Allein die Zahlen im Bereich Hepatitis C sind alarmierend: Jährlich sterben im Bereich der Europäischen Union (EU) mehr Menschen an den Folgen einer durch das Hepatitis C-Virus (HCV) verursachten Leberentzündung als an einer Infektion mit dem Humanen Immundefizienz-Virus (HIV).
Nach Schätzungen sind 15 Millionen Europäer chronisch mit HCV infiziert, davon leben 5,5 Millionen in der EU. Jährlich werden 27.000 bis 29.000 neue HCV-Fälle in der EU/EEA diagnostiziert. „Einige europäische Länder haben bereits strategische Pläne zur Bekämpfung der Virushepatitis entwickelt“, berichtet Professor Dr. Michael P. Manns, Vorstandsvorsitzender der Deutschen Leberstiftung, und ergänzt: „Die neu entwickelten Medikamente für die Hepatitis B- und Hepatitis C-Therapien ermöglichen eine Kontrolle beziehungsweise sogar Heilung dieser chronischen Infektionen. Vielen Patienten kann das Leben gerettet werden, indem das Fortschreiten der Erkrankung verhindert wird. Es ist eine große Herausforderung, allen betroffenen Personen eine effektive Therapie zukommen zu lassen. Dazu gehört auch eine kritische Diskussion der ökonomischen Konsequenzen dieser Therapie-Innovationen.“
Um diese Diskussionen mit hochkarätigen Experten zu führen, organisiert die Deutsche Leberstiftung in Kooperation mit der international tätigen „Hepatitis B & C Public Policy Association“ und der Deutschen Leberhilfe das Strategietreffen in Berlin. Die Veranstaltung umfasst Vorträge und Diskussionsbeiträge von über 15 Expertinnen und Experten. Neben Beiträgen zur Situation in Deutschland werden auch europäische Beispiele vorgestellt: unter anderem von Dr. Antons Mozalevskis vom WHO Regional Büro für Europa. So wird der im September 2016 auf dem WHO Regional Committee for Europe in Dänemark von den Mitgliedstaaten gebilligte Aktionsplan für Maßnahmen des Gesundheitswesens gegen Virushepatitis in der Europäischen Region diskutiert. Auch die bestehenden Zweifel, ob eine zeitgerechte Umsetzung realistisch ist und eine Elimination der Virushepatitis in Deutschland gelingen kann, werden auf dem Strategietreffen thematisiert.
„Es ist fraglich, ob Hepatitis C mit den neuen Medikamenten, aber ohne Impfung komplett eliminiert werden kann. Es gibt bisher und auf absehbare Zeit keinen Impfstoff gegen Hepatitis C. Die einzigen Infektionskrankheiten, die bisher „ausgerottet“ wurden, wurden durch eine Impfung besiegt“, gibt Professor Manns zu bedenken und führt weiter aus: „Es wäre erstmalig, wenn dies mit einer reinen Therapie gelingen würde. Prinzipiell ist dies möglich. Dazu müssen die Medikamente aber global verfügbar sein, sie müssen bezahlbar sein und es müssen effektive Screening-Programme eingesetzt werden. Ich freue mich auf das Strategietreffen am 30. November in Berlin, auf dem wir diese und weitere Fragen umfassend diskutieren werden.“
Hinweise zur Teilnahme:
Die Teilnahme ist kostenlos; eine Anmeldung bis zum 21. November 2016 ist erforderlich. Weitere Informationen, das Programm und die Möglichkeit zur Anmeldung unter www.deutsche-leberstiftung.de.
Termin:
30.11.2016 13:00 - 18:15
Anmeldeschluss:
21.11.2016
Veranstaltungsort:
Kaiserin-Friedrich-Haus
Robert-Koch-Platz 7
10115 Berlin
Berlin
Deutschland
Zielgruppe:
Journalisten, Wissenschaftler
E-Mail-Adresse:
Relevanz:
überregional
Sachgebiete:
Ernährung / Gesundheit / Pflege, Medizin
Arten:
Konferenz / Symposion / (Jahres-)Tagung
Eintrag:
09.11.2016
Absender:
Bianka Wiebner
Abteilung:
Geschäftsstelle
Veranstaltung ist kostenlos:
ja
Textsprache:
Deutsch
URL dieser Veranstaltung: http://idw-online.de/de/event55964
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