Mündliche Verhandlungen vor Gericht sind regelmäßig öffentlich. Eine Berichterstattung durch elektronische Medien findet, von wenigen Ausnahmen abgesehen, in Deutschland kraft Gesetzes nicht statt. Im europäischen Ausland ist dies teils anders. Auch in Deutschland gibt es Bestrebungen, das strikte gesetzliche Verbot der Bild- und Tonberichterstattung aus dem Gerichtssaal zu lockern. Die Gerichtsberichterstattung der Presse ist ein ganz besonders sensibles Genre. In den meisten Verfahren werden persönliche Dinge oder Geschäftsgeheimnisse erörtert. Der Grundsatz der Öffentlichkeit dient indes auch dazu, die rechtsprechende Gewalt in die öffentliche Meinungsbildung, die wesentlicher Bestandteil des Demokratieprinzips ist, einzubinden.
Bei der Berichterstattung über grundsätzliche Verfahren - nicht nur - der Obergerichte geht es den Medien nicht um Voyeurismus. Es geht um die öffentliche Begleitung richterlicher Rechtsfortbildung und deren Auswirkungen auf die Gesellschaft – auch in der modernen Medienwelt. Inwieweit das Rechtsgespräch des Gerichts und der Betei-ligten in diesen Verfahren mit O-Ton und Bildern aus dem Gerichtssaal in den zeitgemäßen elektronischen Medien aufgegriffen werden kann, ohne die rechtsstaatlichen Prozessziele und berechtigten Belange der Verfahrensbeteiligten zu beeinträchtigen, ist Gegenstand einer kontroversen Debatte.
Anmeldungen bitte unter anmeldung@emr-sb.de
Programm
18:30 Uhr Eröffnung und Begrüßung
RA Prof. Dr. Stephan Ory
Direktor des EMR und Vorsitzender des EDV-Gerichtstages
18:45 Uhr Wahrheitsfindung im Prozess und Medienöffentlichkeit – Konflikt oder Kongruenz?
Prof. Dr. Dr. h. c. Klaus Rennert
Präsident des Bundesverwaltungsgerichtes
19:30 Uhr Diskussion:
Saalöffentlichkeit, Fachöffentlichkeit, Medienöffentlichkeit – was dient und was schadet dem fairen Verfahren?
Sicht der Journalisten:
Stephan Detjen
Chefkorrespondent des Deutschlandradios, Vorstandsmitglied der Bundespressekonferenz
Sicht der Anwaltschaft:
RA Gernot Lehr
Mitglied des Vorstandes des Studienkreises für Presserecht und des EMR
Sicht der Landesjustizverwaltung:
Stefanie Otte
Staatssekretärin im niedersächsischen Justizministerium
Sicht der Gerichte:
Prof. Dr. Dr. h. c. Klaus Rennert
Präsident des Bundesverwaltungsgerichtes
Hinweise zur Teilnahme:
Vortrags- und Diskussionsveranstaltung für Journalisten, Medienmacher, Anwälte, Richter und die interessierte Öffentlichkeit
Termin:
22.03.2017 18:30 - 21:00
Veranstaltungsort:
Hotel Ellington, „Kleine Lounge“,
Nürnberger Straße 50-55
10789 Berlin
10789 Berlin
Saarland
Deutschland
Zielgruppe:
Journalisten, Wissenschaftler
E-Mail-Adresse:
Relevanz:
überregional
Sachgebiete:
Medien- und Kommunikationswissenschaften, Recht
Arten:
Seminar / Workshop / Diskussion, Vortrag / Kolloquium / Vorlesung
Eintrag:
15.02.2017
Absender:
Claudia Ehrlich
Abteilung:
Pressestelle der Universität des Saarlandes
Veranstaltung ist kostenlos:
ja
Textsprache:
Deutsch
URL dieser Veranstaltung: http://idw-online.de/de/event56825
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