübingen
Hörsaal Philosophische Fakultät
Keplerstraße 2
72074 Tübingen
Baden-Württemberg
Deutschland
Zielgruppe:
Journalisten, jedermann
E-Mail-Adresse:
Relevanz:
überregional
Sachgebiete:
Geschichte / Archäologie, Gesellschaft, Kulturwissenschaften
Arten:
Konferenz / Symposion / (Jahres-)Tagung
Eintrag:
19.09.2016
Absender:
Antje Karbe
Abteilung:
Hochschulkommunikation
Veranstaltung ist kostenlos:
ja
Textsprache:
Deutsch
URL dieser Veranstaltung: http://idw-online.de/de/event55392
Sie können Suchbegriffe mit und, oder und / oder nicht verknüpfen, z. B. Philo nicht logie.
Verknüpfungen können Sie mit Klammern voneinander trennen, z. B. (Philo nicht logie) oder (Psycho und logie).
Zusammenhängende Worte werden als Wortgruppe gesucht, wenn Sie sie in Anführungsstriche setzen, z. B. „Bundesrepublik Deutschland“.
Die Erweiterte Suche können Sie auch nutzen, ohne Suchbegriffe einzugeben. Sie orientiert sich dann an den Kriterien, die Sie ausgewählt haben (z. B. nach dem Land oder dem Sachgebiet).
Haben Sie in einer Kategorie kein Kriterium ausgewählt, wird die gesamte Kategorie durchsucht (z.B. alle Sachgebiete oder alle Länder).